276 Seiten, PDF-E-Book
1. Aufl. 2023
Erschienen: April 2023
ISBN-13: 978-3-8379-7939-8
Bestell-Nr.: 7939
https://doi.org/10.30820/9783837979398
Psychologie ohne Individuum? (PDF)
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Er erinnert an das Erscheinen und die Aufwertung des modernen Individuums in der Geistes-, Ideen- und Kulturgeschichte Europas – von Jacob Burckhardts umstrittener »Entdeckung des Individuums in der italienischen Renaissance« bis hin zu neueren Forschungen Peter Burkes oder Larry Siedentops. Der Autor erörtert, weshalb das Prinzip der Individualität eine Herausforderung der nomologischen Psychologie darstellt, und er argumentiert dafür, dass gerade eine Wissenschaft vom Subjekt nicht daran mitwirken sollte, Individualität für irrelevant oder nicht erforschbar zu erklären. Konkrete Individuen in ihrer Einzigartigkeit zu beachten, zu beschreiben und zu verstehen, verspricht nicht nur eine Horizonterweiterung der zeitgenössischen Psychologie. Dieser die übliche Perspektive ergänzende Blick kommt auch der ethisch-moralischen und politischen Wertschätzung entgegen, die das Individuum seit Langem in vielen Teilen der Welt genießt.
Allgemein Menschliches, sozial Typisches und die individuelle Person
Das Individuum in der Psychologie des 20. Jahrhunderts. Annäherungen
Ein unverstellter Zugang zum Individuum und seiner Welt. Das autobiografische Selbst in der narrativen Psychologie
Individuum, Individualität. Elementare begriffliche Klärungen
Das Individuum in Hans Thomaes psychologischer Biografik. Beschworen und verdrängt
Renaissance und Romantik des Individuums in Europa
Individualität als Einspruch. Kontrapunkt zum Allgemeinen
Ausnahmen auf Sonderwegen. Exemplarische Studien zur Psychologie des Individuums
Die lebensgeschichtliche Bildung eines Individuums: Anna
Am Grenzrain der wissenschaftlichen Psychologie: 20 Leben, Gesichter, Geschichten
Die Politisierung des Selbst in einer autobiografischen Erzählung: Nenad
Ein letzter Blick auf allgemein Menschliches und das besondere Individuum
Ausklang mit Gordon Allport
Literatur
»Der Professor für Sozialtheorie und Sozialpsychologie an der Ruhr-Universität Bochum legt ein lesenswertes Plädoyer für eine an individuellen Schicksalen orientierte Psychologie vor. Deutlich grenzt er sich von Normierungen und Typologisierungen ab, die garniert um neurobiologische Befunde, den psychologischen Wissenschaftsbetrieb dominieren. Er untermauert seinen Anspruch mit eindrucksvollen Fallgeschichten. Psychologie ist nach Straub nicht wertfrei, sondern gegen Unterdrückung gerichtet ...«
Klaus Hoffmann, Publik-Forum, kritisch – christlich – unabhängig, Ausgabe 14/2023