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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53459
H. Argelander

Gruppenanalyse unter Anwendung des Strukturmodells

Psyche, 1968, 22(12), 913-933

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Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Gruppenanalyse, einer Form der Psychotherapie, die scharf von der Gruppenpsychotherapie abgegrenzt werden muß. Während dem Therapeuten bei der Gruppenpsychotherapie ein Interaktionsmodell vorschwebt, wonach sich die Teilnehmer in einem psychodynamischen Feld gruppieren, arbeitet der Therapeut in der Gruppenanalyse mit einem langfristigen unbewußten Gruppenprozeß, dessen Manifestationen von der Struktur der Gruppe abhängig sind, die sich im Laufe der Behandlung ausbildet. Unter Struktur wird eine relativ irreversible Grundkonfiguration verstanden, in der die Instanzen des Es, Ich, Über-Ich und Selbst in einer jeweils charakteristischen Weise voneinander abhängig sind, spezifische Konflikte schaffen und einen Entfaltungsspielraum für die Gruppe bereitstellen, dessen Manifestationen wir ihre jeweilige Kultur nennen. Klinisch wird diese Struktur mit den Attributen hysterisch, zwanghaft, psychopathisch usw. gekennzeichnet. Die einzelnen Gruppenteilnehmer übernehmen in diesem langfristigen Prozeß die Funktion von Repräsentanzen und partizipieren auf diesem Wege an der Behandlung. Der Prozeß dauert so lange, wie die Gruppe als solche existiert. Die Abgrenzung des einzelnen und seine damit verbundene Wahrnehmung einer inneren Veränderung erfolgt erst im Zuge der Ablösung der Gruppenübertragung, deren spezifische Konstellation abhängig von der Struktur der Gruppe ist. Die Gruppenanalyse ist eine langfristige Behandlungsform, ermöglicht aber die Dimension von Übertragungs- und Widerstandsphänomenen im Rahmen eines unbewußten Prozesses, wie wir sie aus der psychoanalytischen Praxis gewohnt sind. Zur Illustration wird ein Beispiel aus der Eröffnungsphase einer Gruppenanalyse angeführt, in der sich die Konfiguration einer Gruppenstruktur in ihren ersten Ansätzen abzeichnet, und ein weiteres Beispiel aus einer seit Jahren laufenden Gruppe, in der Veränderungen eines fest etablierten Strukturgefüges erkennbar werden.