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21 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2024
Bestell-Nr.: 40617
https://doi.org/10.30820/0075-2363-2024-1-147
Cordelia Schmidt-Hellerau

Die Rückseite des Mondes (PDF)

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In weiterer Ausarbeitung ihrer (hier kurz zusammengefassten) revidierten Triebtheorie entwickelt die Autorin die ökonomischen und strukturtheoretischen Bedingungen des Unbewussten. Im Mittelpunkt stehen dabei die quantitativen und qualitativen Aspekte der beiden gegensätzlichen Triebenergien, der Libido des Sexualund Lebenstriebs, sowie der Lethe des Erhaltungsund Todestriebs. Ersterer wird eine Tendenz zum Bewussten, letzterer eine Tendenz zum Unbewussten zugeschrieben. Jede Struktur (von der Mikrobis zur Makroebene) wird als eine Kombination der Repräsentanzen beider Triebe konzipiert; ihre Interaktion, welche die dynamische Stabilität der Psyche (Lustprinzip/Homöostase) garantiert, wird in den Strukturen organisiert. Das gilt sowohl für die einzelne Repräsentanz (z. B. Selbst, Objekt) als auch für die psychischen Instanzen (z. B. Es, Ich, Überich), sowie für die Verkettung von Repräsentanzen in Erinnerungen, Phantasien oder Träumen. Im Rückgriff auf Lewins Konzept des (meist unbewussten) leeren, weißen oder schwarzen Dream Screens, auf den (bewusstseinsfähige) Träume projiziert werden, schlägt die Autorin vor, für jede Repräsentanz eine tendenziell bewusstseinszugängliche libidinöse Vorderund eine zum Unbewussten tendierende lethische Rückseite anzunehmen. Unbewusstes ist dieser Konzeption zufolge ein Bestandteil aller psychischen Vorgänge. Zugleich wären dann das Unbewusste der ersten Topik sowie das Es der zweiten Topik vorwiegend von lethischen Triebenergien besetzt, während in den bewusstseinsfähigen Anteilen von Ich und Überich/Ichideal die libidinösen Besetzungen überwiegen würden.

Abstract:
In further elaboration of her revised drive theory (briefly summarised here), the author develops the economical and structural-theoretical conditions of the unconscious. The focus is on the quantitative and qualitative aspects of the two opposing drive energies, the libido of the sexualand life drive, and the lethe of the preservativeand death drive. The former is understood to have a tendency towards the conscious, the latter a tendency towards the unconscious. Each structure (from the micro to the macro level) is conceived as a combination of the representations of both drives; their interaction, which guarantees the dynamic stability of the psyche (pleasure principle/homeostasis), is organised in the structures. This applies both to the individual representation (e. g. self, object) and to the psychic instances (e. g. id, ego, superego), as well as to the linking of representations in memories, fantasies or dreams. With recourse to Lewin’s concept of the (mostly unconscious) empty, white or black dream screen onto which (consciously available) dreams are projected, the author proposes to assume for each representation a libidinal foreground tending towards consciousness and a lethic backside tending towards the unconscious. According to this conception, the unconscious is a component of all psychic processes. At the same time, the unconscious of the first topology and the id of the second topology would then be predominantly invested with lethic drive energies, while libidinal investments would predominate in the conscious parts of the ego and superego/ego ideal.
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