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Buchreihe: Analyse der Psyche und Psychotherapie
ISSN: 2943-6222
139 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
2. Aufl. 2017
Erschienen: April 2011
ISBN-13: 978-3-8379-2067-3
Bestell-Nr.: 2067
Leseprobe

Perversion

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Das Studium der Perversionen eröffnete Freud tiefe Einsichten in die Funktionsweise von Sexualität und Erotik, die für seine Theoriebildung über die menschliche Psyche von entscheidender Bedeutung waren. Viele dieser Einsichten haben bis heute ihre Gültigkeit, viele wurden inzwischen ergänzt und differenziert. Heute wird der Begriff der Perversion im Kontext der Psychiatrie kaum mehr verwendet, sondern zunehmend durch die Bezeichnungen »Paraphilie« oder »Störung der Sexualpräferenz« ersetzt. Dennoch bezeichnen diese Termini keine identischen Phänomene, wie der Autor in der Auseinandersetzung mit den Gründen der Neudefinition anschaulich darlegt.

Ein zentrales Anliegen des Bandes ist es, zu zeigen, dass und wie die klassische Psychoanalyse – etwa bei Fetischismus, Exhibitionismus oder Sadismus – hilfreich sein kann. Dabei werden die für eine Perversionstherapie notwendigen Parameter betrachtet und auch weitere mögliche Therapieformen vorgestellt.

Inhalt

Einleitung

Klassifikationen in der Psychiatrie:
Störungen der Sexualpräferenz oder Paraphilie

Die Entwicklung des psychoanalytischen Perversionsbegriffs
Die »Perversion« bei Sigmund Freud
Psychoanalytische Perversionskonzepte heute
Der funktionell-dynamische Störungsbegriff
Eine integrierte psychoanalytische Perversionsdefinition

Der Trieb: Ein Grenzbegriff zwischen Psyche und Körper
Evolutionspsychologie der Triebmuster
»Libido« und »Aggression«
Wie wirken Libido und Aggression?
Zur empirischen Absicherung psychoanalytischer Einsichten

Erscheinungsformen der Perversion
Fetischismus
Sadomasochismus
Pädosexualität und Pädophilie
Exhibitionismus
Pornografiekonsum
Exkurs: Perversionen bei Frauen

Unterschiede in Intensität und Verlauf
Die Rolle des »Analen Universums«
Die Rolle der Aggressivität
Die Rolle der inneren Objekte und der Objektbeziehung
Äußere Ereignisse als Auslöser
Suchtartiger und zwanghafter Verlauf

Konsequenzen für die psychotherapeutische Arbeit
Eine »Basis-Therapie« zur »Ich-Stärkung«
Entsexualisierung der Übertragung
Das Dilemma in der Behandlung
pervers-erotischer Übertragungen
Der Ausweg aus dem Dilemma
Prinzipien einer psychoanalytischen Behandlung von Perversionen
Medikamentöse Behandlung

Schlussbemerkung
Identitätsverlust und Persönlichkeit

Literatur

»Wolfgang Berner hat sich also in seinem Buch mit dem schlichten Titel Perversion keine leichte Aufgabe gestellt. Er wagt darin den Balanceakt zwischen einer stärker theoretisch ausgerichteten Klärung des Begriffs über mehrere Wissensdiskurse hinweg  ...«

Udo Hock, Psyche 4/2013

»In der vorliegenden, ebenso übersichtlich gehaltenen wie verständlich geschriebenen Monografie, geht Wolfgang Berner den ungekehrter Weg: Reduktion von Komplexität ohne Preisgabe desjengen Bestands an Wissen, der sich in den letzten 80 Jahren wirklich angesammelt hat  ...«

Reimut Reiche, Zeitschrift für Sexualforschung. Heft 1, März 2012. 25. Jahrgang

»Mit dem genannten Buch von Wolfgang Berner liegt ein nicht nur für Therapeuten, sondern durchaus auch für analytisch interessierte (Sozial-)Pädagogen lesens- und nachschlagewerter Band vor  ...«

David Zimmermann, Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 21

»Wolfgang Berner beginnt seine Monographie über Perversionen mit der Feststellung, dass sich die psychodynamischen Ansichten hierzu stark verändert haben. Erkenntnistheoretisch stelle sich daher die Frage, ob diese neuen Erkenntnisse tatsächlich einem Wissenszuwachs entsprechen oder ob sie schlichtweg die Folge eines veränderten Blicks sind  ...«

Moritz Senarclens de Grancy, RISS, Zeitschrift für Psychoanalyse. Freud – Lacan II/2012

»Wolfgang Berner schöpft sowohl aus seinem theoretischen Kenntnisreichtum als auch aus seinem reichen psychoanalytischen Erfahrungsschatz, um dem Leser Perversionen verständlich zu machen. Darüber hinaus leistet er dem Leser eine kurze Hilfestellung, um das Thema in einen interdisziplinären Kontext einzuordnen  ...«

Andreas G. Franke, www.socialnet.de

»Der Begriff der Perversion wird im alltäglichen Sprachgebrauch oftmals verwendet, ohne Gedanken darauf aufzuwenden, ob dieser Begriff denn nun passend war oder nicht. Wann ist eine Perversion genau diese und keine Vorliebe? ...«

Anett Kunath, www.uni-online.de

»Perversion, auch in Abgrenzung zu anderen Störungen, verständlich zu erklären, ist nicht einfach. Anhand mehrerer klarer Punkte arbeitet Berner die Grenzlinien einer wirklichen Perversion heraus und belegt dies anschaulich und leicht leserlich mit Fallbeispielen  ...«

Urs Jakob Schmincke, www.uni-online.de

»Das Buch ›Perversion‹ des Psychiaters, Psychoanalytikers und Sexualwissenschaftlers Wolfgang Berner erscheint als dritter Band der neuen Reihe ›Analyse der Psyche und Psychotherapie‹ 2011 im Psychosozial-Verlag, welche grundlegende Konzepte der Psychoanalyse erläutert  ...«

Ann-Kathrin Günter, www.uni-online.de