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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
30 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51430
Michael I. Good

Karl Abraham, Sigmund Freud und das Schicksal der Verführungstheorie

Psyche, 1999, 53(4), 343-372

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Im Rahmen eines psychoanalysegeschichtlichen Beitrags wird die Entwicklung der Verführungstheorie unter besonderer Berücksichtigung der Arbeiten von K. Abraham erörtert. Seit S. Freuds Umschwung zur Triebtheorie war die Verführungstheorie lange Zeit mehr oder weniger vergessen. Es wird daran erinnert, dass in der Frühzeit der Psychoanalyse neben S. Ferenczi auch Abraham sich mit dem Problem der infantilen sexuellen Traumatisierung auseinandergesetzt hat. In zwei Aufsätzen aus dem Jahr 1907 problematisierte er die sexuelle Verführung in der Kindheit und entwickelte das Konzept der traumatophilen Diathese. Angesichts der massiven Kritik Freuds an der von ihm selbst zuvor aufgegebenen Verführungstheorie gab Abraham die Weiterarbeit an dem Thema bereitwillig (aus Übertragungsgründen) auf. Anschließend wird gezeigt, dass Abrahams versteckter Groll über die unausgetragene Differenz zwischen ihm und Freud sich auf einen Nebenschauplatz verschob: Noch während er mit Freud über die Erstellung des Films Geheimnisse der Seele stritt, starb er. Angesprochen wird auch Ferenczi, dessen Tod die Kontroverse, die er mit Freud über den Stellenwert der Verführungstheorie führte, ebenso abrupt beendete. In der abschließenden Diskussion werden Überlegungen dazu angestellt, ob der Tod von Abraham und Ferenczi nach einer Auseinandersetzung mit Freud dazu beigetragen haben könnte, dass die Verführungstheorie ein halbes Jahrhundert mit einem Tabu belegt war und erst in den achtziger Jahren wieder aufgenommen werden konnte. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten
Good, Michael I.
Karl Abraham, Sigmund Freud und das Schicksal der Verführungstheorie
Psyche, 1999,53(4),343-372

Kettner, Matthias
Das Konzept der Nachträglichkeit in Freuds Erinnerungstheorie
Psyche, 1999,53(4),309-342

Zaretsky, Eli
Freuds Rufmörder im Zeitalter der Entidealisierung
Psyche, 1999,53(4),373-391