Manfred Stauber

Künstliche Befruchtung - psychosomatische und ethische Aspekte (PDF)

psychosozial 30 (1986), 7-15

Ethische und psychosomatische Fragen homologer und heterologer Insemination und außerkörperlicher Befruchtung werden angesprochen. Die an der Universitäts-Frauenklinik Berlin Charlottenburg entwickelten Rahmenbedingungen (»Berliner Modell«) werden vorgestellt, wobei Fragen der Familienstruktur, der Manipulation am Embryo sowie der Indikationsstellung thematisiert und erste Erfahrungen mitgeteilt werden.

Stichworte: Befruchtung, Ethik, ... [ mehr ]

Psyche

40. Jahrgang Heft 5 1986
5,60 €

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supervision Nr. 9: Supervision im Feld

Nr. 9 (1986)
19,90 €

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Herbert Begemann

Leitsätze zum Thema: Atomenergie und Gesundheit (PDF)

psychosozial 29 (1986), 114-115

In sieben Leitsätzen werden die gesundheitlichen Gefahren der Atomenergie zusammengefasst. Angesprochen wird (1) die prinzipielle Gesundheitsschädlichkeit jeder Form und jeder Dosis von radioaktiver Strahlung, (2) die immer gegebene Freisetzung von Radioaktivität bei der Erzeugung von Atomkraft, (3) die Unmöglichkeit, erzeugte Radioaktivität unschädlich zu machen, (4) die Unmöglichkeit, sich der Einwirkung radioaktiver Strahlung zu entziehen, ... [ mehr ]

Matthias Kettner

Tschernobyl - Ende der Vorstellung? Argumentbericht über eine öffentliche Veranstaltung (PDF)

psychosozial 29 (1986), 111-113

Es wird kurz über eine Diskussionsveranstaltung zu den Folgen des Reaktorunfalls in Tschernobyl berichtet, die vom Frankfurter Sigmund-Freud-Institut, dem Wissenschaftlichen Zentrum für Psychoanalyse an der Gesamthochschule Kassel und dem Kasseler Alexander-Mitscherlich-Institut am 23.6.1986 in Frankfurt am Main veranstaltet wurde. Auf die acht Kurzvorträge der Abendveranstaltung wird eingegangen; sie setzen sich tiefenpsychologisch orientiert mit ... [ mehr ]

Norbert Spangenberg

Wir werden Euch Kindern nicht helfen können. Psychische Reaktionsmuster von schwangeren Frauen und jungen Müttern auf die Reaktorkatastrophe (PDF)

psychosozial 29 (1986), 104-110

Anhand von drei Einzelfallschilderungen werden kursorisch Reaktionen von schwangeren Frauen und jungen Müttern auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl dargestellt. Gedächtnisprotokolle der Gespräche werden vorgelegt und diskutiert.

Stichworte: Katastrophen, Arbeitsunfälle, Strahlung, Emotionale Reaktionen, Mütter, Schwangerschaft

Keywords: Disasters, Industrial Accidents, Radiation, Emotional Responses, Mothers, Pregnancy
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Ulrich Breidert-Achterberg

»Es besteht kein Grund zur Aufregung...« (PDF)

psychosozial 29 (1986), 100-103

Persönliche Erfahrungen bei der Konfrontation mit dem Reaktorunfall in Tschernobyl und dessen Verarbeitung werden aus der Sicht eines Vaters und Arztes beschrieben. Im Zusammenhang mit dem privaten Alltagsleben werden die Aufnahme der ersten Informationen über den Unfall, die ersten Reaktionen darauf und längerfristige Reaktionen erläutert.

Stichworte: Katastrophen, Lebensereignisse, Arbeitsunfälle, Ärzte, Väter, ... [ mehr ]

Michael Wirsching

Das Infragestellen selbstzerstörerischer Lebensweisen angesichts der Gefährdungen unserer Umwelt - Ausschnitte einer Krisenberatung nach dem Unglück von Tschernobyl (PDF)

psychosozial 29 (1986), 94-99

Ausschnitte aus psychotherapeutischen Gesprächen mit einem 24-jährigen Krankenpfleger, der wegen einer starken Verunsicherung durch den Reaktorunfall in Tschernobyl in die ärztliche Sprechstunde gekommen ist, werden vorgelegt. Dabei werden Grunderfahrungen deutlich, die viele unter dem Eindruck dieser Ereignisse gemacht haben. Es zeigt sich, dass verschiedene Formen des Umgangs mit den wachsenden Bedrohungen der Welt Ausdruck von Lebensweisen sind, die bereits ... [ mehr ]

Till Bastian & Micha Hilgers

Die sozialmedizinischen Konsequenzen eines Reaktorunfalls - Angst, Ohnmacht, Gegenwehr (PDF)

psychosozial 29 (1986), 87-93

Kurz- und langfristige Auswirkungen des Reaktorunfalls in Tschernobyl für die physische und psychische Gesundheit werden diskutiert. Die langfristigen Auswirkungen auf Leben und Gesundheit sind derzeit noch nicht exakt abzuschätzen. Zu den kurzfristigen Folgen gehören seelische Not, Angst, Ohnmacht und Verunsicherung. Die besondere Art der Bedrohung, ihre sinnlich nicht fassbare Qualität hinterlässt psychische Wunden, deren Heilungschancen fraglich ... [ mehr ]

Almuth Massing

Die Ängste einer Psychoanalytikerin oder der Einbruch von »Tschernobyl« in ihre professionelle Neutralität (PDF)

psychosozial 29 (1986), 77-86

Die Konfrontation mit dem Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl und dessen Verarbeitung im privaten und beruflichen Lebenskontext werden von einer Psychoanalytikerin aus persönlicher Sicht unter Anführung von Beispielen aus der psychotherapeutischen Praxis geschildert. Konsequenzen für das berufliche Selbstverständnis und Handeln werden erörtert.

Stichworte: Katastrophen, Psychoanalytiker, Arbeitsunfälle, Strahlung, Emotionen, ... [ mehr ]

Monika Reimitz

»... und darum hasse ich diese Lethargie« Gespräch mit einem achtzehnjährigen Schüler (PDF)

psychosozial 29 (1986), 72-76

Das Transkript eines Gesprächs mit einem 18-jährigen Schüler, das nach dem Unfall im Atomkraftwerk von Tschernobyl durchgeführt wurde, wird unkommentiert vorgelegt. Angesprochen werden von dem Schüler eigene und bei anderen wahrgenommene Reaktionen auf den Unfall.

Stichworte: Katastrophen, Arbeitsunfälle, Strahlung, Emotionale Reaktionen, Angst, Fallbericht

Keywords: Disasters, Industrial Accidents, Radiation, Emotional Responses, ... [ mehr ]

Horst Petri, Klaus Boehnke, Michael Macpherson & Margarete Meador

Bedrohtheit bei Jugendlichen (PDF)

psychosozial 29 (1986), 62-71

Ergebnisse einer 1985 bei 3499 9- bis 18-jährigen Kindern und Jugendlichen durchgeführten bundesweiten Befragung über Zukunftshoffnungen und -ängste werden dargestellt. Mit einem Fragebogen wurden sieben Lebensbereiche untersucht (soziodemographische Variablen, Zukunftshoffnungen und -ängste, Angst, Wissen über die atomare Bedrohung, Konfliktbewältigungsstrategien, politische Aktivitäten, tiefenpsychologische Aspekte der atomaren ... [ mehr ]

Horst Petri

Die Kinder von Tschernobyl (PDF)

psychosozial 29 (1986), 57-61

In Beobachtungen und assoziativen Gedanken wird die Bestürzung über die Bedrohung der Kinder durch den Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl beschrieben. Eltern-Kind-Aktionen werden als Teil einer historisch neuartigen sozialen Bewegung beschrieben; auf ihre Bedeutung für einen evolutionären Veränderungsprozess wird eingegangen.

Stichworte: Entwicklung in der Kindheit, Katastrophen, Soziale Bewegungen, Arbeitsunfälle, Politische Einstellungen, ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Deutsche Dumpfheit - deutsche Sensibilität. Über den besonderen Umgang der Deutschen mit existentiellen Bedrohungen (PDF)

psychosozial 29 (1986), 48-56

Unterschiede in den Reaktionen auf den Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl zwischen den Bewohnern der Bundesrepublik Deutschland und denen anderer westeuropäischer Länder (vor allem Frankreich und England) werden beschrieben und diskutiert. Es wird der Frage nachgegangen, warum die Deutschen sensibel und ängstlich, die Franzosen und Engländer dagegen eher verhalten auf die Katastrophe reagiert haben. Ursachen dafür werden unter anderem in der ... [ mehr ]

Norbert Spangenberg

Hochtechnologie, Aggression und Narzißmus. Kulturkritische Betrachtung nach Tschernobyl (PDF)

psychosozial 29 (1986), 42-47

Psychologische und kulturelle Auswirkungen spektakulärer Unfälle und Katastrophen der Hochtechnologie (Seveso, Harrisburg, Tschernobyl) werden beschrieben und diskutiert. Es entsteht zwar der Eindruck von Naturkatastrophen, die Unfälle sind jedoch die Folge der Machtergreifung der Techniker. Konsequenzen für das Alltagsleben, die sozialen Beziehungen und die psychische Situation des Individuums werden skizziert.

Stichworte: Katastrophen, Technologie, ... [ mehr ]

Thomas Leithäuser

Problemverschiebungen von globalen Bedrohungen zu privaten Ängsten? (PDF)

psychosozial 29 (1986), 35-41

Es wird diskutiert, welche politische Bedeutung Angstgefühle haben, und was getan werden kann, um bloße Problemverschiebungen von globalen Bedrohungen zu vermeiden und zu wirklichen Problemlösungen zu kommen. Unter Bezug auf die atomare Katastrophe von Tschernobyl wird festgestellt, dass sich heute globale Bedrohungen und private Ängste zu einer unmittelbaren Wirklichkeit zusammenschließen. Ergebnisse von Gruppendiskussionen zum Thema ... [ mehr ]

Karola Brede

Tschernobyl: Über Schwierigkeiten, sich der Realität zu vergewissern (PDF)

psychosozial 29 (1986), 32-34

Schwierigkeiten, sich der atomaren Katastrophe von Tschernobyl als Realität zu vergewissern, werden in Analogie zur Bewältigung des Märchens »Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen« diskutiert. Das Begreifen der Realität und die Auseinandersetzung mit ihr muss in politisches Handeln übergeführt werden.

Stichworte: Katastrophen, Bewältigungsverhalten, Politische Einstellungen, Realität, Literatur, ... [ mehr ]

Hans Füchtner

Der Staat als Psychotherapeut (PDF)

psychosozial 29 (1986), 27-31

Staatliche Mechanismen und Strategien von Politikern in der Bundesrepublik Deutschland, die zur Beschwichtigung der Bevölkerung nach dem Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl eingesetzt wurden, werden beschrieben und in ihren sozialpsychologischen Aspekten diskutiert. Psychoanalytisch orientiert wird die Gründung einer »Verdrängungsschutzkommission« zur Aufdeckung solcher Maßnahmen gefordert.

Stichworte: Katastrophen, Regierungspolitik, ... [ mehr ]

Wolfgang Thiel & Hans-Jürgen Wirth

Über die Seele im Zeichen von Tschernobyl (PDF)

psychosozial 29 (1986), 23-26

Auswirkungen des Unfalls im Atomkraftwerk Tschernobyl auf das seelische Befinden, die sozialen Beziehungen und die Einstellung zum Leben werden diskutiert. Die besondere psychische Situation nach Tschernobyl wird von anderen Bedrohungssituationen abgegrenzt; auf resultierende Ängste, Verzweiflungen, Wut und Scham wird unter entwicklungspsychologischer Perspektive eingegangen.

Stichworte: Katastrophen, Furcht, Emotionale Reaktionen, Arbeitsunfälle, Strahlung, ... [ mehr ]

Thea Bauriedl

»Weil nicht sein kann, was nicht sein darf...« Über die Verleugnung von Realität vor und nach Tschernobyl (PDF)

psychosozial 29 (1986), 16-22

Der Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl wird als Ausdruck dafür interpretiert, dass wir in einer doppelten Realität leben: Bewusst nehmen wir nur das wahr, was wir aushalten können, unbewusst wissen wir um die tatsächliche Gefährdung. Es traten aber auch eine längst latent entstandene Verunsicherung und ein grundsätzliches Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den Regierenden zutage, die sich auf alle Arten von Machtkonzentration ... [ mehr ]

Horst Eberhard Richter

Archaische Ängste und die Schwierigkeit, sie politisch zu nutzen (PDF)

psychosozial 29 (1986), 11-15

Ängste, die durch den Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl in weiten Teilen der Bevölkerung entstanden sind, werden beschrieben. Schwierigkeiten, diese archaischen und infantilen Ängste in politische Aktivitäten umzuleiten, werden diskutiert. Die mobilisierten Ängste führten häufig zu passiver Resignation oder allenfalls zu spontanen Impulsdurchbrüchen ohne weitere Konsequenzen.

Stichworte: Katastrophen, Furcht, Strahlung, ... [ mehr ]

Günther Anders

10 Thesen zu Tschernobyl (PDF)

psychosozial 29 (1986), 7-10

In einer Thesensammlung wird vor der Atomgefahr gewarnt. Angesprochen werden (1) die Unsichtbarkeit der Gefahr, (2) die Panik vor der Gefahr, (3) die Verhöhnung des Wortes »emotional«, (4) die falsche Unterscheidung von kriegerischer und friedlicher Nutzung der Atomkraft, (5) die Unmöglichkeit medizinischer Hilfe, (6) Reaktionen der Gewerkschaften, (7) die sogenannte Ölkrise, (8) Revolution und Terrorismus, (9) die heutigen Formen des Friedens und ... [ mehr ]