2508.jpg2508.jpg
Buchreihe: Therapie & Beratung
168 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Januar 2016
ISBN-13: 978-3-8379-6843-9
Bestell-Nr.: 6843
Leseprobe

Sozialwissenschaftlich fundierte Beratung in Pädagogik, Supervision und Sozialer Arbeit (PDF)

Sofortdownload
Dies ist ein E-Book. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen,
jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«).
Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten.

Kein Zweifel, Beratung boomt. Und trotz der fundierten Kritik der Therapeutisierung seit den 1970er Jahren besitzt die Mehrheit der rund 30 Verbände der Deutschen Gesellschaft für Beratung (DGfB) heute eine therapeutische Ausrichtung. Die Beratung als Profession folgt mehrheitlich einem klinischen Modell und vernachlässigt dabei sowohl gesellschaftliche als auch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse.

Katharina Gröning kritisiert die therapeutische Ausrichtung von Beratung und legt ein sozialwissenschaftlich fundiertes Prozessmodell für Beratung vor. Dabei geht sie auch auf juristische und ethisch-normative Aspekte ein und beantwortet unter anderem folgende Fragen: Wie lassen sich Problemdimensionen ordnen? Wie können Information und professionelles Wissen zugänglich gemacht werden? Wie kann bei Entscheidungs- und Reflexionsprozessen geholfen werden? Um Hintergrundwissen abzufragen und so einen lebensweltlichen Verstehenszugang zu finden, stehen in ihrem Modell anstelle von Fragebögen sozialwissenschaftliche Instrumente wie die Lebenslaufstrukturanalyse, die Habitusanalyse und die Interaktionsanalyse im Mittelpunkt.
Inhalt

Einleitung

1 Beratungswissenschaft und Beratungskritik
Von der Beratung als Instrument der Sozialreform zur Beratung
als gouvernementale Praxis
Die Ethik der Beratung am Beispiel der
Schwangerschaftskonfliktberatung
Geteilte Ethik und gouvernementale Praxis
Zwischenfazit:Was meint Beratung als neue gouvernementale Praxis?
Werde super – stehe über der Masse und über den Normalen!
Gouvernementalität und die Anpassungsmechanismen
Gouvernementalität und Geschlecht
Zur Kritik gouvernementaler Beratungsformate
Zur Kritik des Coachings
Kritik der systemischen Beratung
Kritik der lösungsorientierten Beratung
Gouvernementale Beratung im Kindes-und Jugendalter
Kritik des NLP
Zur ethisch-normativen Begründung von Beratung
Und was fragt die neue Beratungswissenschaft?

2 GründerInnen der Beratung und Supervision in der
Bundesrepublik und ihrmethodisches und professionelles Verständnis
Anne Frommann
Hans Thiersch
Kurt Aurin
Zusammenfassung
Gerhard Leuschner
Supervision und Beratung als Verhandlungsraum
Das Konzept des Dreieckskontraktes
Die Beziehung in Beratung und Supervision
Zur Beziehung in ungleichen Machtverhältnissen
Dimensionen des Dreieckskontraktes:
Die Institution als die Erste im Dreieck
Akquisition als Vertrauensentwicklung
Loyalität zum Auftraggeber und zum Supervisanden
Supervision ist Bildung und Problemlösung in Beziehungen
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und deren Vermittlung
Abschließend: Zur fachlichen Autoritätsentwicklung und Kraft zur Begrenzung

3 Methode, wissenschaftlichesWissen und Ethik
Pastoralmacht und Scham
Scham und Bloßstellung als verborgene Begleitung der gouvernementalen Beratung
Anerkennungstheoretischer und diskurstheoretischer Rahmen der Beratung
Rechtlichkeit und Kontrakt in der Beratung
Der beraterische Möglichkeitsraum
Wertschätzung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Zielvorstellungen

4 Beratung als wissenschaftlicher Prozess
Diagnose und beraterische Haltung
Zuhören, Sequenzieren und das Nachvollziehen der
Fallstrukturgesetzlichkeit
Deutungsmusteranalyse und mäeutisches Fragen
Habitusanalyse
Lebenslaufstrukturanalyse und Entwicklungsaufgaben
Lebenslageanalyse
Umgang mit Rollen

5 Beratungskunst
Die menschliche Ratbedürftigkeit
Ratbedürftigkeit und Scham
Der Anfang der Beratung
Arbeitsbündnis
Verstehen, Ordnen und Reflektieren – die ersten Interventionen
im Beratungsprozess
Reflexion
Fördernder Beistand
Regressionen, Verstrickungen, Krisen und weitere Grenzen
Abschied und Perspektive

Literatur

»Jede Krise, jeder Konflikt, jede Herausforderung in Familie, Schule, Ausbildung und Beruf lässt sich durch Beratung lösen, versichern die zahlreichen Anbieter. Und wer berät, wird selbst beraten, bei Supervisorinnen und Supervisoren. Reichlich Expertise ist vorhanden, vielfältiger Bedarf scheint gegeben und wird stetig geweckt  ...«

Brigitte Boothe, Supervision – Mensch Arbeit Organisation, Ausgabe 3, 2017

»Im vorliegenden Buch geht Gröning der Frage nach, welche Bedeutung und welchen Stellenwert Beratung unter dem Fokus der Gouvernementalität hat. Beratung bezieht sich dabei auf sozialpädagogische Beratung, Sozialberatung, pädagogische Beratung sowie Supervision und wird als eigene, nicht-therapeutische und nicht-klinische Profession verstanden  ...«

Walter Schuster, ÖVS news 1/2017

»Katharina Gröning verbindet in ihrem Buch die Theorie und Praxis der Beratung. Das Buch will Beraterinnen und Beratern ein sozialwissenschaftlich fundiertes Prozessmodell für die Beratungspraxis näherbringen  ...«

(ahk), Impulse für Gesundheitsförderung 91, 2. Quartal Juni 2016

»Vor dem Hintergrund der kritischen Annahme, dass Beratung heute zunehmend im Sinne der gesellschaftlichen Anpassung und Normalisierung instrumentalisiert werde, unternimmt dieses Buch den Versuch einer theoretischen Fundierung der Beratungstätigkeit  ...«

, DZI Soziale Arbeit 5.2016

»Sozialwissenschaftlich fundierte Beratung«: »Wer die 159 Textseiten genau liest und durchdenkt, wird mit sehr vielen wichtigen Erkenntnissen, Anregungen und Aha-Erlebnissen belohnt – so jedenfalls erging es dem Rezensenten  ...«

Jürg Frick, Zeitschrift für Individualpsychologie, 41. Jahrgang 4/2016

»Katharina Gröning hat ein Buch geschrieben, dessen Wert für die Beratung gar nicht zu überschätzen ist. Sozialwissenschaftliche Fundierung, eine reflektierte ethische Grundhaltung, die die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt, sowie ein demokratisches Rechtsverhältnis, das die Rechte der ratsuchenden Person in einem (mündlichen oder schriftlichen) Vertrag sichtbar macht und gewährleisten soll – all diese Punkte sind wesentliche Kriterien für eine professionelle Beratungstätigkeit  ...«

Bettina Zehetner, aep informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 4/2016

»Eine vertiefende Zusammenschau, in der die Beiträge vieler ›Entwickler‹ fruchtbar werden  ...«

Jörg Schlömerkemper, Pädagogik 7–8/2016

»Das Buch regt allgemein an, das eigene Beratungsverständnis kritisch zu überdenken und ist in diesem Sinne für BeraterInnen nichttherapeutischer Professionen geeignet, die prüfen wollen, ob sie ihrem Kerngeschäft nachgehen oder dieses bereits verlassen haben  ...«

Dr. Petra Gregusch, www.socialnet.de