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Buchreihe: Imago
ISSN: 3053-4925
202 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2026
ISBN-13: 978-3-8379-3448-9
Bestell-Nr.: 3448
https://doi.org/10.30820/9783837964042
Leseprobe

Farbe und Affekt in Psychoanalyse und abstrakter Malerei

30,75 €
Produkt Verfügbarkeitsdatum: 01.01.2026
Unter dem titelgebenden Leitthema Farbe und Affekt betrachtet Petra Christian-Widmaier Werke der abstrakten farbigen Malerei der Moderne und Postmoderne aus einer psychoanalytischen Perspektive. Die Autorin widmet sich in ihrer Studie Josef Albers’ affektiv grundierter Farblehre und affektiven Fülle seiner Malerei, Mark Rothkos affektiv gesättigter Farbfeldmalerei und Ricardo Saros affektiv aufgeladener verkörperter Farbe in seiner Farbmalerei. Anschließend vermittelt die Autorin zwischen dieser modernen abstrakten Kunst und aktuellen Affekttheorien in der Psychoanalyse. Als geeignete »Türöffner« erweisen sich hierbei Daniel Sterns Konzept der Vitalitätsaffekte, Christopher Bollas’ Überlegungen zum Verwandlungsobjekt und ästhetischen Moment sowie Didier Anzieus Theorie des Haut-Ich.

In einem sich anschließenden methodischen Teil arbeitet Christian-Widmaier zentrale Maximen für die kunstpsychoanalytische Betrachtung abstrakter farbiger Bilder heraus. Diese Maximen bringt sie abschließend unmittelbar zur Anwendung: Eine
Homage to the Square von Josef Albers aus dem Jahr 1969 wird erstmals kunstpsychoanalytisch interpretiert und gedeutet.
Einleitung

ERSTER TEIL

1 Farben als Affekte in der Psychoanalyse

1.1 Begriffliche Klärungen

1.2 Farb-Affekt-Biografie und Farbaffekte in der Psychotherapie

1.3 Angstaffekte in der Kunst

2 Affektiv grundierte Farblehren in der modernen und zeitgenössischen Kunst

2.1 Farbe als Farbe in der modernen Kunst: Josef Albers
2.1.1 Vier Grundsätze der interaktionalen Farblehre
2.1.2 Konkrete Veranschaulichung der interaktionalen Farblehre anhand der Bildserie
Homage to the Square

2.2 Affektiv gesättigte Farbe in der Farbfeldmalerei: Mark Rothko
2.2.1 Formale Elemente der Farblehre
2.2.2 Farbe im Kontext von Drama, Tragödie und einer besonderen Bild-Betrachter-Beziehung
2.2.3 »Eine Reise durch den Bildraum auf der Leinwand«

2.3 Verkörperte Farbe in der zeitgenössischen Farbmalerei: Ricardo Saro
2.3.1 Paradoxien der Farbe
2.3.2
Blush (Erröten)

3 Zusammenfassung und Erschließung

3.1 Vergleichende Zusammenfassung der Farblehren von Albers, Rothko und Saro in der Kunst

3.2 Psychoanalytische Zugänge zu den drei Farblehren durch aktuelle Affekttheorien (Stern, Bollas, Anzieu)

ZWEITER TEIL

4 Psychoanalytische Interpretationen abstrakter, farbiger Kunstwerke, insbesondere Gemälde

4.1 Klees geometrisches Aquarell-Bild
Polyphon gefasstes Weiss (1930) [Oberthür]

4.2 Malewitschs achromatisches
Schwarzes Quadrat auf weißem Grund (1914/15) [Schneider]

4.3 Rothkos Farbfeldbilder
Deep Red and Black (1957) [Clemenz] sowie Orange and Tan (1954) [Lauschke]

4.4 Horns blaue Glasskulptur
Untitled (Flannery) (1996/97) [Eckstaedt]

5 Methodik in der Psychoanalyse moderner, abstrakter Kunst

5.1 Von der Oberfläche zur Tiefe

5.2 Szenisches Verstehen in der Kunstpsychoanalyse

5.3 Kunstpsychoanalytische Deutung

6 Kunstpsychoanalytische Bildinterpretation und Deutung von Josef Albers’ Study for Homage to the Square R-III a-5 (1969). »Sehen – gepaart mit Phantasie«

6.1 Beziehungsaufnahme zum Bild

6.2 Weitere Annäherung an das Bild in der psychoanalytischen Haltung der freien Assoziation und gleichschwebenden Aufmerksamkeit

6.3 Vertiefung in die Bildoberfläche durch das Studium der Bildrückseite

6.4 Vertiefung in die Bildoberflächedurch die vermittelnde Einbeziehungdes szenischen Verstehens

6.5 Ergebnis der Bildinterpretation

6.6 Bilddeutung

Anmerkungen

Abbildungen

Literatur