Annegret Mahler-Bungers

Historische Traumen im kulturellen Prozeß (PDF)

psychosozial 78 (1999), 65-75

Aus psychoanalytischer Perspektive werden Überlegungen zum Umgang mit historischen Traumen (Krieg, Auschwitz) angestellt. In diesem Zusammenhang werden einige Annahmen der psychoanalytischen Kulturtheorie erörtert. Es wird die Ansicht vertreten, dass die Psychoanalyse in ihrer Praxis ein Modell für eine kulturelle Aktivität abgeben kann, wie durch Desillusionierung und Trauerarbeit kreative menschliche Potentiale freigesetzt werden können. - Dem Beitrag ... [ mehr ]

Helmut Junker

Der Exodus der Psychoanalyse - vom Schicksal der Menschen und der Ideen (PDF)

psychosozial 78 (1999), 51-64

Im Rahmen eines psychologiegeschichtlichen Beitrags wird die Emigration führender deutschsprachiger Psychoanalytiker in der Hitler-Zeit erörtert. Dabei wird unter anderem eingegangen auf die Situation in Deutschland vor der Emigration, auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Immigranten in den Aufnahmeländern und auf die Folgen dieses Exodus für die Weiterentwicklung der Psychoanalyse, etwa auf den Untergang der deutschen Sprache als Verkehrssprache der ... [ mehr ]

Hartmut Radebold

Psychoanalyse und Altern, Gerontokratie oder Verleugnung? (PDF)

psychosozial 78 (1999), 41-49

Es wird der Frage nachgegangen, wie Psychoanalytiker mit ihrem eigenen Altern umgehen. Dabei wird die Auffassung vertreten, dass sich die bisher durchgehaltene theoretische und praktische Nichtbefassung mit dieser Thematik auch als eine vorbewusste bis unbewusste Ablehnung der älteren Generation und damit als Bestrafung verstehen lässt. In diesem Zusammenhang wird die Frage gestellt, ob der Umgang mit den institutionellen, theoretischen und praktischen Auswirkungen ... [ mehr ]

Dieter Ohlmeier

Die Psychoanalyse in der Gesellschaft (PDF)

psychosozial 78 (1999), 31-40

Bei der Psychoanalyse handelt es sich nicht nur um eine therapeutisch-praxeologische Wissenschaft, sondern ebenso um eine Kultur- und Gesellschaftswissenschaft. Als solche erforscht sie in erster Linie das Aggressions- und Destruktionspotential in Individuum und Gesellschaft. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass diese Forschungsrichtung, resultierend aus kollektiven Abwehrmechanismen, starken Widerständen begegnet und nur verzögert vorangetrieben wird. ... [ mehr ]

Margarete Mitscherlich-Nielsen

Wissenschaft ohne Menschlichkeit - Medizin und Antisemitismus (PDF)

psychosozial 78 (1999), 17-30

Der Antisemitismus in der deutschen Ärzteschaft in der Hitler-Zeit wird erörtert. Dabei wird deutlich gemacht, dass die Auseinandersetzung mit diesem Aspekt der Professionsgeschichte nicht in ausreichendem Maße stattgefunden hat, und Stationen dieser nicht geglückten Auseinandersetzung werden rekonstruiert. Dann wird aus psychoanalytischer Perspektive der Frage nachgegangen, ob es einen deutschen Vernichtungs-Antisemitismus der deutschen Ärzte, wie es ... [ mehr ]

Roland Kaufhold

Begegnungen und Verstehversuche. Ernst Federn zum 85. Geburtstag (PDF)

psychosozial 77 (1999), 125-127

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Paul Roazen

Die Geschichtsschreibung der Psychoanalyse (PDF)

psychosozial 77 (1999), 109-123

Im Rahmen einer historischen Betrachtung werden die Einflussfaktoren auf die Geschichtsschreibung in und zur Psychoanalyse erörtert. Im Mittelpunkt stehen dabei die Auseinandersetzungen S. Freuds und seiner Anhänger mit den Abweichlern von der Freudschen psychoanalytischen Schule. Unter anderem werden Freuds eigene Äußerungen zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung und deren Rezeption, der im Vergleich zu Freud mangelnde Sinn für Geschichte ... [ mehr ]

Elisabeth Rohr

Inszenierungen der Moderne am Beispiel fremdenfeindlicher Gewalt (PDF)

psychosozial 77 (1999), 97-108

Unter Bezug auf die einschlägige sozialwissenschaftliche Kontroverse wird der Frage nachgegangen, ob die alltägliche fremdenfeindliche Gewalt eher als endemisches Problem des westlichen Zivilisations- und Modernisierungsprozesses oder als vorübergehende Krisenerscheinung moderner Gesellschaften zu verstehen ist. In der Diskussion wird auf die Normalisierung, Radikalisierung und Generalisierung von Fremdenfeindlichkeit, geschlechtsspezifische Aspekte ... [ mehr ]

Roswitha Stachowiak & Christa Reuther-Dommer

Zur Sexualität bei schwerer geistiger Behinderung (PDF)

psychosozial 77 (1999), 91-95

Anhand von Beispielen aus Behinderteneinrichtungen werden Formen sexuellen Verhaltens bei schwer geistig behinderten Menschen beschrieben. Gründe für die Vernachlässigung der Sexualität schwer geistig behinderter Menschen in der Behindertenpädagogik werden benannt. Als besonderes Merkmal der Sexualität dieser Menschen wird deren Ausrichtung auf den eigenen Körper (etwa Masturbation) angeführt.

Stichworte: Schwerste geistige ... [ mehr ]

Magnus Prangenberg

Zur Lebenssituation von Kindern geistig behinderter Eltern (PDF)

psychosozial 77 (1999), 75-89

Der Stand der Diskussion zur Elternschaft geistig behinderter Menschen in der Literatur wird zusammengefasst, und an einem Beispiel werden die besonderen Probleme der Kinder geistig behinderter Eltern aufgezeigt. Im Einzelnen werden die Unterstützung durch die Familie (Großeltern), die elterlichen Kompetenzen, Armut, die Konfrontation mit einer nicht familialen Welt in der Schule, die Platzierung bei Verwandten und in einem Heim sowie die Phase des jungen ... [ mehr ]

Ursula Pixa-Kettner

Konzepte der Begleitung für Mütter und Väter mit geistiger Behinderung. Ein Beitrag aus der englischsprachigen Literatur (PDF)

psychosozial 77 (1999), 63-74

Es wird ein Überblick gegeben über Konzepte der Begleitung von Müttern und Vätern mit geistiger Behinderung, die in der englischsprachigen Fachliteratur zu finden sind. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik der Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung anhand der Gesichtspunkte Sterilisation, Kinderwunsch und Situation geistig behinderter Eltern in Deutschland erfolgt die Darstellung von drei unterschiedlichen Ansätzen in der ... [ mehr ]

Joachim Walter

»Probleme mit der Sexualität haben die Bezugspersonen und weniger die betroffenen geistig behinderten Menschen.« Überlegungen zur Fortbildung für Eltern und Mitarbeiter/innen (PDF)

psychosozial 77 (1999), 53-58

Ein sexualpädagogisches Fortbildungskonzept für Eltern und professionelle Betreuer geistig behinderter Menschen wird in Grundzügen skizziert und Erfahrungen mit entsprechenden Seminaren werden beschrieben. Ziel der Fortbildung ist neben der Vermittlung von Informationen die Sensibilisierung für den Zusammenhang zwischen der eigenen Einstellung zur Sexualität und der Sexualität geistig behinderter Menschen vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung ... [ mehr ]

Christian Gaedt

Grenzenlos hilflos? Probleme im Umgang mit der Sexualität von Menschen mit geistiger Behinderung in instutioneller Betreuung (PDF)

psychosozial 77 (1999), 43-51

Probleme im Umgang mit der Sexualität geistig behinderter Menschen in der institutionellen Betreuung werden am Beispiel einer solchen Einrichtung in Neuerkerode aufgezeigt. Im Anschluss an eine Skizze der historischen Entwicklung von der Tabuisierung und moralischen Unterdrückung sexueller Bedürfnisse von Behinderten hin zu einer sexualpädagogisch geprägten Liberalisierung wird an drei Fallbeispielen deutlich gemacht, dass auch unter den aktuell ... [ mehr ]

Hans-Hellmut Schulte

»Und dann auch noch schwul ...« Homosexualität und geistige Behinderung (PDF)

psychosozial 77 (1999), 39-41

Auf der Grundlage eigener Erfahrungen als Psychologe in der Schwulenberatung werden die besonderen Schwierigkeiten geistig behinderter Homosexueller im Hinblick auf ihr Selbstwertgefühl und ihre sexuellen Möglichkeiten dargestellt. Die Notwendigkeit der Entwicklung und des Schutzes der sexuellen Identität der Betroffenen wird deutlich gemacht.

Stichworte: Männliche Homosexualität, Geistige Behinderung, Sexualverhalten, Selbstkonzept, ... [ mehr ]

Ulrike Luxen

Starke Mädchen - das sind wir! Beispiel für eine Selbsterfahrungs- und Präventionsgruppe zum sexuellen Mißbrauch bei geistig behinderten Mädchen und jungen Frauen (PDF)

psychosozial 77 (1999), 27-38

Nach allgemeinen Informationen zum Thema sexuelle Gewalt (Definition, Häufigkeit, Ursachen, Erkennungsmerkmale) wird über ein Projekt zur Aufarbeitung und Vorbeugung sexuellen Missbrauchs in einer Behinderteneinrichtung berichtet. Zwölf leicht bis mittelschwer geistig behinderte Frauen im Alter von 14 bis 23 Jahren nahmen an einer themenzentrierten Selbsterfahrungsgruppe teil. Die Gruppe umfasste 14 Sitzungen, unter anderem zu den Themen Geschlechtsorgane, ... [ mehr ]

Ulrich Hähner

»An Liebe fehlt es nicht« (PDF)

psychosozial 77 (1999), 23-26

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Itzhak Kandel & Maren Müller-Erichsen

Liebe und Sexualität (PDF)

psychosozial 77 (1999), 17-22

Im Rahmen von Überlegungen zum Problem der Anerkennung des Rechts von geistig behinderten Menschen auf eine sexuelle Beziehung wird zunächst über einzelne Ansätze informiert, Mitarbeiter von Behinderteneinrichtungen sowie Angehörige von geistig behinderten Menschen dazu zu gewinnen, dieses Recht zu akzeptieren und angemessen damit umzugehen. Anschließend wird anhand eines Gesprächs mit einem 23-jährigen Mann mit Down-Syndrom ... [ mehr ]

Barbara Senckel

Sexualität und die Entfaltung der Persönlichkeit (PDF)

psychosozial 77 (1999), 9-15

Anhand von drei Fallvignetten wird die Bedeutung der Sexualität im Leben geistig behinderter Menschen erläutert. Es wird aufgezeigt, wie die sexuelle Thematik in ihren verschiedenen Aspekten die Entfaltung der Persönlichkeit impliziert, wie die Unterdrückung der Sexualität das Wohlbefinden und den Selbstausdruck nachhaltig beeinträchtigt, und wie eine behutsame und wohlwollende Unterstützung sexueller Bedürfnisse neue ... [ mehr ]

Der Haß auf die Liebe (PDF)

Die Logik der perversen Paarbeziehung

Perverse Paare entwickeln raffinierte Strategien, um Genuss in der Erniedrigung und Zerstörung des anderen zu finden. Hurni und Stoll liefern erstmals eine umfassende klinische Beschreibung dieser »perversen Logik« und verfolgen sie zurück auf frühe traumatische Erfahrungen, in denen das Selbstwertgefühl und die sexuelle Identität des Kindes zerstört wurden. [ mehr ]

Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe (PDF)

Beiträge der Jahrestagung 1998

Aus dem Inhalt:

Spannungsfeld Pränatalmedizin: Möglichkeiten und Grenzen der modernen Pränataldiagnostik und -medizin unter Berücksichtigung von Ethik und Recht
Psychosomatische Forschung und Versorgung: Analyse von Therapieangeboten ... [ mehr ]

Wie das Leben nach dem Fieber (PDF)

Ein ungarisches Schicksal

Juca und Gábor Magos-Gimes, ein 1956 aus Ungarn in die Schweiz geflüchtetes Ehepaar, idealistische Kommunisten jüdischer Herkunft aus assimilierten Intellektuellenfamilien, haben der Autorin ihre Lebensgeschichten erzählt.

Regula Schiess, Psychoanalytikerin und Therapeutin, hat das Berichtete durch eigenen Recherchen ergänzt. Das Resultat ist eine anschauliche und spannende Geschichtsschreibung, welche die großen Themen Psychoanalyse, ... [ mehr ]

Angst, Apathie und ziviler Ungehorsam

Über den Umgang mit existentiellen Bedrohungen am Beispiel von Tschernobyl

Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes legen sozialpsychologische Thesen und Analysen vor über die Zusammenhänge zwischen Angst und Apathie, die Bedeutung existentieller Ängste im Jugendalter, die mediengerechte Inszenierung von Politik, aber auch über die Möglichkeiten zu politischem Engagement und zum zivilen Ungehorsam. Das Thema, veranschaulicht am Beispiel des Reaktorunglücks von Tschernobyl, hat im Hinblick auf den Krieg in Jugoslawien neue, ungeahnte Bedeutung und Aktualität gewonnen. [ mehr ]

Psychotherapie als Profession

Der Autor vertritt pointiert und theoretisch ambitioniert eine neue Sichtweise in der Psychotherapieforschung. Ihn treibt die Sorge, der psychotherapeutischen Profession könne gerade durch übermächtige Verwissenschaftlichung der lebendige Geist ausgetrieben werden. Die Autonomie der psychotherapeutischen Profession begründet zu bewahren ist das Anliegen dieses Buchs.

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