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Buchreihe: Psychoanalytische Pädagogik
164 Seiten, PDF-E-Book
1. Aufl. 2020
Erschienen: April 2020
ISBN-13: 978-3-8379-7663-2
Bestell-Nr.: 7663
https://doi.org/9783839007452
LeseprobeWerbeblatt

Das Unbewusste im Klassenzimmer (PDF)

Aggressive Gegenübertragungsreaktionen von Fachkräften in pädagogischen Handlungsfeldern

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Warum reagieren LehrerInnen oft aggressiv auf das Verhalten ihrer SchülerInnen? Was sind die Auslöser und welche unbewussten Prozesse spielen hierbei eine Rolle? Anhand ausgewählter Interviews demonstriert Manuela Steiner, wie es zu unbewussten Gegenübertragungsreaktionen vonseiten des Lehrpersonals kommt.

Kritisch hinterfragt Steiner die pädagogische Ausbildung und hebt die Relevanz der psychoanalytischen Reflexion für die schulpädagogische Praxis hervor. Formate wie die Supervision fehlen bisher, sind aber dringend notwendig, um konflikthafte Szenen zu reflektieren und zu besprechen. Nur wenn sich PädagogInnen der Herausforderung stellen, die eigenen Reaktionen und Handlungen zu reflektieren, können solch spezifische, störungsanfällige Begegnungen im schulischen Prozess durch professionelle
Herangehensweisen entkräftet werden.
Vorwort

1 Einleitung

2 Übertragung und Gegenübertragung als funktionelle Einheit
2.1 Das klassische Übertragungsverständnis
2.1.1 Entstehungsgeschichte: Vom objektivistischen zum intersubjektiven Paradigma
2.1.2 Gegenübertragung als Störfaktor

2.2 Die Gegenübertragungsrevolution und die Objektbeziehungstheorien
2.2.1 Von der Ein-Personen-Psychologie zur Zwei-Personen-Psychologie
2.2.2 Die Objektbeziehungstheorie
2.2.3 Gegenübertragung als Reaktion

2.3 Wesentliche Erweiterungen durch das sozialkonstruktivistische Paradigma
2.3.1 Von einer defensiven zu einer konstruktiven Auffassung
2.3.2 Die Beschaffenheit innerer Schemata
2.3.3 Übertragung als zirkulärer Prozess
2.3.4 Die Eigenübertragung des Analytikers
2.3.5 Die nützlichen Aspekte des Agierens


3 Übertragung und Gegenübertragung im Kontext der Schulpädagogik
3.1 Von der Psychoanalyse zur Psychoanalytischen Pädagogik
3.2 Unbewusste Konflikte des Pädagogen im Kontext der Übertragungsbeziehung
3.3 Das Verhalten von Lehrern in erziehungsschwierigen Situationen

4 Untersuchungsleitende Fragestellung und Begründung der Methode
4.1 Qualitative Sozialforschung und die Person des Forschers im Forschungsprozess
4.1.1 Aufbau und Niederschrift der Interviews
4.1.2 Postskriptum und Deutungswerkstatt

4.2 Die tiefenhermeneutische Analyse und die methodischen Bausteine der Datenauswertung
4.2.1 Das szenische Verstehen nach Lorenzer und die Subjektivität des Erkenntnisinstruments
4.2.2 Wegweiser im Forschungsprozess
4.2.3 Intersubjektive Perspektiven der Deutungswerkstatt und Resymbolisierung der Schlüsselszenen

5 Auswertung und Interpretation der Interviews
5.1 Interview Proband I
5.1.1 Biografische Aspekte
5.1.2 Assoziationen
5.1.3 Irritationen
5.1.4 Interpretation und Bezugnahme zur Theorie

5.2 Interview Probandin II
5.2.1 Biografische Aspekte
5.2.2 Assoziationen
5.2.3 Irritationen
5.2.4 Interpretation und Bezugnahme zur Theorie

5.3 Interview Proband III
5.3.1 Biografische Aspekte
5.3.2 Assoziationen
5.3.3 Irritationen
5.3.4 Interpretation und Bezugnahme zur Theorie

6 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse

7 Fazit und Ausblick
7.1 Pädagogische Professionalität durch das Beratungsformat Supervision
7.2 Die institutionalisierte Tabuisierung von Unterrichtsproblemen
7.3 Resümee

Literatur

»Das Buch ist Theaterpädagog*innen zu empfehlen, die der Ursache von Konflikten mit ihren Teilnehmerinnen auf die Spur kommen wollen. Und natürlich den Kolleginnen, die Weiterbildungen zu solchen Themen anbieten. Menschen in Schulämtern und Bildungsministerien sollte das Buch zur Pflichtlektüre gemacht werden ...«

Simon Mayer, Zeitschrift für Theaterpädagogik, 37. Jahrgang, Heft 78

»Die Autorin legt eine empirische Studie vor, die die Bedeutung einer psychoanalytisch geprägten Reflexion im pädagogischen Alltag herausstellen soll. Ihr Anliegen ist es, unbewusste Gegenübertragungsreaktionen von Lehrer*innen und besonders agierte Aggressionen besser verstehen und dann auch besser lösen zu können. (…) Die Lektüre dieses Buches ist stellenweise anspruchsvoll, sie setzt das Interesse an wissenschaftlicher Begründung voraus, macht aber gleichzeitig auch neugierig auf sich selbst – auf die Entdeckung der eigenen Motive  ...«

Elisabeth Grotmann, Psychoanalytische Familientherapie Nr. 42, 1/2021

»Pädagoginnen und Pädagogen, die sich ihren Schülerinnen und Schülern gegenüber als aggressiv erleben und daran etwas ändern wollen, finden im Buch erste Hinweise, wo die Ursachen für das Problem zu suchen sein könnten  ...«

Marnie Schlüter, PÄDAGOGIK 2/2021

»Ein anspruchsvolles Buch, nicht immer einfach zu lesen, aber mit einem interessanten Thema ...«

Ingeborg Bruckert, HTW Praxis, 6/2020

»Die Vertiefung mit diesem Buch und die Folgerungen daraus können zur Diskussion um eine psychoanalytische Schulung von Lehrkräften und eine flächendeckende Installation schulinterner Supervision beitragen. Zumindest Letzteres wäre für die heutige Schule unabdingbar und würde zu einer Professionalisierung – auch des Lehrberufs beitragen und wäre zudem für die Aufrechterhaltung der Gesundheit von Lehrpersonen eine wichtige Hilfe  ...«

Jürg Frick, Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 38 (2), 2020

»Ein wichtiges Thema, das dazu anregen kann, den Lehrern Mut zu machen, aufmerksam und kritisch ihre Reaktionen auf bestimmte Schüler wahrzunehmen und Hilfe – schon der Blick eines Anderen ist hilfreich – in Anspruch zu nehmen ...«

Gertrud Hardtmann, Socialnet.de am 18. Mai 2020