218.jpg218.jpg
Buchreihe: Forschung Psychosozial
322 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Juli 2003
ISBN-13: 978-3-89806-218-3
Bestell-Nr.: 218

»Die biographische Wahrheit ist nicht zu haben«

Psychoanalyse und Biographieforschung

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Der Band vereint eine Zusammenstellung von kritischen Beiträgen zur biographischen Rekonstruktion und ihrer Rolle in Biographie-Forschung, Psychoanalyse und Wissenschaftsgeschichte.
Gefragt wird unter anderem nach dem psychoanalytischen Zugang zur Biographie und die Bedeutung ihrer (Re-)Konstruktion im psychoanalytischen Gespräch.
Es werden neuere Überlegungen der Biographie-Forschung vorgestellt und darüber diskutiert, was das biographische Interview für die qualitative Forschung in der Psychologie leisten kann. Ist eine Rekonstruktion von Biographie überhaupt möglich und wie wichtig ist sie für die Fragestellung?
Einen dritten Schwerpunkt bildet die Frage nach der Bedeutung der Biographie des Forschers für die historische Rekonstruktion der Geschichte der Psychologie und der Wissenschaften.


» ...«

Carl Pietzcker, Freiburger Literaturpsych. Gespräche - Jb f. Lit. u. Psychoanal. Bd 25 2005

»Biographien müssen »lügen«, fasst Norbert Rath die Geschichte der Biographien um Freud, Nietzsche und Andreas-Salome zusammen. Rezensenten nicht. Das Buch lohnt  ...«

Michael B. Buchholz, Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik

»Intelligent und gekonnt geschrieben...  ...«

, Journal für Psychologie

»Der Herausgeber Klaus-Jürgen Bruder – und mit ihm alle weiteren in diesem Band vertretenen 13 Autorinnen und Autoren – überzeugt uns davon, dass es tatsächlich ein Trugschluss ist zu glauben, wir könnten in einer Biographie ›die Wahrheit‹ über ein Individuum erfahren  ...«

, Journal für Psychologie

»Das Buch regt sehr dazu an, Biografien mit vielen Ohren zu hören und mit vielen Augen zu lesen  ...«

, Österreichisches Bibliotheksforum

Inhalt

Klaus-Jürgen Bruder: »Die biographische Wahrheit ist nicht zu haben« – für wen? Psychoanalyse, biographisches Interview und historische (Re-)Konstruktion

I. Psychoanalyse – Konstruktivismus
Eva Jaeggi:
»Wie war das damals?« Biographie und Psychotherapie
Brigitte Boothe: Die Biographie als Rätsel – das Leben im Traum
Almuth Bruder-Bezzel: Von der Wahl des Individuums und der Lächerlichkeit unserer Existenz. Skizzen zu Manès Sperber
Bernd Scheffer: Verschweigen eher Ja, Kontrolle eher Nein. Zu den biographisch-emotionalen Driften von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern

II. Biographie-Forschung – biographisches Interview – qualitative Forschung/Psychologie
Matthias Rudlof:
»Ich weiß, dass ich jetzt bestimmt die Kindheit verkläre« – Autobiographische Erzählungen zwischen kommunikativer Identitätsarbeit und reflexiver Biographisierung des Subjekts
Sylka Scholz: Das narrative Interview als Ort eines »männlichen Spiels«? Prozesse des Doing Gender in der Interviewinteraktion
Karoline Tschuggnall: Favourite bits – Autobiographische Erinnerungen im Gespräch
Harald Welzer: Was ist autobiographische Wahrheit? Anmerkungen aus Sicht der Erinnerungsforschung

III. Biographie-Forschung – Historische (Re-)Konstruktion
Helmut Lück:
Zur Biographie von Alfred Katzenstein. »Ich denke doch, daß es nötig ist, bewußt sein Leben zu gestalten und sich nicht von Zufälligkeiten übermäßig treiben zu lassen«
Hans-Jürgen Wirth und Trin Haland-Wirth: Emigration, Biographie und Psychoanalyse
Emigrierte PsychoanalytikerInnen in Amerika
Elfriede Billmann-Mahecha: Autor, Werk oder Leser: Wer schreibt Psychologiegeschichte?
Jürg Kollbrunner: »Lasst uns Biographien so schreiben, wie sie uns dienen« - Über die Notwendigkeit der Deklaration von Erkenntnisinteressen im biographischen Handwerk ... und über verdrängte Biographien
Norbert Rath: »Wer Biograph wird, verpflichtet sich zur Lüge« - Skepsis gegen Biographen bei Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud und Lou Andreas-Salomé