ISSN: 2367-2412
146 Seiten, Broschur, 165 x 240 mm
1. Auflage 2020
Erschienen: November 2020
ISBN-13: 978-3-8379-3011-5
Bestell-Nr.: 3011
https://doi.org/10.30820/9783837977158
Jean-Luc Godard
Die Autorinnen und Autoren nehmen das Werk des französischen Regisseurs von seinen Anfängen bis zu seinen jüngsten Filmen in den Blick und analysieren seinen radikalen Ansatz, den Film als Denken in Bildern zu verstehen.
Mit Beiträgen von Joachim Danckwardt, Andreas Hamburger, Andreas Jacke, Katharina Leube-Sonnleitner, Gerhard Midding, Karin Nitzschmann, Wilfried Reichart, Andreas Rost, Gerhard Schneider, Timo Storck und Dietrich Stern
Einleitung und Überblick
Andreas Hamburger
Au contraire – Zu Jean-Luc Godard
Wilfried Reichart
60 atemlose Jahre
Warum À bout de souffle uns noch immer bezaubert
Andreas Hamburger
Der zerspringende Spiegel
Jean-Luc Godards Entzauberung der (Film-)Welt in Außer Atem (1960)
Gerhard Schneider
Von der Qual und der Lust, Filme zu machen
Schönheit und Macht, Kunst und Kommerz, Götter und Menschen in Le Mépris (1963)
von Jean-Luc Godard
Katharina Leube-Sonnleitner
JLG: Klassik – Moderne – »Revolution« – Resignation?
Von Band à part (1964) über Une femme mariée (1964)
zu Masculin, féminin: 15 faits précis (1966)
Andreas Rost
Alphaville, une étrange aventure de Lemmy Caution
(Lemmy Caution gegen Alpha 60, 1965) dechiffrieren
Godard und die Filmgeschichte
Andreas Jacke
Zwei Welten
Filmpsychoanalytische Überlegungen zu Jean-Luc Godards Weekend (1967)
Karin Nitzschmann
Der Wiedergänger
Jean-Luc Godards Rückkehr ins Kino
Gerhard Midding
Eine Kritik der Einfühlung
Musik als Objekt der filmischen Montage und Demontage bei Godard
Dietrich Stern
Un coup de trois dés
Filmpsychoanalytische Assoziationen zu Jean-Luc Godards Adieu au langage (2014)
Timo Storck
Le livre d’image (Bildbuch) (2019)
Mutmaßungen über die brandneue Nouvelle Vague des Jean-Luc Godard
Joachim F. Danckwardt
Danksagung
Herausgeberin und Herausgeber
»Filmwissenschaftler und Psychoanalytiker versuchen dem innovativen Potential von Godards bedeutendem Schaffen auf die Spur zu kommen. Der Untertitel Denkende Bilder deutet bereits an, dass die Beiträge Godard als den Filmkünstler würdigen, dessen innovative und originelle Handhabung der filmtechnischen Mittel darauf zielt, ästhetische Wahrnehmung und Denkprozesse auf oft irritierende Art zu verknüpfen, anstatt einfühlenden Genuss und störungsfreie Rezeption zu gewährleisten […]. Anhand der einzelnen Filme oder auch zum Teil überblickshaft erläutern sie filmästhetische Neuerungen, die eine neue Seh- und Hörweise der Kinobesucher und Zuschauer seiner Videoproduktionen provozieren, u.a. indem überraschende Montageeffekte eine störungsfreie emotionale Rezeptionshaltung verwehren und sowohl die mediale Logik als auch die thematisierten sozialen Verhältnisse zu Bewusstsein kommen lassen bzw. zur Reflexion anregen ...«
Achim Würker, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 41, 2022
»Insofern bekannte Streitfragen wie das Frauenbild differenziert aufgegriffen, psychoanalytische Perspektiven gewählt und jüngste Filme Godards trotz traditioneller Schwerpunktsetzung eingebunden werden, ist der Band insgesamt trotz Ausarbeitung schon vielfach hervorgehobener Eigenarten der Filme auch für erfahrene Godard-Exegeten durchaus von Interesse ...«
Christian Kaiser, Medienwissenschaft 03-04/2021
»Von hoher Qualität sind alle Beiträge, während aber die Aufsätze der Filmjournalisten Reichart und Midding auch Lesevergnügen bereiten, stellt der psychoanalytische Blick auf die Filme – wie Godards Filme selbst – deutlich höhere Anforderungen an den Leser. Gerade dieser ungewohnte und neue Blick führt aber freilich auch zu neuen Einsichten und kann eine erneute Sichtung der Filme oder eine weitere Beschäftigung mit Godards Filmen im Allgemeinen wesentlich bereichern ...«
Walter Gasperi, www.film-netz.com am 27. Juni 2021
»Eine Veröffentlichung aus dem Psychosozial-Verlag nähert sich den Filmen Godards mit den Mitteln der Psychoanalyse und wendet sich in erster Linie an ein interessiertes Fachpublikum. Dem Rezensenten haben daher die sehr gelungenen Artikel fachfremder Autoren am meisten zugesagt, insbesondere das Porträt Godards durch Wilfried Reichart oder der Abschnitt über Godards Comeback in den 80ern von Gerhard Midding. Durch einige der Artikel mit einem psychoanalytischen Schwerpunkt muss man sich als Laie ohne das nötige Wissen um Fachtermini dann durchbeißen. Aber das kann durchaus gelingen und eröffnet einen ganz anderen Blick auf Godards filmisches Schaffen und Film ganz allgemein. Zudem erhält man einen guten Einblick in das Feld der Filmpsychoanalyse ...«
Marco Koch, 35 Millimeter Retro-Filmmagazin, Nr. 41, 03/2021
»In zwölf jeweils knapp zehnseitigen Kurzessays analysieren,
hinterfragen und würdigen die Autoren das Gesamtwerk Godards und seinen Ansatz, Film als ›Denken in Bildern‹ zu interpretieren. (...) Die einzelnen Beiträge sind wissenschaftlich fundiert, anspruchsvoll, bleiben aber zugleich überwiegend gut verständlich. Sie bieten ausnahmslos Literaturangaben und kurze Zusammenfassungen auf Deutsch und Englisch. Auch als Werkeinführung einsetzbar, sollte der Band vor allem in gut gepflegten Beständen zur Filmtheorie nicht fehlen ...«
Mario Kowalak, ekz.bibliotheksservice 2021/01
»Bereits mit seinem ersten Film wird Godard also zu einem Erneuerer des Kinos, der den ideengeschichtlichen Wandel durch gezielte Zerstörungsarbeit auf seine Kunst überträgt. Dabei bringt er in einer erstaunlichen Abstraktionsleistung die beiden Zwillingsgeschwister Psychoanalyse und Kino ein halbes Jahrhundert nach ihrer Geburt wieder enger zusammen. Verwandelt die traumhaften in denkende Bilder ...«
Holger Schumacher, www.filmpsychoanalyse.de, 5. Dezember 2020
»Das Niveau der Texte ist sehr hoch und das Buch ein schönes Geschenk zum 90. Geburtstag ...«
Hans Helmut Prinzler, www.hhprinzler.de, 3. Dezember 2020
»Nach der neugierig machenden Einleitung von Andreas Hamburger nimmt Wilfried Reichert auf, was Godards Lebensgefährtin auf den Grabstein ihres Partners schreiben würde. Und tatsächlich ist ›Au contraire‹ ein gutes Motto, um sich Godard nähern zu können ...«
Werner Fuchs, Leserkommentar, 22. November 2020