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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
286 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: September 2003
ISBN-13: 978-3-89806-273-2
Bestell-Nr.: 273

Via regia zum Unbewussten

Freud und die Traumforschung im 19. Jahrhundert

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Goldmanns Via regia zum Unbewussten bietet eine Einführung in die miteinander konkurrierenden Konzepte der Traumforschung, mit denen sich Sigmund Freud schon als Student und während der Niederschrift seiner »Traumdeutung« auseinandersetzt. Herausgearbeitet wird eine Topografie der deutschsprachigen Traumpsychologie, die Leipzig und Wien, Tübingen und Breslau als Zentren spezifischer Forschungsrichtungen und akademischer Schulbildungen erweist. Dabei wird neues und kaum bekanntes Quellenmaterial erschlossen und mit den Lebensgeschichten prominenter Traumforscher des 19. Jahrhunderts in Beziehung gesetzt.
Indem die »Traumdeutung« erstmals in den Horizont einer differenzierten und zerklüfteten Forschungslandschaft gestellt wird, lassen sich Freuds systematische Anknüpfungspunkte, seine literarischen Vorbilder und überkommenen Argumentationsstrategien benennen und gegenüber dem »Neuen« seiner Traumtheorie abgrenzen.

»Mit den beiden vorliegenden Bänden sind die Weichen gestellt für weitere Untersuchungen, insbesondere für die Konturierung der naturphilosophischen, der herbartianischen und der sinnesphysiologischen Schulrichtungen und die Vervollständigung der Forscherbiographien  ...«

Günter Gödde, PSYCHE Heft 9/10, 66. Jahrgang

Inhalt

I. Zur unbewußt symbolisierenden Phantasietätigkeit im Traum: Scherner – Volkelt – Freud
1. Robert Vischer und die Traumtheorie von Karl Albert Scherner
2. Das »Goldene Sieb«: Zur Entstehungsgeschichte der »Traum-Phantasie« von Johannes Volkelt
3. Eckdaten zur Geschichte der unbewußt symbolisierenden Traumphantasie
4. Freud und die unbewußt symbolisierende Tätigkeit der Traumphantasie (1874–1886)


II. »Schauplatz der Träume«.
Traumforschung und Psychophysik in Leipzig

1. Gustav Theodor Fechner und der »Spielraum der Traumwellen«
2. »Gedankenreicher Umgang, der nicht ins Leere verhallte …«
Ludwig Strümpell und Graf Alexander Keyserling
3. »Phantasmen des Traumes«. Wilhelm Wundt und die Institutionalisierung psychophysiologischer Traumforschung
3.1. Wundts früher Schüler und Doktorand Paul Radestock
3.2. Die Träume des Wundt-Schülers und Freud-Kritikers Wilhelm Weygandt


III. Zur Auffassung des Traums als Wunscherfüllung in Literatur und Wissenschaft
1. Wunscherfüllung in Sprichwörtern
2. Wunscherfüllung in der psychologischen und satirischen Literatur um 1800
3. Ein Mustertraum Gottfried Kellers
4. »Ich bin doch eine Art Midas«


IV. Von der »göttlichen Mitgabe« zur »köstlichen Aufgabe«.
Freud und die Traumwissenschaft des 19. Jahrhunderts

1. Die älteste wissenschaftliche Quelle: Karl Friedrich Burdach (1830)
2. Orientierungsmuster: Friedrich Wilhelm Hildebrandt und Ludwig Strümpell
3. Quellensammlungen: Paul Radestock, Heinrich Spitta, Johannes Volkelt
4. Anmerkungen zu Salomon Stricker und Wilhelm Griesinger
5. Freuds Rezeption der Traumforschung im Spiegel der Briefe an Wilhelm Fließ
6. Paradigmenwechsel: Von der Traumphantasie (Scherner) zur Traumarbeit (Robert)
7. Exkurs: Freuds Traumterminologie zwischen Tradition und Innovation


V. Galerie der Traumforscher. Zehn Portraits
Friedrich Wilhelm Hildebrandt
August Krauss
Emil Richard Pfaff
Johannes Evangelista Purkinje
Paul Radestock
Karl Rosenkranz
Karl Albert Scherner
Heinrich Spitta
Ludwig Strümpell
Johannes Volkelt