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Buchreihe: Forschung Psychosozial
273 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2019
ISBN-13: 978-3-8379-7627-4
Bestell-Nr.: 7627
Leseprobe

Symbolische Schwesternschaft (PDF)

Eine psychoanalytische Studie zur weiblichen Beziehungskultur und Übertragungsdynamik im beruflichen Kontext

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Wie kommt es zu guten und stabilen Beziehungen unter Kolleginnen? Wovon ist die Solidarität im Büro abhängig? Bewusste und unbewusste Bilder von Schwesterlichkeit beeinflussen die Qualität und Stabilität gleichrangiger Arbeitsbeziehungen unter Frauen. In der Übertragungsbeziehung werden unbewusste schwesterlich-mütterliche Sehnsüchte und Wünsche gestillt, wodurch frühkindliche Enttäuschungen korrigiert werden und neue Bindungserfahrungen entstehen.

Die Psychoanalytikerin Anita Dietrich-Neunkirchner zeigt den aktuellen Forschungsstand zur psychoanalytischen Schwesternforschung auf. Anhand einer empirischen Studie beschreibt sie, wie es Unternehmerinnenpaaren gelingt, über Jahrzehnte eine solide Berufspartnerschaft aufrechtzuerhalten, in der die unbewusste Beziehungsdynamik zum Motor gelebter Frauensolidarität wird.

»Schwestern sind kaum erforscht. Die Psychoanalytikerin Anita Dietrich-Neunkirchner erklärt, wie sie das Berufsleben prägen – und wie Eltern ihre Töchter stärken können ...«

Ileana Grabitz, Die Zeit, 21. Dezember 2020

»Besonders erfreulich ist die emanzipatorische Perspektive der Autorin, psychische Individualität mit gesellschaftlicher Geformtheit zu verbinden und (mit Alfred Lorenzer) die Zusammenhänge und Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft in den Blick zu nehmen. Dieses Werk und bietet anschaulich und lebendig Einblick in ein noch viel zu wenig beforschtes Gebiet: Produktive berufliche Partnerinnenschaften und schwesterliche Solidarität zwischen Frauen
 ...«

Bettina Zehetner, www.frauenberatenfrauen.at, Dezember 2019

1 Einleitung

Theoretischer Teil

2 Geschwisterforschung – Überblick und kritische Rezeption
2.1 Alfred Adler – Geburtsrang und Charakterbildung
2.2 Post Adler: Strukturelle Merkmale der Geschwisterkonstellation
2.3 Sigmund Freud – Geschwisterliches als Randbemerkung
2.4 Vertikales (elterliches) versus horizontales (geschwisterliches) Paradigma
2.5 Post Freud: Neuere psychoanalytische Erkenntnisse zur Geschwisterbeziehung
2.5.1 Die präödipale Geschwisterbeziehung
2.5.2 Die ödipale Geschwisterbeziehung
2.5.3 Die adoleszente Geschwisterbeziehung
2.5.4 Die »störanfällige« Geschwisterbeziehung
2.6 Resümee zur psychoanalytischen Geschwisterforschung

3 Schwesternforschung
3.1 Schwesternbeziehung im Wandel der Zeit
3.2 Soziologische und psychologische Aspekte der Schwesternbeziehung
3.3 Frauennetzwerke als Beitrag einer gelebten Schwesterlichkeit?
3.4 Die Schwesternbeziehung aus psychoanalytischer Sicht
3.4.1 Freud und das Schwesterliche
3.4.2 Schwesterliches in der zeitgenössischen Psychoanalyse
3.4.3 Eva Poluda und Anna Koellreuter: Die homoerotische Liebe zwischen Mutter und Tochter als Potenzial einer schwesterlich-sinnlichen Liebe?
3.4.4 Thomas Ogden: Die ödipale Übergangsbeziehung als schwesterlicher Raum zur Objektverwendung?
3.4.5 Jessica Benjamin: Die Identifizierung mit dem präödipalen Vater als Möglichkeit zur Anerkennung der schwesterlichen Differenz?
3.5 Resümee zur psychoanalytischen Schwesternforschung

Empirischer Teil

4 Entwicklung der Fragestellung und methodische Herangehensweise
4.1 Das qualitative Interview
4.2 Das Forschungsfeld
4.3 Die Auswertungstechnik – tiefenhermeneutische Textinterpretation

5 Die Unternehmerinnenpaare – eine erste Charakteristik
5.1 Viktoria und Käthe
5.2 Sabine und Dorothea
5.3 Edith und Fiona
5.4 Anna und Bea

6 Ergebnisse der Interviews – signifikante Themenfelder
6.1 Topos: Befruchtende Gemeinsamkeit
6.2 Topos: Wertschätzung der Differenzen
6.3 Topos: Fürsorge und Empathie
6.4 Topos: Wunsch nach lebenslanger Verbundenheit
6.5 Schwesternübertragung und Schwesternbilder
6.5.1 Viktoria: »Eine Schwester haben wäre: nie mehr alleine sein«
6.5.2 Käthe: »Eine Schwester haben ist: in Sorge um sie zu sein«
6.5.3 Viktoria und Käthe: Das Unternehmen als Ort der Akzeptanz und des Frohseins
6.5.4 Sabine: »Eine Schwester haben ist: keine gleichwertig starke Partnerin zu haben«
6.5.5 Dorothea: »Für meine Herzensschwester bin ich Vertraute und Mentorin«
6.5.6 Sabine und Dorothea: Das Unternehmen als Ort von Gleichwertigkeit und kostbarem Austausch
6.5.7 Edith: »Eine Schwester haben wäre: eine verlässliche Vertraute an seiner Seite zu wissen«
6.5.8 Fiona: »Eine Schwester haben ist: eine Geschichte mit Fragezeichen«
6.5.9 Edith und Fiona: Das Unternehmen als Ort der Beständigkeit und Gerechtigkeit
6.5.10 Anna: »Eine Schwester haben ist: nicht ernst genommen zu werden«
6.5.11 Bea: »Schwester zu sein ist: wertlos sein in den Augen der anderen«
6.5.12 Anna und Bea: Das Unternehmen als Ort der psychischen und physischen engen Verbundenheit
6.6 Resümee: Schwesternbilder und symbolisch gelebte Schwesternschaft im Unternehmen

7 Ergebnisdiskussion und Schlussbetrachtung

Dank

Literatur