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Buchreihe: Diskurse der Psychologie
275 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Juni 2025
ISBN-13: 978-3-8379-3434-2
Bestell-Nr.: 3434
https://doi.org/10.30820/9783837963540
Leseprobe

Vom Warentausch zur Tauschbeziehung

Grundlagen sozialer Interaktion

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In nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen spielt das Tauschprinzip eine wichtige Rolle. Das spezifisch menschliche, insbesondere abstrakte Denken hat sich historisch aus der Gleichsetzung der Werte ausgetauschter Produkte entwickelt. Aus diesen »Gleichungen« entstanden natur-, geistes- und sozialwissenschaftliche, aber auch außerwissenschaftliche und ideologische Denkformen. In der monopolisierten Marktgesellschaft haben zwischenmenschliche Belange meistens ebenfalls einen Warencharakter.
 
Da es die Grundlage sozialer Interaktion bildet, kann die Missachtung des Tauschprinzips zu massiven psychischen Störungen führen. Doch auch die Einhaltung und insbesondere eine allzu strikte Befolgung des Prinzips kann sich negativ auf die Psyche auswirken, was jedoch meistens nicht bewusst wird. Mark Galliker untersucht dieses Phänomen und stellt die Frage nach alternativen Prinzipien des Zusammenlebens. 
Vorwort

Einleitung

1 Kommunikativer Austausch
1.1 Fiktive und weniger fiktive Beispiele
1.2 Sozialisierung und kommunikatives Verhalten
1.3 Sozialpsychologische Austauschtheorien
1.4 Gerechter Tausch und Unausgeglichenheit

2 Austausch von Produkten und Gleichwertigkeit
2.1 Voraussetzungen und Beginn des Warentausches
2.2 Zur Analyse des einfachen Warentausches
2.3 Warentausch als Gleichgewicht und Gleichwertigkeit
2.4 Ausrechnung einfacher Gleichungen
2.5 Zwei Gleichungen mit einer Unbekannten
2.6 Gleichungen mit zwei Unbekannten
2.7 Quadratische Gleichungen
2.8 Ungleichungen
2.9 Warentausch, Naturwissenschaft und Messbarkeit
2.10 Gleichung und Analogieschluss
2.11 Übereinstimmung mit der Realität
2.12 Analysieren und Synthetisieren
2.13 Warentausch und Logos
2.14 Synthetische Einheit der Apperzeption
2.15 Synthetische Urteile a priori und der Warentausch
2.16 Dualität im Warentausch und in der Naturwissenschaft
2.17 Methodologische Hinweise
2.18 Denkpsychologie

3 Kommunikativer Austausch und Kognition
3.1 Austausch verbaler Beiträge
3.2 Kommunikatives Dreieck
3.3 Gleichwertigkeit von Kommunikationseinheiten
3.4 Ungleichwertigkeit von Kommunikationseinheiten
3.5 Konsequenzen von Rede und Redefolge
3.6 Affront und die Identität der Gegensätze
3.7 Ausgleich von Ungleichwertigkeit
3.8 Affinität und Erinnerung
3.9 Austausch und Wertschätzung
3.10 Emotion und Labilisierung

4 Bedeutung und Sinn
von Austauschprozessen
4.1 Entstehung von Bedeutung
4.2 Sinn und Bedeutung in Entwicklungsphasen
4.3 Sinn und Bedeutung bei der Person
4.4 Konvergierender und divergierender Sinn
4.5 Bedeutung und Sinn einer Beziehung
4.6 Aktives Zuhören und Dialogischer Dreischritt
4.7 Verständigung und Fortsetzung der Rede
4.8 Empathie und Dezentrierung

5 Marktgemäße Kommunikation und Kognition
5.1 Angebot und Nachfrage
5.2 Personenmarkt
5.3 Geschlechterverhältnis
5.4 Das Problem der Quantifizierung
5.5 Nutzenmaximierung des Homo oeconomicus
5.6 Austausch im Alltag
5.7 Vergleichen und soziale Ängste
5.8 Beachtung und Nicht-Beachtung von Tauschwerten
5.9 Über- und Unterschätzung von Tauschwerten
5.10 Veränderung der Tauschwerte
5.11 Sozialer Austausch und Selbstbezug
5.12 Sozialer Austausch und Selbstsicherheit
5.13 Aggression und dichotomes Denken
5.14 Mobbing und Diskriminierung
5.15 Maximieren und Minimieren
5.16 Destruktion und katastrophisierendes Denken

6 Meinungsaustausch und Öffentlichkeit
6.1 Warenaustausch und Meinungsaustausch
6.2 Gleiche Meinung und Meinungsverschiedenheit
6.3 Meinungsaustausch in der antiken Polis
6.4 Christliche Weltanschauung im Mittelalter
6.5 Renaissance und Humanismus
6.6 Der Rationalismus
6.7 Briefkultur und Gedankenaustausch in der Romantik
6.8 Waren- und Nachrichtenverkehr
6.9 Politisierung des öffentlichen Lebens
6.10 Reduzierte Öffentlichkeit
6.11 Meinungsmonopole und Einzelmeinungen
6.12 Gleichschaltung von Meinungen
6.13 Personalisieren und Devaluieren
6.14 Monopolistische Sinngebung
6.15 Leben in den Medien
6.16 Monopolwirtschaft und Meinungsmonopol

7 Psychopathologie und Tauschprinzip
7.1 Neurotische Entwicklung
7.2 Abwehrvorgänge und Tauschprinzip
7.3 Verhältnis von Tausch- und Gebrauchswert in der Entwicklung
7.4 Realisierungsängste und Charaktermasken
7.5 Kindheit depressiver Personen
7.6 Verlust des Tauschprinzips
7.7 Phänomen des Stimmenhörens
7.8 Austauschprozess und Wahnsinn
7.9 Reduktion auf die konkrete Ebene
7.10 Phänomene und ihre Wurzeln

8 Psychotherapie und kommunikativer Austausch
8.1 Umstrukturierung in der Kognitiven Verhaltenstherapie
8.2 Zirkuläre Fragen in der Systemischen Therapie
8.3 Übertragung und Gegenübertragung in der Psychoanalyse
8.4 Dialogischer Dreischritt in der Gesprächspsychotherapie

Schlussbemerkungen

Literatur

Personen

Sachregister

Abkürzungen