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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
31 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51381
Karola Brede

Die Walser-Bubis-Debatte

Psyche, 2000, 54(3), 203-233

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Neuere empirische Studien scheinen ein Abnehmen antisemitischer Einstellungen in Deutschland zu belegen. Dennoch bezog die Debatte, die sich an der Friedenspreisrede (1998) des Schriftstellers Martin Walser entzündete, ihre Heftigkeit nicht zuletzt aus ihren antisemitischen Assoziationen, obwohl doch Walser nirgends einem offenen Antisemitismus das Wort redet. Diese Walser-Rede wird als Versuch interpretiert, die historische Schuld aus dem kollektiven Bewusstsein der Deutschen zu entfernen. Walsers Publikumserfolg wird begriffen als Konsequenz dieser Entlastungsrhetorik. Eine Anwendung der Überlegungen Georg Simmels über den Fremden auf das Gespräch zwischen Walser und Ignatz Bubis markiert die zentrale Eigentümlichkeit der Rede Walsers: Die Verschiebung der Perspektive von der Schuld zu den Beschuldigten grenzt die Opfer aus. Sie soll eine Überlegenheit etablieren, die aggressiven Impulsen Raum lässt, aber Einfühlung verhindert. Walser rückt daher - entgegen allen Beteuerungen - doch an die Seite von Antisemiten. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten
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