Das Eigene und das Fremde. Über ethnische Identität
Ausgehend von S. Freuds These vom Antagonismus zwischen Familie und Kultur wird der Begriff des Ethnischen und der ethnischen Identität erörtert. Während die Familie Hort bewährter Traditionen und eingeschliffener Rituale ist, die jede Generation auf das Eigene zu fixieren trachten, verdankt sich die Kultur dem Kontakt und der Konfrontation mit dem Fremden. Zwischen beiden Extremen und den je spezifischen Gefahren, die sie bergen, vermittelt die Ethnie, ... [ mehr ]
Zum Arbeitsbegriff der Psychoanalyse in Theorie und Praxis
Theoretische und praktische Aspekte des psychoanalytischen Arbeitsbegriffs werden erörtert. Dabei wird besonders darauf hingewiesen, welche bemerkenswerte Diskrepanz zwischen dem Arbeitsbegriff in der Praxis der Psychoanalyse, vor allem im Arbeitsbündniskonzept R. R. Greensons, und dem Arbeitsbegriff der Theorie, beispielsweise in der Traumarbeit, besteht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zum funktionalen Zusammenhang von Traum und Übertragung
Der funktionale Zusammenhang von Traum und Übertragung wird aus psychoanalytischer Perspektive untersucht. Einleitend wird diskutiert, inwieweit dem Traum für die Psychoanalyse eine Sonderstellung zukommt. Dabei wird die Auffassung vertreten, dass diese Sonderstellung des Traums vor allem hinsichtlich der Übertragung ihren Ausdruck findet. Am Beispiel der Behandlung einer zu Behandlungsbeginn 19-jährigen Patientin wird dargelegt, wie die ... [ mehr ]
Sozialpsychologische Implikationen der Narzißmustheorie
Ein Überblick über die in der psychoanalytischen Diskussion auftauchenden Narzissmuskonzepte wird gegeben. Mit Hilfe von H. Kohuts Konzepten Größen-Selbst und idealisierte Elternimago werden die sozialpsychologischen Topoi autoritärer Charakter und narzisstische Persönlichkeit in einen neuen theoretischen Rahmen gestellt. O. F. Kernbergs Kritik an Kohut wird dabei auf der Basis von M. Mahlers Beobachtungen zurückgewiesen. (c) ... [ mehr ]
Die deutsche Vereinigung unter dem Einfluß einer unerledigten psychosozialen Vorgeschichte
Die schon von Freud betonte funktionelle Autonomie psychischer Dispositionen und unbewusster Identifikationen gegenüber den Sphären des Politischen und des Ökonomischen ist Ausgangspunkt einer kritischen Sozialpsychologie, die die Modalitäten und Resultate der deutschen Vereinigung zu ihrem Gegenstand macht. Unter Einbeziehung älterer historischer Erfahrungen mit den Deutschen als einer Wirtschaftsnation wird der Verdacht geäußert, dass ... [ mehr ]
Psychologische Ursachen des Antisemitismus
Mit psychoanalytischem und historischem Schwerpunkt wird den Ursachen des Antisemitismus nachgegangen, wobei persönliche Erinnerungen der Autorin an S. Freud und seine Mitgliedschaft in dem Verein B nai B rith im Vordergrund stehen. Zitiert wird aus einer Rede Freuds vor der Versammlung dieses Vereins aus dem Jahr 1926. Angesprochen werden ferner (1) Aspekte der persönlichen Aversion gegen den Antisemitismus, (2) die eigene Biographie, (3) die historischen und ... [ mehr ]
Nationalismus, Fremdenhaß und Antisemitismus. Psychoanalytische Überlegungen
Aus psychoanalytischer Perspektive wird das aktuelle Wiederauftauchen von Nationalismus, Fremdenhaß und Antisemitismus in Deutschland erörtert. Einleitend wird betont, daß verbreitete soziale Krisenerscheinungen wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und fehlende Lebensperspektiven nicht ausreichen, um einen aggressiven Nationalismus und die neuerliche Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zu verstehen. Während Fremdenhaß und Antisemitismus ... [ mehr ]
Identität und Selbst. Die Bedeutung der neueren Entwicklungsforschung für die psychoanalytische Theorie des Selbst
Es wird erörtert, welche Folgerungen sich aus den Ergebnissen der neueren Entwicklungsforschung für die Selbst- und Identitätskonzepte der psychoanalytischen Theorie ergeben. So erweist sich das entstehende Selbstgefühl als Niederschlag fein abgestimmter interaktiver Regulationen zwischen Mutter und Kind. Ebenso zeigt sich die grundlegende Bedeutung früher Spiegelungsprozesse für die Struktur des Selbst- und Identitätserlebens. Die neue ... [ mehr ]
Vater und Tochter: Identifizierung mit Differenz. Ein Beitrag zur Geschlechter-Heterodoxie
Der Stellenwert der Identifizierung des Mädchens mit dem Vater wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Es wird dafür plädiert, den Begriff der Geschlechtsidentifizierung dergestalt zu dezentrieren, dass er sich auf die Vielfalt von Entwicklungspositionen bezieht und so die Reduktion auf den anatomischen Geschlechtsunterschied vermeidet. In dieser Sicht werden Männlichkeit und Weiblichkeit nicht als starre Pole aufgefasst, sondern ... [ mehr ]
Aggression und Vorurteil: Psychoanalytische Betrachtungen zur Ritualmordbeschuldigung gegen die Juden
Nach einem kurzen historischen Rückblick auf das Phänomen der Ritualmordbeschuldigung gegen die Juden wird Heinrich Heines Bearbeitung dieses Themas in dem Erzählfragment Der Rabbi von Bacherach erörtert. Als ein zentraler Aspekt des Antisemitismus wird Hass und Wut auf das Fremde herausgearbeitet, und eine Verbindung zu den primitiven Mechanismen der infantilen Geschwisterrivalität wird hergestellt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Kritik der Emergenz-Theorie - Standhalten oder Abtauchen (PDF)
Die Emergenz-Theorie psychosomatischer Krankheiten, die eine seit der Antike geläufige Metapher der Natur als Objekt menschlicher Ausbeutungswünsche benutzt, wird kritisch erörtert. Es wird die Ansicht vertreten, dass diese Metapher modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht. Darüber hinaus wird ein Ansatz dargestellt, wie Psychosomatik theoretisch begründet werden kann.
Stichworte: Psychosomatische Medizin, Metapher, ... [ mehr ]
»Ist die psychosomatische Medizin noch immer nicht verwirklicht?« (PDF)
Aus Anlass der Emeritierung H. E. Richters wird die Entwicklung der psychosomatischen Medizin gewürdigt. Ausgehend von Richters kritischen Stellungnahmen zur Entwicklung des Faches wird betont, dass die Verwirklichung einer subjektbezogenen und tiefenpsychologischen Psychosomatik in den letzten 25 Jahren wenig vorangekommen ist. Stattdessen ist ein zunehmender Einfluss des medizinischen Maschinenparadigmas in der Psychosomatik zu konstatieren. Dies wird auf dem Hintergrund ... [ mehr ]
Psychosoziale Patientenversorgung und pflegerische Tätigkeit: Theoretische Grundlagen und gegenwärtige Praxis (PDF)
Überlegungen zu Möglichkeiten der Verbesserung der psychosozialen Patientenversorgung werden angestellt. Zunächst werden ganzheitliche und bedürfnisorientierte Pflegetheorien erörtert. Dann wird gezeigt, dass die pflegerische Praxis, die durch aktuelle Stellensituation, Anforderungen moderner Diagnostik und Therapie sowie verkürzte Liegezeiten hohe Belastungen aufweist, den in diesen Theorien gestellten Anforderungen an die Pflege nicht gerecht ... [ mehr ]
Die Geburt - Menschlicher Beginn oder Beginn der Funktionalisierung und Technisierung des Menschen? (PDF)
Geburt wird als psychobiologischer Vorgang und psychosoziale Situation verstanden. Ausgehend von den historischen Veränderungen des Geburtsgeschehens bis hin zur Geburt in der Klinik werden verschiedene Aspekte der Klinikgeburt beleuchtet. Dabei wird der Bemächtigung des Geburtsvorganges durch die Mediziner und die Institution Klinik besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Maßnahmen zur Geburtsvorbereitung und während der Geburt weisen auf eine Entmündigung ... [ mehr ]
Identität und Beziehungsfähigkeit: Illustriert am psychosomatischen Konsiliardienst (PDF)
Eine sichere und ausgeprägte Identität wird als Voraussetzung für die Fähigkeit zu differenzierten und echten Beziehungen zu anderen Menschen angesehen. Nach einer Klärung der Begrifflichkeit werden die entwickelten Überlegungen auf den Bereich von Krankheit und Gesundheit übertragen und die Konsequenzen für einen psychosomatischen Behandlungsansatz herausgestellt. Abschließend wird das Gesagte anhand eines kurzen Beispiels aus dem ... [ mehr ]
Geboren '62 - Versuch über die allergische Generation (PDF)
In Deutschland und anderen westlichen Ländern ist etwa seit den sechziger Jahren eine dramatische Zunahme allergischer Erkrankungen vom Soforttyp (Atopie) zu verzeichnen. Anhand der Biographie eines 1962 geborenen männlichen Patienten mit Neurodermitis und Asthma bronchiale wird die typische soziopsychodynamische Konstellation der Erkrankung herausgearbeitet. Die biographischen Daten werden mit den aktuellen Vorstellungen zur Pathophysiologie der Erkrankung ... [ mehr ]
Bulimia nervosa - Sozialpsychologische Überlegungen zum Verständnis eines Krankheitsbildes (PDF)
Es wird die Ansicht vertreten, dass jede psychische Krankheit ein kulturelles Phänomen ist und dass sich über die dialektische Betrachtungsweise von individuellen und gesellschaftlichen Prozessen sowohl etwas über das Individuum wie über die Gesellschaft sagen lässt. Diese Hypothese wird anhand der Bulimia nervosa, die als die psychische Frauenkrankheit der heutigen Zeit angesehen wird, diskutiert. Die individuelle, familiendynamische und ... [ mehr ]
Hilfe für den hilflosen Helfer. Die Übertragung der Krise einer (gespielten) Multiproblem-Familie auf Ausbildungsteilnehmer und Ausbilder eines Familien- und Sozialtherapie-Kurses
Ausgehend von einer Darstellung des Gießener Ausbildungskonzepts in Paar-, Familien- und Sozialtherapie wird auf eine Krise in einem Ausbildungskurs eingegangen. Diese entstand dadurch, dass die Teilnehmer, aber auch die Ausbilder, mit eigenen Gefühlen von Unzulänglichkeit, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit bei dem Versuch, in einem Planspiel einer Multiproblem-Familie zu helfen, konfrontiert wurden. Das Verhalten der fiktiven Familie wird in Termini der ... [ mehr ]
Selbsthilfegruppen als psychosoziale Basistherapie (PDF)
Es wird über die professionelle Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen als Teil eines umfassenden ambulanten Versorgungsangebotes an einer psychosomatischen Universitätsklinik informiert. Historische Entwicklung und strukturelle Einbindung dieser Tätigkeit, aus denen sich der spezifische Arbeitsschwerpunkt (psychosoziale Gesprächsselbsthilfegruppen) ergibt, werden skizziert. Einstellungen und Beratungstechniken auf seiten der professionellen ... [ mehr ]
Psychoanalyse als psychosoziale Therapie und als Kulturkritik (PDF)
Ausgehend von einem Rückblick auf Gründung und Entwicklung der Zeitschrift »psychosozial« wird die Bedeutung psychosozialer und sozialtherapeutischer Konzepte in der psychosomatischen Medizin der neunziger Jahre diskutiert. Daneben wird auch auf die Perspektiven einer psychoanalytischen Kulturtheorie und Sozialpsychologie eingegangen. Fragen der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Methodologie werden behandelt.
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Psychosoziale Therapie und introspektives Konzept in der kommunalen Psychiatrie (PDF)
Mit Hilfe des von Horst-Eberhard Richter entwickelten introspektiven Konzepts wird das Interaktionsfeld im Bereich der kommunalen Psychiatrie analysiert. Hierbei geht es darum, Widerstände gegen eine Reform der psychiatrischen Versorgung sichtbar und verstehbar zu machen. Das Konzept zielt darauf ab, sozioökonomische Begebenheiten unter Sichtbarmachung ihrer emotionellen Folgeprozesse deutlich zu machen und zu vermeiden, dass unbewusste Motivationen ... [ mehr ]
Tantalus und Sisyphos: Therapie am sozialen Ort der Unterschicht. Vorüberlegungen zu einer Theorie psychoanalytischer Sozialtherapie (PDF)
Berufliche Orientierungsunsicherheit bei Sozialarbeitern wird festgestellt und ein unzureichend elaboriertes berufliches Leitbild dafür verantwortlich gemacht. Es wird aufgezeigt, dass die geschichtliche Entwicklung dieses Leitbildes die jeweiligen gesellschaftlichen Konflikte widerspiegelt. Die Psychoanalyse wird als geeignete Grundorientierung für eine neue und veränderte Professionalisierung von sozialarbeiterischem Handeln betrachtet. Die Anwendung der ... [ mehr ]
Übertragung und Gegenübertragung in der analytischen Therapie mit Unterschichtpatienten (PDF)
Die unter der Führung von Horst-Eberhard Richter entstandene »Gießener Schule« der psychosozialen Therapie widmet sich mit Erfolg der psychoanalytischen Behandlung von Unterschichtpatienten. Ausgehend von einer Auflistung der Grunderfahrungen in den Interaktionen mit Unterschichtpatienten werden die Grenzen des Übertragungskonzeptes anhand von Fallbeispielen deutlich gemacht. Zusammenfassend wird festgestellt, dass der Analytiker bei schichtfremden ... [ mehr ]