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Zeitschrift: Jahrbuch der Psychoanalyse
ISSN: 0075-2363
249 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2023
Bestell-Nr.: 108409
https://doi.org/10.30820/0075-2363-2023-1
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Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 86 (PDF)

Analytische Haltung im Umbruch?

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Die analytische Haltung lässt sich nicht als eine gleichbleibende Position einnehmen, es kann um sie nur ein Ringen geben; Psychoanalytiker:innen verwickeln sich im analytischen Prozess mit ihren Patient:innen und entwickeln sich wieder; im Kern geht es um eine Haltung voraussetzungslosen und bedingungslosen Verstehen-Wollens. Freud stellt der Notwendigkeit, in der Analyse ohne Ausnahme alles zu erzählen, als Gegenstück das Zuhören in »gleichschwebender Aufmerksamkeit« gegenüber. Analytiker:innen sollen dem »gebenden Unbewußten des Kranken« das eigene Unbewusste »als empfangendes Organ zuwenden«. Während Freud hier von dem verdrängten Unbewussten ausgeht, gilt heutige psychoanalytische Arbeit auch dem unstrukturierten, nicht-verdrängten Unbewussten, auch dem traumatisch bedingten Aktualen. In Folge sind viele Psychoanalytiker:innen heute nicht vorrangig auf neurotisch strukturierte Patient:innen ausgerichtet, sondern mit meist parallel anzutreffenden Organisationsebenen und Erlebenszuständen ihrer Analysand:innen befasst.

Was bedeutet die jeweilige Auffassung des Unbewussten oder des Noch-nicht-Unbewussten für die Konzeptualisierung psychoanalytischer Transformationsprozesse? Was bedeutet sie für die analytische Haltung? Wie stellen Psychoanalytiker:innen sich auf nicht-objektale Zustände ihrer Patient:innen ein? Wie kann der Körper in den analytischen Prozess einbezogen werden? Welche Herausforderungen ergeben sich in der Behandlung von trans-Patient:innen? Auf diese und viele weitere Fragen gehen Elisabeth Imhorst (Kommentar: Daniel Barth), Sebastian Leikert (Kommentar: Riccardo Lombardi), Howard Levine (Kommentar: Bernd Nissen) und Uta Zeitzschel (Kommentar: Uta Karacaoglan) in ihren Beiträgen ein.

Im
Forum stellt Patrick Miller eine klinische Bagatelle vor, die von Avner Bergstein kommentiert wird. Zudem eröffnen wir zwei ganz unterschiedliche aktuelle Diskussionen: eine theoretische Auseinandersetzung mit Bions Traumfunktion α und Postbionischen Ansätzen mit Kurzbeiträgen von Nicola Abel-Hirsch, Wolfgang Mertens und Bernd Nissen sowie eine klinische Vignette des relationalen Psychoanalytikers Donnel B. Stern, die Jan Abram, Helmut Hinz, Christine Kirchhoff und Lynne Zeavin kritisch kommentieren.

In
Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud »kritzelt« Matthias Oppermann zum Unbehagen in der Kultur und Georges-Artur Goldschmidt spürt der Erotik der Sprache nach.
Uta Zeitzschel, Bernd Nissen, Wolfgang Hegener & Uta Karacaoğlan S. 9–16Editorial (PDF)
Elisabeth ImhorstS. 19–30Schwierigkeiten in der Analyse von trans Patient:innen (PDF)
Zur Bedeutung von Abstand und (technischer) Neutralität
Daniel BarthS. 31–35»Ich will nicht Mädchen, nicht Junge, sondern Katze sein.« (PDF)
Kommentar zu Elisabeth Imhorsts »Schwierigkeiten in der Analyse von trans Patient:innen«
Sebastian LeikertS. 37–65Die analytische Haltung und das körperliche Unbewusste (PDF)
Bemerkungen zu einer behandlungstechnischen Kontroverse
Riccardo LombardiS. 67–75Übertragung auf den Körper und die Sprachregister der Analysesitzung (PDF)
Kommentar zu Sebastian Leikerts »Die analytische Haltung und das körperliche Unbewusste«
Howard B. LevineS. 77–98Zur Genese der Deutung in einer sich verändernden Landschaft (PDF)
Bernd NissenS. 99–108Zur Verortung des Unrepräsentierten (PDF)
Kommentar zu Howard Levines »Zur Genese der Deutung in einer sich verändernden Landschaft«
Uta ZeitzschelS. 109–131Frühe Zusammenbrüche (PDF)
Der Körper als Fremder im psychoanalytischen Deutungsprozess
Uta KaracaoğlanS. 133–139Zur Bedeutung des Körpers in der Behandlung von Herrn M (PDF)
Kommentar zu Uta Zeitzschels »Frühe Zusammenbrüche«
Patrick MillerS. 143–147Ein stiller transformativer Moment (PDF)
Avner BergsteinS. 149–153Kommentar zu Patrick Millers »Ein stiller transformativer Moment« (PDF)
In der Zäsur zwischen Traum und Albtraum
Nicola Abel-HirschS. 155–162»Die Namengeber« (PDF)
Wolfgang MertensS. 163–174»… gab mir das Träumen zu sagen, was ich leide« (PDF)
Einige Anmerkungen zu Bions Textauszug über die Traumarbeit-α
Bernd NissenS. 175–187Von α zum Quantum (PDF)
Zur Problematik Post-Bion’scher Begrifflichkeiten
Donnel B. SternS. 189–198Distanz und Beziehung (PDF)
Auftauchen aus dem Eingebettetsein im Anderen
Helmut HinzS. 199–206Kommentar zu: Donnel B. Stern. Distanz und Beziehung (PDF)
Lynne ZeavinS. 207–214Kommentar zu: Donnel B. Stern. Distanz und Beziehung (PDF)
Christine KirchhoffS. 215–224Kommentar zu: Donnel B. Stern. Distanz und Beziehung (PDF)
Trennungsschwierigkeiten
Jan AbramS. 225–235Kommentar zu: Donnel B. Stern. Distanz und Beziehung (PDF)
Über Übertragung, Selbstoffenbarung und Asymmetrie
Matthias OppermannS. 237–246Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur (PDF)
Zeichnungen
Georges-Artur GoldschmidtS. 247–249Freud auf Wanderung (PDF)