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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
zus. 732 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Februar 2013
ISBN-13: 978-3-8379-2237-0
Bestell-Nr.: 2237

Analytische Sozialpsychologie

Texte aus den Jahren 1910-1980, 2 Bände

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Die erstmals 1980 erschienene und lange vergriffene Sammlung von 35 Grundlagentexten aus sieben Jahrzehnten ruft das Projekt der Analytischen Sozialpsychologie in Erinnerung. Freud’sche Psychologie und Gesellschaftstheorie sollten miteinander kombiniert werden, um Sozialrätsel – wie die Persistenz des Antisemitismus und das Festhalten an obsolet gewordenen gesellschaftlichen Institutionen – unserem Verständnis zu erschließen.

In lockerem Anschluss an das von Erich Fromm (1932) formulierte Programm einer psychoanalytisch orientierten Sozialforschung plädiert Helmut Dahmer dafür, »die therapeutische Erfahrung der Deformationen der vergesellschafteten Subjekte für das Verständnis der Verhältnisse fruchtbar zu machen, deren widerstrebende Träger sie sind«. Damit knüpft er an eine Tradition der Psychoanalyse an, die durch deren Reduktion auf eine therapeutische Technik in Vergessenheit zu geraten droht.

Mit Beiträgen von Karl Abraham, Theodor W. Adorno, Silvia Amati, Siegfried Bernfeld, Lambert Bolterauer, Peter Brückner, Helmut Dahmer, Erik H. Erikson, Paul Federn, Otto Fenichel, Sándor Ferenczi, Sigmund Freud, Erich Fromm, Jürgen Habermas, Rudolf Heinz, Max Horkheimer, Klaus Horn, Judith S. Kestenberg, Alfred Krovoza, Alfred Lorenzer, Herbert Marcuse, Alexander Mitscherlich, Paul Parin, Talcott Parsons, Wilhelm Reich, Lutz Rosenkötter und Ernst Simmel

»Das entscheidende Verdienst des Sammelbandes ist ein wissenschaftshistorisches. Das Gros der Beiträge liest sich wie die Dokumentation einer gescheiterten Hoffnung  ...«

Christian Schneider, Psyche, 69. Jahrgang, Heft 5, Mai 2015

»Gelungen ist das Arrangement, sprich: die Auswahl und chronologische Anordnung der Texte. Damit wird nicht nur ein Einblick oder besser: eine Interpretation der Entwicklung der analytischen Sozialpsychologie ersichtlich, sondern auch – und darin liegt die besondere Stärke der beiden Bände – die Aktualität erkennbar  ...«

Thomas Damberger, www.socialnet.de

»Haste was, biste was – zum Beispiel politisch nicht einverstanden. Zwei neue alte Bücher von Helmut Dahmer zum Verhältnis von Psychoanalyse und Marxismus  ...«

Christof Meueler, Junge Welt


Inhalt

Inhalt von Band 1

I. Teil

Psychoanalyse als Gesellschaftstheorie (1975)
Helmut Dahmer

Die Bedeutung der Psychoanalyse für Rechtswesen und Gesellschaft ([1913] 1914)
Sándor Ferenczi

Massenpsychologie und Ich-Analyse (Kap. XI und XII) (1921)
Sigmund Freud

Die Zukunft einer Illusion (Kap. I und II, Auszug aus Kap. III) (1927)
Sigmund Freud

II. Teil

Zur Psychologie der Revolution: Die vaterlose Gesellschaft (1919)
Paul Federn

Psychoanalytische Bemerkungen zu Coués Verfahren der Selbstbemeisterung (1926)
Karl Abraham

Ist Psychoanalyse eine Weltanschauung? (1928)
Siegfried Bernfeld

Die Tantalussituation. Bemerkungen zum »kriminellen Über-Ich« (1931)
Siegfried Bernfeld

Zur Sublimierungstheorie (1931)
Siegfried Bernfeld

Politik und Psychoanalyse (1931)
Erich Fromm

Geschichte und Psychologie (1932)
Max Horkheimer

III. Teil

Zur Anwendung der Psychoanalyse in der Geschichtsforschung (1934)
Wilhelm Reich

Der Bereicherungs-Trieb ([1934] 1938)
Otto Fenichel

Zum Gefühl der Ohnmacht (1937)
Erich Fromm

Der Widerspruch des Nationalsozialismus ([1937] 1953)
Wilhelm Reich

Die Legende von Hitlers Kindheit (1942; 1950)
Erik H. Erikson

Antisemitismus und Massen-Psychopathologie (1946)
Ernst Simmel

Die Freudsche Theorie und die Struktur der faschistischen Propaganda (1951)
Theodor W. Adorno

Autorität und Familie in der Gegenwart (1949; 1960)
Max Horkheimer


Inhalt von Band 2

IV. Teil

Aufforderung zum Tanz ([1944] 1951)
Theodor W. Adorno

Sozialstruktur und Persönlichkeitsentwicklung: Freuds Beitrag zur Integration von Psychologie und Soziologie (1958)
Talcott Parsons

Massen – oder: Zweierlei Vaterlosigkeit (1963)
Alexander Mitscherlich


Der Sieg über das unglückliche Bewußtsein: repressive Entsublimierung (Auszug) (1964)
Herbert Marcuse

Aggressivität in der gegenwärtigen Industriegesellschaft (1956; 1967)
Herbert Marcuse

Sozialisation und Gesellschaftsstruktur (1968)
Jürgen Habermas

Zur politischen Psychologie der innerstaatlichen Feinderklärung (1972)
Peter Brückner & Alfred Krovoza

Kinder von Überlebenden der Naziverfolgungen. Psychoanalytische Beiträge (1974)
Judith Kestenberg

Gesellschaftskritik im Deutungsprozeß (1975)
Paul Parin

Aus dem Jenseits der Psychoanalyse. Beitrag zum Verständnis einer politischen Sekte (1975)
Rudolf Heinz

Der Fanatiker. Eine tiefenpsychologische Studie (Auszug) ([1951] 1975)
Lambert Bolterauer

Psychoanalyse und gesellschaftliche Widersprüche ([1975] 1976)
Klaus Horn

Reflexionen über die Folter (1977)
Silvia Amati

Die Analyse der subjektiven Struktur von Lebensläufen und das gesellschaftlich Objektive (1977/78)
Alfred Lorenzer

Schatten der Zeitgeschichte auf psychoanalytischen Behandlungen (1979)
Lutz Rosenkötter

Warum die Psychoanalytiker so ungern zu brennenden Zeitproblemen Stellung nehmen ([1977] 1978)
Paul Parin

Auf dem Weg zu einer analytischen Sozialpsychologie
Nachwort des Herausgebers

Die Autoren

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