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Buchreihe: Sachbuch Psychosozial
321 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Auflage 2021
Erschienen: April 2021
ISBN-13: 978-3-8379-3041-2
Bestell-Nr.: 3041
https://doi.org/10.30820/9783837977592
LeseprobeWerbeblatt

Entdeckung sozialer Gesundheit

Möglichkeitsräume für Vertrauen, Respekt und kreatives Zusammenspiel in jedem Lebensalter

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Empathie, Mentalisierungsfähigkeit, Vertrauen, gegenseitiger Respekt und Hilfsbereitschaft sind die Basis sozialer Gesundheit. Schon in der Kindheit entfaltet sie sich in dialogischen Begegnungen mit anderen, die sich in sogenannten Möglichkeitsräumen abspielen. Zugleich werden durch die Stärkung sozialer Fähigkeiten gesundheitsfördernde Kräfte gegen aggressiv-destruktive Verhaltensweisen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen freigesetzt.

Eckhard Schiffer nimmt seine Leser*innen mit auf eine spannende Entdeckungsreise und zeigt anhand zahlreicher Beispiele und Bilder, welche Möglichkeitsräume es gibt und welche schöpferischen Kräfte sich auch im Erwachsenenalter in dialogischen Begegnungen entfalten können. So lassen sich selbst in Zeiten zunehmender Digitalisierung und Krisen wie der Corona-Pandemie Ressourcen finden, um aus schwierigen Lebenssituationen, d.h. sozialen Konflikten, kooperativ-gestärkt hervorzugehen.
Einleitung

Teil I

1 Beglückende Begegnungen im Zusammenspiel
1.1 Entfaltung von Urvertrauen und Kohärenzgefühl – Begegnungen, Beziehungen und Botenstoffe
1.2 Begegnungen im frühen Zusammenspiel – Das soziale Gedächtnis der Liebe
1.3 Lächelspiel, Eigen-Rhythmus und dialogischer Eigen-Sinn
1.4 Beglückende Begegnungen trotz Barrieren
1.5 Destruktiv – Düstere Wechselbeziehungen im 20. und 21. Jahrhundert

2 Kreativer Eigen-Sinn und Zusammenspiel
2.1 Gemeinsamkeit im Verschiedenen im Kindesalter
2.2 Ein Ausflug in die Welt der Musiktherapeutin Sabine
2.2.1 Das menschliche Leben beginnt in einer Welt der Klänge und Rhythmen
2.2.2 Prä- und postnatale Möglichkeitsräume
2.3 Dialog ohne Worte
2.4 Eigen-Sinn im Zusammenspiel und Selbstwirksamkeit
2.4.1 Befreiung von Starrsinnsgeistern
2.4.2 Aus der Reihe tanzen
2.4.3 Weihnachtslieder statt pünktlicher Bettruhe
2.4.4 Per Drahtseilbahn durch den Garten
2.4.5 Geschwister – Unterscheidbarkeit in Gemeinsamkeit
2.4.6 Ein Heuhaufen zum Reinspringen
2.5 Identität als Antwort auf die Frage: »Wer bin ich?«

3 Kreativer Eigen-Sinn und Zusammenspiel in Möglichkeitsräumen
3.1 Squiggle-Spiele –Möglichkeitsräume in der ärztlichen Sprechstunde
3.2 Wo die Möglichkeitsräume aufhören
3.3 Möglichkeitsräume und Kohärenzgefühl
3.3.1 Möglichkeitsräume und Gruppenkohärenzgefühl
3.3.2 Besondere dialogische Begegnungen in Möglichkeitsräumen
3.3.3 Angesprochensein und Dialog
3.3.4 Geschichten erzählen und hören – Das Eigene im Gemeinsamen erleben
3.4 Zwang und seine Folgen

4 Kreativität und die dunklen Seiten eines eingesperrten Eigen-Sinns
4.1 Spielen mit Wiebke – Eine Fallgeschichte
4.2 Der Dichter im Käfig

5 Schöpferischer Eigen-Sinn braucht Dialog und Spielraum

6 Gemeinsamkeit im Verschiedenen in jedem Lebensalter
6.1 Wiederentdeckung der eigenen Lebensgeschichte
6.2 Die kreative Erweiterung der Kleinfamilie durch Großeltern, Ersatzgroßeltern, Vorlese- und Zuhörpaten
6.3 Peergroup als Ergänzung salutogener Gemeinsamkeit

Teil II

7 Das Salutogenese-Modell – Ein relativ junges Konzept
7.1 Die Entstehung des Salutogenese-Modells und der sozialen Gesundheit
7.2 Der Doppelaspekt sozialer Gesundheit

8 Gesundheits- und krankheitsbedeutsame Kräfte in jedem Menschen

9 Warum Huckleberry Finn ein ausreichendes Kohärenzgefühl entwickeln konnte

10 Kohärenzgefühl, Möglichkeitsräume und körperliche Auswirkungen
10.1 Möglichkeitsräume – Oxytocin als »Gegenspieler« des Stresshormons Cortisol
10.2 »Dass die Clowns halfen, verrieten die Kinder und ihre Oxytocinspiegel«
10.3 Schwangerschaft und Möglichkeitsräume

11 Begegnungen in Möglichkeitsräumen
11.1 Matthias im gelingenden Zusammenspiel mit seiner Urgroßmutter
11.2 Begegnungen zwischen Fremden im gelingenden Zusammenspiel

12 Sozialer Kohärenzsinn im Gruppenzusammenspiel
12.1 Begegnung von Chor und Komponist
12.2 Sozialer Kohärenzsinn im Gruppenzusammenspiel von alten und jungen Menschen

Teil III

13 Soziale Gesundheit und soziale Salutogenese
13.1 Gibt es eine soziale Salutogenese? – Fragen an Aaron Antonovskys Salutogenese-Modell
13.2 Sind Tyrannen und deren Gefolgsleute krank?

14 Der verstummte Dialog – Räume für soziale Destruktion
14.1 Familienbiografische Fragmente – Sehnsucht, Hass und mögliche »emotionale Oasen« außerhalb der Familie

15 Anders Behring Breivik – Ein Blick auf sein Leben
15.1 Familiäre Vorgeschichte
15.2 Sohn und Mutter
15.3 Sohn und Vater
15.4 Ideologischer Horizont

16 »Der Junge muss an die frische Luft!«
16.1 Frühling des Lebens
16.2 »Mein Vater unterlässt das Notwendige und glaubt das Beste für seine Frau zu tun«
16.3 »Am schlimmsten war, dass Mama an dem Abend einfach so gegangen ist.
Ohne einen Kuss. Ohne ein letztes Mal drücken …«

17 Wie viel Schreckliches kann ein Mensch ohne Beschädigung aushalten?

18 Staatliche Kontrolle des dialogischen Eigen-Sinns – Die Nachwirkungen des Naziregimes
18.1 Naziideologie
18.2 Sprachlosigkeit und missglückte Begegnungen in der DDR
18.3 Fremdenfeindlichkeit und fehlende soziale Gesundheit
18.3.1 Die transgenerationale Weitergabe von Entborgenheitserfahrungen
18.3.2 Der Verlust von Kohärenzgefühl und -sinn in der Nachwendezeit

Teil IV

19 Erfahrungen mit sozial-salutogenetischen Projekten

19.1 Henri Parens Konzept der »Baby-Begegnung« im Kindergarten und in der Schule
19.1.1 Was passiert bei der Baby-Begegnung?
19.1.2 Mitfühlen und Spiegelneurone
19.1.3 Empathie und Mentalisieren bei der Baby-Begegnung
19.2 Dialogische Begegnung und Wahrnehmung beim bildnerischen Gestalten auch in der Grundschule

20 Möglichkeitsräume für einen sozialsalutogenetischen Unterricht
20.1 Die verschiedenen Salutogenese-Projekte – Eine Auswahl
20.1.1 Improvisationstheater Romeo and Juliet
20.1.2 Weniger Angst vor Beschämung – Das Projekt »Singen mit Moritz«
20.1.3 Brücken bauen – Das Projekt »Adventureland«
20.2 Schülerbewertungen der Salutogenese-Projekte
20.3 Speaking-Prüfung und Fragebogen zur Mentalisierungsneigung

21 Begeisterungsfähigkeit, Motivation und Ermutigungen
21.1 Ansteckende Begeisterung – Ein Gespräch mit dem Chorleiter Hermann-Josef Suelmann
21.2 Band ohne Lehrer sowie die Eigenmotivation und die Freude am Musizieren –
Ein Gespräch mit dem Musikpädagogen und Buchautor Remmer Kruse
21.3 Ermutigungen – Ein Nach-Therapie-Gespräch mit der Lehrerin Mechthild

22 Möglichkeitsräume in klassen- und schulenübergreifenden Projekten
22.1 »Klasse! Wir singen«
22.2 Politisch motiviertes Singen –
Zwischen sozialpathogenem Missbrauch und gesundheitsförderndem Kohärenzgefühl
22.3 Kinder auf Entdeckungsreisen in ihrer Stadt – Ein besonderer Stadtführer
22.3.1 Die Bedeutung innerer Bilder für das Verstehen und Einfühlungsvermögen
22.3.2 Individuelles Kohärenzgefühl und Gruppenkohärenz
22.3.3 Die Papiermühle

Teil V

23 Orte und Nicht-Orte
23.1 Nicht-Orte und anthropologische Orte
23.2 Heimat – Ein schwieriges Thema
23.3 »Umbau der Welt« – Gastfreundschaft und Herberge
23.4 Heimatlos und auf der Suche nach einer Identität
23.5 Äußere und innere Orte und Nicht-Orte
23.6 Ist die Identitätslosigkeit bzw. -armut äußerer Nicht-Orte in Beton gegossen?
23.7 Orte, Durchgangsorte und Identität vor und nach der Wende

24 Bedingungen für Möglichkeitsräume bei äußeren und inneren Trümmer- und Schreckensorten
24.1 Vom Wiederfinden eines sicheren Ortes im Innen und Außen – Yara und ihre Familie

25 Verzauberung – Verweilen können und Orte in der Natur mit allen Sinnen wahrnehmen
25.1 Naturerleben und Naturverständnis im Kindes- und Erwachsenenalter
25.2 Gestaltungslust und Kooperation
25.2.1 Ein Aufenthalt im Schullandheim – Wanderungen in der Nacht und am Meer
25.2.2 Ein Wandertag mit Zweitklässlern
25.2.3 Eine Fahrradtour durch den Urwald
25.3 Vorgefundenes in Selbstgeschaffenes verwandeln
25.4 Was wir antworten, wenn die Natur uns anspricht
25.4.1 Aufenthalt in der Natur und kindliche Hirnfunktionen

26 Spielplätze
26.1 Grüne Spielplätze
26.2 Digitale Spielplätze

27 Die Corona-Pandemie als Stresstest für soziale Gesundheit – Gedanken zum Jahr 2020
27.1 Pandemie-Beginn – Schrecken, Angst und Stress
27.1.1 Vom Suchen und Finden von Möglichkeitsräumen in Zeiten von Corona
27.1.2 Wiederentdeckung binnenfamiliärer Möglichkeitsräume während der Ausgangsbeschränkungen

27.2 Gefühle und Begegnungsweisen mit nicht-sozialen Tendenzen während Corona –
Ein Vergleich mit früheren Krisen
27.2.1 Wir werden uns wiedersehen
27.2.2 Glück auf, der Steiger kommt
27.2.3 Singen hilft bei Angst, aber was hilft bei der Angst, sich beim Singen zu blamieren?
27.3 Der eingeengte dialogische Eigen-Sinn
27.4 Ostern und Weihnachten 2020 – Körperliche Distanz und soziale Verbundenheit
27.5 Notwendige Schlussfolgerungen aus der Pandemie

Epilog

Danksagung

Literatur

»Zwanzig Jahre nach Erscheinen seines Buches ›Schatzsuche statt Fehlerfahndung. Salutogenese: wie Gesundheit entsteht‹ lädt Eckhardt Schiffer in ›Entdeckung sozialer Gesundheit‹ zu einer Entdeckungsreise ein, auf der er den Schatz an salutogenen, d.h. gesundheitsfördernden, sozialen Kräften und ihren Voraussetzungen birgt: Entwicklung von Urvertrauen, Lächeldialoge, Eigen-Rhythmus und kreativer Eigen-Sinn, beglückende Begegnungen an sicheren Orten und in der Natur, Berührung durch Klang und Musik  ...«

Kathrin Keller-Schuhmacher, frühe kindheit 01-22

»Der Autor schöpft aus dem Vollen: Sein reicher Erfahrungsschatz aus 55 Jahren Berufserfahrung als Arzt und Therapeut, als Wissenschaftler, aus Alltagserfahrungen, aus vertieften Einblicken in andere Berufsfelder und seine schriftstellerische Tätigkeit führen zu sprudelnden, fachlich hochwertigen und gut verständlichen Texten auf der Entdeckungsreise zur sozialen Gesundheit […] Auch wer über wenig theoretische Vorkenntnisse zur Salutogenese und zu wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Neurobiologie und Säuglingsforschung verfügt, erfährt in diesem Buch, worauf das heutige Verständnis über Einflüsse auf die Entwicklung von sozialer, körperlicher und seelischer Gesundheit beruht. Die vielen praktischen Beispiele illustrieren, was Mütter, Väter, Großeltern,
Fachpersonen in Spielgruppe und Kita, in der Schule, in der Arztpraxis, d. h. dort wo sie Kindern – Menschen – in ›Möglichkeitsräumen‹, im ›Zusammenspiel‹, mit ›Eigen-Sinn‹ begegnen, zur Entwicklung von (sozialer) Gesundheit beitragen können
 ...«

Kathrin Keller-Schuhmacher, Frühförderung interdisziplinär, 1/22

»[Eckhard Schiffer] schafft es in diesem Buch Theorie und Praxis in einer leicht verständlichen Art und Weise zu verweben. Somit kann er seinem Anspruch, den er in der Einleitung formuliert, ein Buch für Eltern, Großeltern, Pädagogen in unterschiedlichen Institutionen, Ärzte, Mitarbeiter in Behörden, usw. geschrieben zu haben, gerecht werden. Er bringt so viele theoretische Ausführungen wie nötig, untermauert mit Bildmaterial und Beispielen aus dem Lebensalltag. Sein Ansatz Theorien zu wiederholen, wenn sie in einem neuen Kontext eingebunden sind, dient sehr gut dem Verständnis der Thematik, auch ohne umfassende Vorkenntnisse  ...«

Maresa Gallauner, erziehungsfragen.lu, 23. November 2021

»Die Frage, wie Gesundheit entsteht, war für Eckhard Schiffer immer ein Thema. In seinem zehnten Buch spannt der Quakenbrücker nun den Bogen von körperlicher und seelischer Gesundheit zur sozialen Gesundheit. Welche Kräfte ermöglichen es Menschen, sich in andere hineinzufühlen und damit die Grundlage für gegenseitige Achtung zu schaffen? Auch in Corona-Zeiten  ...«

Elisabeth Gadeberg, Bersenbrücker Kreisblatt, 23. April 2021