364 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2015
ISBN-13: 978-3-8379-6779-1
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Nachdem sich die Frauen in den Vorständen der DGB-Gewerkschaften anfänglich vor allem um die strukturellen Folgen der Wiedervereinigung kümmerten, standen später Themen wie Gleichstellung, Frauenquote, Frauen in die Aufsichtsräte, aber auch Kinderbetreuung und Mindestlohn im Mittelpunkt. Sibylle Plogstedt beleuchtet die Kämpfe der Gewerkschafterinnen anhand von Biografien, internen Protokollen und Interviews. Das Ergebnis ist eine spannende Sozialgeschichte der Frauen nach der Wiedervereinigung und des Anteils, den die Gewerkschafterinnen daran hatten.
Inhalt
Als der Osten zum Westen wurde
Eine Einleitung
1. Die Einheit der Gewerkschaften begann im Osten (1989/90)
Der DGB wird von der friedlichen Revolution überrascht
Die Einheit demokratischer gestalten
Wechsel an der Frauenspitze
Wer ist Ursula Engelen-Kefer?
2. Die West-Sicht
Alle reisen in die neuen Länder (1990–1993)
Kontakte aus der Zeit vor 1989
Die erste gesamtdeutsche Frauenkonferenz
Der DGB-Bundesfrauenausschuss tagt (1990/91)
Verlorene und gewonnene Sozialleistungen
3. Die Ost-Sicht
Die Wende in den Kombinaten (1983–1989)
Wer fürchtet sich vor der friedlichen Revolution? (1989)
Unabhängige oder gemeinsame Gewerkschaften? (1989/90)
Schwarze Schafe
Betreut in die West-Gewerkschaften
Die Einheit in den Kombinaten
Betriebsrätinnen für den Osten (Juni 1990)
Was da zusammengewachsen ist – das schwierige Thema Stasi
4. Streik – Erzieherinnen im Westen schließen die Kitas (1989/90)
5. Der Arbeitsmarkt, die Treuhand und die Kündigungswellen
Vom Aufbau der Arbeitsämter (1990)
Wurden die Frauen als Erste entlassen?
Der Aufbau der Frauenstrukturen ist abgeschlossen (1991/92)
Frauenarbeit – nichts für Ost-Frauen?
6. Potemkinsche Mitglieder (1991–1994)
Einschnitte in der DGB-Frauenarbeit (1993–1995)
Streit unter Vorstandsfrauen (1993/94)
Die Krise erreicht die Dachorganisation (1994)
7. Kein neues Grundgesetz (1993–1996)
Frauen auf die Fraueninsel?
Angela Merkel als Frauenministerin (1991–1996)
8. War die westliche Frauenpolitik kleinlich?
Koedukation im Osten
»Thüringer Weiber« – geschieden und mindestens ein Kind
Spagat zwischen Quote, Feminismus und Gleichberechtigung
9. Waren die Frauen die Verliererinnen der Einheit? (1991–1995)
10. Uns reicht’s!
Frauenstreiktag am 8. März 1994
Frauenausschüsse sind die Hüterinnen der Quote (1992)
11. Ursula Engelen-Kefer kandidiert nicht für den DGB-Vorsitz (1994)
12. Adieu für westliche Spitzenfrauen – Wer folgt nun?
Monika Wulf-Mathies: »Gehässigkeiten waren nicht vergnügungssteuerpflichtig« (1990–1994)
Britta Naumann: »Ich trete nicht mehr an« (1997)
Wer ist Eva-Maria Stange? (1997–2005)
Wer ist Margret Mönig-Raane?
13. Frauenförderung ist Umverteilung von Macht und Reichtum (1997)
»Das musst du aushalten« (1997)
Die Bundesrepublik auf Vorderfrau bringen (1998)
14. Krieg und Frieden (2001)
15. Fuünf kleine Tiger oder eine große Fusion (1997–2003/2007)
Fusionsbedingungen: Die K.o.-Kriterien der Frauen (1997–2000)
Fusionsopfer
Von der DAG zu ver.di – Hierarchien ziehen ein
Sorgen um die Zukunft des DGB (1997)
Andere Gewerkschaften, andere Kulturen (1997/98)
Wer ist Edeltraud Glänzer?
Wer ist Helga Schwitzer?
16. Bündnis für Arbeit (1996/1998–2002)
Die Hartz-Misere (1998–2003)
Peter Hartz, VW und die IG Metall (2002–2007)
17. Frauen in den Aufsichtsräten (2006)
Es gab sie
Veronika Keller-Lauscher als Arbeitsdirektorin
18. Betriebs- und Personalrätinnen (2000–2010)
… im Osten …
… und im Westen
19. Wenn Schwestern streiken (2003–2010)
Wer ist Ellen Paschke?
Honig in den Möppen, Putzfrauen im Streik (2004–2009)
Aus dem Leben einer Streikenden
20. Gleichstellung in der Privatwirtschaft und in den Betriebsräten (1999–2005)
21. Sozialpolitik und Riester-Rente (2001–2006)
Ursula Engelen-Kefer: Unfreiwillig in die Rente (2002–2006)
Rente mit 67 (2006/07)
22. Die Ingrid, bitte! (2006)
Es war eine Kampfkandidatur
Wer ist Ingrid Sehrbrock?
23. Sind das Alphafrauen?
24. Partnerzeit, Elternzeit, Elterngeld, Betreuungsgeld (2000–2013)
25. Perspektiven der Frauenabteilungen
Die Quote
Personalentwicklung für Frauen
26. Der DGB ohne Quote? (2010)
Wie die Kuh vom Eis kam und die Katze sich in den Schwanz biss
Was in die Satzung hineinkam (2009/10)
27. Ist die Krise der Gewerkschaften vorüber?
28. Der Mindestlohn (2004–2010/2014)
Ein Leben in Würde
Die Ungleichheit zwischen den Löhnen in Ost und West
29. Equal Pay – Wo bleibt der gleiche Lohn? (2002/2008–2010)
30. Eine kurze Geschichte der DGB-Frauen (1990–2010)
Abkürzungen
Literatur- und Quellenverzeichnis
Primärquellen
Literatur
Fotonachweise
Personenregister
»Nachvollziehbar wird, wie schwer es für die Protagonistinnen ist, sich innerhalb der eher männlich dominierten DGB-Strukturen durchzusetzen. Die Zusammenstellung bietet eine Fülle an Material, Kurzbiografien und Portraitfotos der Alphafrauen
...«
, Weiberdiwan – Die feministische Rezensionszeitschrift, Frühling 2015
»Die gewerkschaftliche Geschichtsschreibung hat bisher den Anteil der Frauen als Reformmotor in der Gewerkschaftsbewegung sträflich vernachlässigt. Die beiden zeitlich dicht aufeinander folgenden Untersuchungen von Plogstedt sind deshalb just in time erschienen – als ein Beitrag gegen den neoliberalen anti-gewerkschaftlichen Trend. Sie sind nicht nur für Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen als Standardwerk unerläßlich, sondern sind auch für diejenigen, die sich mit Gleichtellungspolitiken beschäftigen und frauenpolitisch etwas bewegen wollen, von hohem Interesse ...«
Mechthild Veil, feministische studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Nr. 2/2015
»Die Autorin schildert den Prozess der Integration, wie Millionen von Arbeitnehmer_innen den West‑Gewerkschaften beitraten. Jedoch erfüllten sich ihre Erwartungen nicht, was vor allem für die Frauen zutrifft ...«
Sabine Steppat, PW-Portal – Portal für Politikwissenschaft
»Wie im 1. Bd. ergänzen spannende Gruppen- und Einzelinterviews mit Gewerkschafterinnen die akribische Beschreibung von Konferenzen, Frauenstrukturen und -förderung, von Debatten um die Hartz-Misere, Sozialpolitik und Quoten. Erfreulich dabei, dass der Auseinandersetzung um Krieg und Frieden ein (kleines) Kapitel gewidmet und an die Frauenstreiks (8. März 1994, Putzfrauen 2004–2009, Kita-Erzieherinnen Anfang 1990) erinnert wird ...«
Florence Hervé, Wir Frauen, Jahrgang 34, Sommer 2/2015
»Die Autorin zeichnet ein lebendiges Bild der gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen der Nachwendejahre ...«
, einblick. Gewerkschaftlicher Info-Service, Nr. 8 vom 20.4.2015
»Sibylle Plogstedt hat sich viel vorgenommen: 20 Jahre gewerkschaftliche Frauenpolitik in einem Buch mit einem lesbaren Umfang darzustellen. Kein Wunder, dass sie dabei vor allem auf die Protagonistinnen setzt, deren Berichte und Einschätzungen, deren Erfahrungen und Erzählungen sie in den Mittelpunkt stellt ...«
Dr. Barbara Stiegler, www.socialnet.de
»Was eine trockene Angelegenheit aus Quellenmaterial hätte werden können, wird bei Sibylle Plogstedt dank ausführlich zitierter, mit frappierender Offenheit geführter Interviews und einfühlsamer lebensgeschichtlicher Porträts von Frauen wie Ursula Engelen-Kefer, Margret Mönig-Raane, Monika Wulf-Mathies oder Eva-Maria Stange und vieler nicht so prominenter, gleichwohl tatkräftiger und mutiger Streikführerinnen, Betriebs- und Personalrätinnen zu einer spannenden, sogar unterhaltsamen Sozialgeschichte ...«
Ulla Lessmann, ver.di news am 5. Mai 2015