Gibt es doch eine Spezifität? Bericht über die Behandlung eines Neurodermitis-Kranken
Die auf Franz Alexander zurückgehende Spezifitätshypothese, der zufolge zwischen einem spezifischen Konflikt und dem ausgelösten psychosomatischen Symptom eine feste Korrelation im Sinne einer Kausalkette besteht, ist seit den fünfziger Jahren häufig kritisiert und widerlegt worden. Anhand eines Fallberichts über einen Neurodermitis-Patienten sowie einschlägiger Literatur wird gezeigt, dass auf der Grundlage der Selbst- und ... [ mehr ]
Der ungeliebte Suchtpatient. Überlegungen zur Gegenübertragung und ihren Auswirkungen in der Behandlung Alkoholsüchtiger
Suchtkranke treffen in der Gesellschaft wie in der Psychoanalyse in besonderem Maße auf Ablehnung. Sie gelten als weitgehend therapieresistent. Es wird die Ansicht vertreten, dass diese negative Einschätzung von Suchtpatienten in der negativen Gegenübertragung des Behandlers begründet liegt. In einer Analyse verschiedener typischer Gegenübertragungsreaktionen auf Alkoholkranke sowie ihrer Auswirkungen auf den Therapieverlauf und die Gruppenprozesse ... [ mehr ]
Probleme der männlichen homosexuellen Entwicklung
Im Rahmen einer psychoanalytischen Erörterung von Problemen der männlichen homosexuellen Entwicklung wird zunächst die immer noch nicht überwundene Tendenz zur Psychopathologisierung der Homosexualität innerhalb der Psychoanalyse kritisiert. Demgegenüber wird für eine Gleichursprünglichkeit von heterosexueller und homosexueller Objektwahl plädiert. Eine Theorie der Homosexualität wird befürwortet, die (1) das Begehren ... [ mehr ]
Die Walser-Bubis-Debatte
Neuere empirische Studien scheinen ein Abnehmen antisemitischer Einstellungen in Deutschland zu belegen. Dennoch bezog die Debatte, die sich an der Friedenspreisrede (1998) des Schriftstellers Martin Walser entzündete, ihre Heftigkeit nicht zuletzt aus ihren antisemitischen Assoziationen, obwohl doch Walser nirgends einem offenen Antisemitismus das Wort redet. Diese Walser-Rede wird als Versuch interpretiert, die historische Schuld aus dem kollektiven Bewusstsein der ... [ mehr ]
Wahngänge
Wer spricht in den Gedichten Celans: ein Ich, ein Du? Der Autor geht dem Spiel der beiden Instanzen nach, die ihr Spiel miteinander treiben, in Widerspruch und Travestie. Die Sprache der Celanschen Gedichte ist vom Rauch der Todeslager geprägt, ist Sprache der Folterknechte und deren Replik als Umformung der Sprache in einem. Diese Gedichte bezeugen kein Engagement, vielmehr den Durchgang durch die Gräber. Doch gegen eine vorschnelle Pathologisierung der Gedichte ... [ mehr ]
Die Entwicklung der Traumatheorie in der Psychoanalyse
Im Rahmen einer psychoanalysegeschichtlichen Arbeit wird die Entwicklung der Traumatheorie in der Psychoanalyse beschrieben. Dabei wird der historische Bogen gespannt von Freuds frühen Annahmen zu Trauma und Verführungstheorie über Ferenczis Neuerungen und den traumarelevanten Ergebnissen der Säuglingsforschung bis zu den neueren Überlegungen im Zusammenhang mit Erkenntnissen zu Verführung im Kindesalter, vor allem aber in Verbindung mit der ... [ mehr ]
Narzißmus, Intersubjektivität und Anerkennung
Traditionell wird unter Narzissmus Selbstliebe und Ich-Bezogenheit verstanden, bzw., triebtheoretisch formuliert, die libidinöse Besetzung des Selbst. Diese Lesart eines zentralen psychoanalytischen - und inzwischen auch umgangssprachlichen - Begriffs wird in Zweifel gezogen. Statt dessen wird eine intersubjektive Definition vorgeschlagen. Dabei wird angenommen, dass der Narzissmus im Spiegel des Objekts entsteht und dass die narzisstische Störung ein unbewusster ... [ mehr ]