Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
18 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53406
J. und W. G. Joffe Sandler
Über Fertigkeiten und ihre Beziehung zur Sublimierung
Psyche, 1968, 22(2), 81-98
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In dem Forschungsprojekt, über das in dieser Arbeit berichtet wird, ging es uns zunächst darum, die Definition der Sublimierung präziser zu fassen. Die Theorie des Energiewandels wurde als für die Sublimierung inadäquat verworfen; statt dessen wurde, um die Beziehung der Sublimierung zu den Trieben und zum Ich zu klären, vorgeschlagen, daß wir zu unterscheiden haben zwischen 1. den (sexuellen oder aggressiven) Triebspannungen, die mittels der Ich-Apparate herabgesetzt werden können. Unter Triebspannung wird die Arbeitsanforderung verstanden, die diesen Apparaten auferlegt ist 2. den primären sexuellen oder aggressiven Affekten, die somatische Erregung und Abfuhr begleiten 3. den Energien, die die Abfuhrapparate versorgen. Wir verstehen darunter nicht umgewandelte Triebenergien, sondern eine neutrale Energie, die von Anfang an für alle Apparate zur Verfügung steht, einschließlich der somatischen und der Apparate primärer und sekundärer Autonomie 4. den nicht-sinnlichen Begleitaffekten der Funktionen, die von Anfang an neben sinnlichen oder aggressiven Affekten vorhanden sind 5. schließlich den Affektbesetzungen von uns als Liebes- bzw. Wertbesetzung bezeichnet, die in die psychischen Repräsentanzen der Objekte, des Selbst und der Tätigkeiten investiert sind. Nach der hier vorgetragenen Ansicht stellt die Entwicklung einer Ich-Aktivität bzw. einer Fertigkeit für sich genommen keine Sublimierung dar; vielmehr kann sie zum Zweck der Sublimierung verwendet werden. Unter Sublimierung wird ein Endergebnis verstanden, das Resultat des Zusammenwirkens einer ganzen Reihe von Faktoren. Einer davon ist die Verwendung von Fertigkeiten und Tätigkeiten zur Triebabfuhr in modifizierter Form, wobei eine neue Art der Triebbefriedigung erworben wird. Von Sublimierung aber läßt sich erst dann sprechen, wenn diese Leistung und die Mittel, über die sie zustande kommt, nicht nur indirekter Triebabfuhr dienen, sondern auch eine konstante Wertbesetzung tragen, von der Art, wie sie die Objektkonstanz kennzeichnet.
Sandler, J. und W. G. Joffe
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