403 Seiten, Broschur, 158 x 225 mm
Erschienen: September 2007
ISBN-13: 978-3-89806-735-5
Bestell-Nr.: 735
Löwin im Dschungel
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Umfangreiches wissenschaftliches Material wird durch zahlreiche Fallbeispiele und Erfahrungsberichte veranschaulicht und durch Anleihen aus Philosophie, Theologie, Mythologie und Dichtkunst bereichert. So entsteht ein umfassendes Handbuch zum Thema Leben mit einer Sehschädigung oder Erblindung für Betroffene, Angehörige und Professionelle!
Geleitwort von Erika Schuchardt 9
Vorwort 13
Danksagung 21
Zum Titelbild: Die »Durga Mata«
und die Rückkehr des Sonnengottes 23
Redaktionelle Vorbemerkungen 25
Einführung und Begriffsbestimmungen 29
Zu Wissenschaftsverständnis und Methodik 32
»Behinderung« – ein umstrittener Begriff 35
Die Begriffe
»Sehbehinderung«, »Blindheit« und »Sehschädigung« 38
I. Sehschädigung als Stigma
1. Einstellungen gegenüber behinderten Menschen
und der GOFFMAN’sche Stigmabegriff 43
2. Stigma und Blindheitsstereotyp 47
2.1 Stereotyp, Vorurteil und Stigmatisierung 47
2.2 Das Blindheitsstereotyp 50
3. Die vielen Gesichter der Stigmatisierung und ihre Folgen 63
3.1 Vorbemerkung 63
3.2 Soziale Distanz 64
3.3 Mitleid 69
3.4 Interaktionsmuster in gemischten sozialen Kontakten 73
3.5 Langfristige Folgen für das stigmatisierte Individuum 85
4. Funktionen und Ursachen der Stigmatisierung Sehgeschädigter 89
4.1 Funktionen der Stigmatisierung 90
4.2 Ursachen der Stigmatisierung 93
5. Stigma und Identität 109
5.1 Menschenwürde – ein zwiespältiges Ideal 110
5.2 Der behinderte Mensch zwischen Konformität und Freiheit 113
6. Das stigmatisierte Individuum als Subjekt 127
6.1 Paradigmata der Behindertenforschung 128
6.2 Der Symbolische Interaktionismus
und die Rolle der (Inter-)Subjektivität 130
6.3 Folgerungen für das Stigma-Konzept 136
II. Die Auseinandersetzung mit einer Behinderung
als Prozeß der Selbstwerdung –
Dargestellt am Beispiel Sehschädigung
7. Noch einmal zum Thema Menschenbild:
Selbstverwirklichungstendenz und Individuation 147
8. Einflüsse auf den Umgang mit einer (Seh-)Behinderung 151
8.1 Soziales und kulturelles Umfeld 152
8.2 Alter 155
8.3 Geschlecht 157
8.4 Schichtzugehörigkeit,
sozioökonomischer Status und Bildungsstand 160
8.5 Beruf 161
8.6 Art und Ausmaß der Sehschädigung 162
8.7 Erblindungsursache 165
8.8 Sonstiger Gesundheitszustand 165
8.9 Persönlichkeit 167
8.10 Zeitpunkt des Rehabilitationsbeginns 171
9. Die Auseinandersetzung mit einer Sehschädigung
als Prozeß der Krisenverarbeitung 173
9.1 Die Begriffe »Krise« und »Trauma« 174
9.2 Was bewältigt werden muß:
Trauma, Krisen, Belastungsfaktoren 177
9.3 Erblindung und Schlafstörungen 186
9.4 Visuelle Fehlwahrnehmungen
und optische Pseudohalluzinationen
(Charles Bonnet-Syndrom) 191
9.5 Phasenmodelle der Krisenverarbeitung 199
9.6 Depression – Trauer –Aufbrechende Emotionen?
(Spiralphase 5 nach SCHUCHARDT) 211
9.7 Zum Akzeptanzbegriff (Spiralphase 6 nach SCHUCHARDT) 217
9.8 Facetten gelungener Krisenverarbeitung 220
10. Was hilft: Schutzfaktoren und Ressourcen 225
10.1 Das interne Belohnungs- bzw. Glückssystem 228
10.2 Ressourcenorientierung versus »Positives Denken« 230
10.3 Resilienz bzw. Schutzfaktoren 232
10.4 Schlußfolgerungen 235
11. Zur unbewußten Seite von Coping-Prozessen:
Phantasien und Träume als innere Helfer
bei der seelischen Verarbeitung der Sehschädigung 239
11.1 Die Kraft innerer Bilder als Gegengewicht
zu aktiven Coping-Strategien 239
11.2 Traum und Problemlösen 244
11.3 Zum Traumerleben sehgeschädigter Menschen 247
11.4 Beispiele aus der Praxis 251
12. Reorganisation der Wahrnehmung 263
12.1 Neuronale Plastizität 264
12.2 Das Konstrukt der Kompensation 266
12.3 Neue Bewertung des Sehens 276
12.4 Veränderungen im Bereich des Sehens 282
12.5 Erweiterung der Erlebnismöglichkeiten
anderer Sinnesmodalitäten 286
12.6 Veränderte Wahrnehmung und künstlerischer Selbstausdruck 292
13. Reorganisation von Einstellungen und Werten 307
14. Coping – und dann? Fragen zur Identität 319
15. Einige Gedanken zu Beratung und Psychotherapie 331
15.1 Die Erstellung und Mitteilung der medizinischen Diagnose:
Einige Anregungen für Ärzte 334
15.2 Fragen an den Berater oder Therapeuten 339
15.3 Einige Fragen zur Krisenintervention 340
III. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung 347
Ausblick 357
IV. Anhang
Anmerkungen 365
Literaturverzeichnis 381
Sachregister 401
»Mit großer Behutsamkeit und Sorgfalt hat Eva-Maria Glofke-Schulz ein hervorragendes Buch geschaffen, das dennoch nicht die ambivalente Haltung gegenüber behinderten Menschen aufheben kann.
Empfehlenswert ist das Buch für jeden Leser, der offen ist für anthropologische Fragestellungen. Besonders angesprochen sind blinde und sehbehinderte Menschen, die sich auseinander setzen wollen mit ihrer Behinderung ...«
Katharina u. Manfred Knoke, Retina aktuell 3/2007-105
»Auf das Schicksal von blinden Menschen macht der bundesweite ›Tag des weißen Stockes‹ am Montag aufmerksam. Wie Sehbehinderte ihren Alltag ›zwischen Stigmatisierung und Selbstwerdung‹ bewältigen, schildert die Rosenheimer Autorin Eva-Maria Glofke-Schulz in ihrem neuen Buch aus der Perspektive als Psychotherapeutin und Blinde ...«
Elvira Biebl-Neu, OVB. Oberbeyrische Volkszeitung
»Das Buch bietet Betroffenen wertvolle Impulse für ihre Selbstauseinandersetzung ...«
Ingrid Birkhold, Zeitschrift für Heilpädagogik 12/2009
»Rasch wird man beim Lesen feststellen, dass man von Frau Glofke-Schulz völlig selbstsicher, zwanglos und gelassen durch die teilweise anspruchsvoll interessanten theoretischen sowie eindrücklichen praktischen bzw. biographischen Inhalte des Buches geführt wird. (...) Auch 14 Jahre nach Erscheinen dieses Buches, hat dieses Werk nicht an Bedeutung verloren, sondern eher im Zuge von komplizierten und erfahrungsfremden gesellschaftlichen und fachblinden Inklusionsdiskussionen- und Plänen an Aufmerksamkeit verdient. Im Sinne einer rezeptfreien und biochemisch nebenwirkungsarmen Krisenmedikation ist dieses Buch für Betroffene und interessierte mutige Nichtbetroffene zweifellos zu empfehlen und Frau Glofke-Schulz für ihr Geisteswerk zu danken ...«
Robert Warzecha, Newsletter des Kollegennetzwerk Psychotherapie am 4. Juni 2021
»Das Buch sollte Pflichtlektüre sein in allen Einrichtungen und für alle, die mit Behinderten und speziell mit Sehbehinderten arbeiten ...«
Ingrid und Fritz Wandel, Zeitschrift für Transaktionsanalyse