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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
337 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2024
ISBN-13: 978-3-8379-3391-8
Bestell-Nr.: 3391
https://doi.org/10.30820/9783837963144
Leseprobe

Zeit und Zeitlichkeit

Verbindungslinien zwischen Philosophie und Psychoanalyse
41,96 €
Produkt Verfügbarkeitsdatum: 01.12.2024
Das Thema Zeit ist in der Psychoanalyse präsenter als bisweilen angenommen. Christoph Schmidt zeigt auf, wie die Philosophie durch ihren umfangreichen Theorieschatz zur Erhellung psychoanalytischer Zugänge zur Zeit beitragen kann. Er beleuchtet, wie philosophische und psychoanalytische Perspektiven sich gegenseitig bereichern können, und eröffnet neue theoretische Verbindungen zwischen beiden Disziplinen.

Schmidt buchstabiert Freuds Zugang zur Zeitlichkeit unseres Lebens und Erlebens mithilfe von Augustinus
Theorie der Zeit aus und bezieht das Gewonnene auf Sartres Freud-Kritik. Anschließend gewinnt er aus Beiträgen von Winnicott und Bion Überlegungen zur frühen Entwicklung unseres Zeitsinns und setzt diese mit dem Ursprung der westlich-philosophischen Tradition bei Parmenides in Verbindung. Wichtige zeitrelevante psychoanalytische Konzepte wie Nachträglichkeit, Wiederholung oder Ideen über die Zirkularität der Zeit untersucht er mittels Theoriesplittern von Heidegger, Cassirer und Buber.
Danksagung

1 Das Thema Zeit in Philosophie und Psychoanalyse
1.1  Über das Pluralismusproblem der Psychoanalyse
1.2  Eine Denkfigur aus der Philosophie für unentscheidbare Urteilsstreite
1.3  Die Frage nach der Zeit in Psychoanalyse und Philosophie
1.4  Freuds Auflösung des Rätsels von Zeit und Raum und Augustinus’ Bedrängnis

2 Freuds Deckerinnerungen vor dem Hintergrund von Augustinus’ Theorie der Zeit
2.1  Augustinus: Die Gegenwart und die beiden Nicht-jetzt-Ekstasen
2.2  Freuds »Über Deckerinnerungen«: Über Gold und das, was bei ihm liegt
2.3  Augustinus, Deckerinnerungen und Nachträglichkeit

3 Die Zeit und der Gehalt unserer Tag- und Nachtträume
3.1  Die relativen Positionen der drei Ekstasen der Zeit in der Traumdeutung
3.2  »Der Dichter und das Phantasieren«: Antizipieren als Form des Erinnerns
3.3  Das Unbewusste und die Vergangenheit

4 Sartre, der schlechte Glaube, die Psychoanalyse und die Zeit
4.1  Sartres Problem des schlechten Glaubens
4.2  Das Problem des schlechten Glaubens und Sartres Psychoanalysekritik
4.3  Sartre und Freud: Primat der Zukunft und Primat der Vergangenheit

5 Die Position der Vergangenheit in Freuds »Wunderblock«
5.1  Teilweise bewundert und teilweise vergessen: Zur Literatursituation
5.2  Ein Durchgang durch Freuds »Wunderblock«
5.3  Zusammenfassung der argumentativen Struktur
5.4  Andeutung einiger Spuren von Kants Erbe in Freuds Text
5.5  Freuds Zeittheoriefragment
5.6  Weitere Bemerkungen Freuds zu (s)einer expliziten Theorie der Zeit
5.7  Das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart, ein Begriff des Unbewussten

6 Winnicott und der Eingang in die Zeit am Beginn unseres Lebens
6.1  Eine kurze Einführung in Winnicotts Werk
6.2  Drei Zeiträume und eine Unterscheidung von subjektiver und objektiver Zeit
6.3  Eine Annäherung an die Innenperspektive des Babys
6.4  Über den Verlust der Vergangenheit
6.5  Eine Medaille mit zwei Seiten und unser Eingang in die Zeit
6.6  Was würde W. R. Bion möglicherweise zu alldem sagen?
6.7  Einige Zusammenführungen

7 Winnicott und Parmenides: Negativität und Zeit
7.1  Winnicott: Persönliche Existenz und Negativität
7.2  Psychoanalytisches über die Universalität von etwas absolut Negativem
7.3  Parmenides: Gibt es auf begrifflicher Ebene ein analoges Problem?
7.4  Resümee und Ausblick

8  Metaphysik oder Entwicklungspsychologie? Zu einer nicht gestellten falschen Frage

9  Einheit und Vielheit bei Freud
9.1  »Die Einheit dieser Welt scheint mir etwas Selbstverständliches, was der Hervorhebung nicht wert ist«
9.2  »Es würde voraussetzen, dass die lebende Substanz einmal eine Einheit war«
9.3  Zum Verhältnis zweier widerstrebender Tendenzen bei Freud

10 Bions psychoanalytisches Primat der Gegenwart, Angst und Zeit
10.1  Eine Einführung zu Bions spätem Text »Caesura«
10.2  Bions Primat der Gegenwart
10.3  Über die Asymmetrie der Zeit
10.4  Eine Art der Vergegenwärtigung der Vergangenheit, Angst und der Pfeil der Zeit
10.5  Ein kurzer Rückblick

11 Über Zäsuren und ein Bündel aus Zeit, Person und Negation
11.1  Martin Bubers ungeschieden vorgestaltige Urwelt und eine Pforte
11.2  Die Zeit und Cassirers Diskurs als Durchlaufen
11.3  Bions »Caesura« und eine Verbindung zu Martin Buber
11.4  Martin Bubers Personwerdung als Zäsur-Untersuchung

12 Nachzeichnung der Hauptlinien dieses Textes

Überblicksbibliografie: Psychoanalyse und Zeit

Literatur