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Buchreihe: Imago
427 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juli 2021
ISBN-13: 978-3-8379-7744-8
Bestell-Nr.: 7744
https://doi.org/10.30820/9783837977448
LeseprobeWerbeblatt

Das Öffnen der Blende (PDF)

Psychoanalytische Streifzüge durch literarische Texte aus dem zerrissenen 20. Jahrhundert

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Literatur ist ein ernstes Spiel mit der Zeit- und der Lebensgeschichte ihrer Protagonistinnen und Protagonisten, aber auch ihrer Schöpferinnen und Schöpfer. Die Verwerfungen des 20. Jahrhunderts bringen auf diese Weise ein Nachdenken über Erinnerung, Verlust und Wahn in Gang. So wird ein Lesen und Wiederlesen in Schleifen angeregt. Ellen Reinke nutzt diese Anregungen zu weiträumigen Streifzügen durch Romane, Kurzgeschichten und Erzählungen, unter anderen von Stefan Heym, Stanislaw Lem, Elias Canetti oder Patrick Modiano. Die tiefenhermeneutische Betrachtungsweise der literarischen Texte eröffnet einen neuen, einen anderen Blick auf das individuell und kollektiv Durchlittene. Mit Freud können wir so zwar nicht auf eine Erlösung, jedoch auf eine ›Ermäßigung‹ dieses Leidens hoffen.
Vorbemerkungen
Überlegungen zum Begriff der Blende
Erinnern
Menschenbild
Ausblick auf die Untersuchungen

1 Ananke oder: Pilot Pirx reflektiert über unsere menschlichen Grenzen und über die unserer Automaten
Die Erzählung
Interpretation

2 John le Carré: A delicate truth – oder wie es uns gelingt, eine heikle Wahrheit zu vergessen
Der Auftakt
Positive Identifizierung – PID?
Toby Bell 1
Ein ehrenwerter Pensionär
Toby Bell 2
Sir Christopher Probyn
Die Kraftprobe
Finale furioso
Epilog

3 Nagasaki 1950: A pale view of hills …
Erinnern 1
Der Sommer mit Sachiko
»A pale view of hills«
Erinnern 2 – Generationenkonflikt
Erinnern 3
Interpretation: Memento!
Erinnerungsschicksale, Vergessen, Neuanfang
Ein zweiter Blick

4 The Remains of the Day – Was vom Tage bleibt
Fremd und heimisch zugleich
Meine Lesart
Erinnern und Erinnerung bei Kazuo Ishiguro
Kazuo Ishiguro zu seinem Roman
The Remains of the Day

5 Patrick Modiano: La place de l’Étoile
Eine Lesart
Bilder

6 Die Spur eines vergessenen Kindes Patrick Modianos Roman Pour que tu ne te perdes pas dans le quartier
Die Spur
Eine Lesart von Modianos
Pour que tu ne te perdes pas dans le quartier
Eine Interpretation
Eine Konstruktion der Lebensgeschichte

7 Traum und Wahn in Elias Canettis Die Blendung
Vorbemerkungen
Der Albtraum
Die Traumdeutung Kiens …
… und die Irritation beim Leser
»Tradition«
Ehe und Millionenerbe
Totaler Krieg
Listenreicher Odysseus
Canettis »Blendung« 1931 oder: die ausgebliebene Erlösung
Paranoia als Wahn und als Erkenntnis – eine Art Interpretation

8 Sonnenfinsternis in Mitteleuropa Arthur Koestler, 1940
Sonnenfinsternis – eine Lesart
Eine Interpretation

9 »A case history«: Arthur Koestler – Ein Leben für unsere Zeit
Leben
Sterben
Autobiografisches

10 Stefan Heyms Ahasver
Eine Lesart
Eine Interpretation
Das Leben Heyms – eine biografische Skizze

Nachwort: Die datierbare, die verortbare und die gelebte Spur
Philosophische Referenzen
Der Ausdruck der Kunst in der »Werkstatt« des Künstlers
Ausdruck und Eindruck. Das Verhältnis zwischen Kunstwerk und »Rezipient«
Das Kunstwerk gibt etwas Neues zu verstehen
Präsentative und denotative Symbolisierung
Kunst verstehen: Die Interpretation
Kritik des psychoanalytischen Symbolbegriffs: Sprachzerstörung und Rekonstruktion und tiefenhermeneutische Literaturanalyse

Quellen
Interpretierte Werke
Sonstige Quellen

»Ellen Reinke konfrontiert ihre Leserinnen und Leser mit einem ungewöhnlichen Buch, das manchmal einer Art Lesetagebuch oder einer Protokollierung von Leseerfahrungen ähnelt, dann aber wieder den Charakter einer kulturwissenschaftlichen Interpretation nebst hermeneutischer Erläuterung besitzt. […] In diesem Sinne ermöglicht Ellen Reinkes ›Öffnen der Blende‹ nicht nur Erkenntnisse über die Dialektik Individuum – Gesellschaft hinaus, sondern liefert gleichzeitig ein Vorbild für eine eindrucksvolle Art, mit Literatur umzugehen: Aufklärung in einem überzeugenden Sinne. ...«

Achim Wuerker, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur & Psychoanalyse Band 42

»Insgesamt handelt es sich um ein sehr faszinierendes Buch, das – ganz nach analytischer Art – aufgrund der viel­fältigen Recherchen auf der Suche nach Hintergründen und Zusammenhängen in den Erzählungen bisweilen wie eine archäologische Ausgrabung anmutet, die vor unserem Auge eine ganze Welt mit ihren Geschichten entstehen lässt. Es ist sehr beeindruckend, welchen Reichtum die Autorin da­ bei zu Tage fördert  ...«

Jutta Lutzi, EKFuL Fokus Beratung, Mai 2022