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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
25 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51316
Michael Niehaus

Was ist ein Geständnis? Rodion Raskolnikow und der »Geständniszwang« in der Psychoanalyse

Psyche, 2002, 56(6), 547-571

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Eine Annäherung an die Frage, was ein Geständnis ist, wird versucht, indem die Figur des Rodion Raskolnikow in Dostojewskis Roman Schuld und Sühne vor dem Hintergrund der psychoanalytischen Konzeption des Geständniszwangs von Theodor Reik analysiert wird. Es zeigt sich, dass die psychoanalytische Theorie des Geständniszwangs einen blinden Fleck aufweist: Sie vermengt das eigentliche Geständnis als Sprechakt gegenüber einer staatlichen Instanz bzw. Rechtsinstitution mit dem uneigentlichen Geständnis in Interaktion mit einem Subjekt. Sie verkennt also, dass es beim formalen Geständnis nicht um eine intersubjektive Beziehung geht, in der der Richter die Vaterrepräsentanz verkörpert, sondern um die Beziehung zu einer Institution, in der das Vateramt und die Überschreitung einer Grenze zentral sind. Am Beispiel Raskolnikows wird deutlich gemacht, dass dieser einen Gründungsmord, einen Mord am Verbot begehen wollte, dass er jedoch gerade aufgrund der Verleugnung der Institution und des Zusammenhangs von Verbrechen, Strafe und Schuld die Gegenwärtigkeit der Institution erfuhr. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten
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