Johannes Cremerius

Der Einfluß der Psychoanalyse auf die deutschsprachige Literatur

Psyche, 1987, 41(1), 39-54

Der Einfluss der Freudschen Psychoanalyse auf dichterische Werke wird am Beispiel von Hesse, Broch, A. Zweig, Döblin und Musil analysiert. Dabei zeigt sich, dass diese Dichter sich mehr oder weniger bewusst mit den von Freud beschriebenen Phänomenen auseinandergesetzt haben. Es wird vermutet, dass sich die Verwandschaft von Dichtung und Psychoanalyse auch in Zukunft auf die Literatur auswirken wird. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Vincent Crapanzano

Text, Übertragung und Deixis

Psyche, 1987, 41(5), 385-410

Am von Sigmund Freud geschilderten Fall Dora werden die sprachtheoretischen Voraussetzungen von Traum- und Übertragungsdeutung diskutiert. Die Unterscheidung der referentiellen Sprachfunktion, auf der die Übertragungsdeutung basiert, von der deiktischen Funktion, auf der die Traumdeutung basiert, dient dem Verständnis der Überlagerung von Vergangenheit und Gegenwart in Übertragung und Gegenübertragung. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Detlev Claussen

Über Psychoanalyse und Antisemitismus

Psyche, 1987, 41(1), 1-21

Antisemitismus wird als ein sozialpsychologisches Phänomen bestimmt, das auf der Deformation von Unbewusstem in falsches Bewusstsein beruht. Zur Erklärung der Entstehung dieses Phänomens werden Konzepte aus der Kritischen Gesellschaftstheorie und der Psychoanalyse verwendet. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Nancy Julia Chodorow

Psychoanalyse und Psychoanalytikerinnen

Psyche, 1987, 41(9), 800-831

Gestützt auf mehr als siebzig Interviews mit Frauen und Männern der zweiten Generation von Psychoanalytikern in den Vereinigten Staaten von Amerika und anderen Kennern der Anfänge der psychoanalytischen Bewegung wird die starke Beteiligung und Bedeutung von Frauen in der Psychoanalyse ergründet. Dabei werden unterschiedliche Entwicklungen in den Vereinigten Staaten und Europa berücksichtigt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Thomas Charlier

Über pathologische Trauer

Psyche, 1987, 41(10), 865-882

Im Gegensatz zu normaler Trauer, Melancholie und Depression treten bei pathologischer Trauer die üblichen Trauerphänomene entweder gar nicht oder so zeitverschoben in Erscheinung, dass die entsprechenden psychischen Konflikte und deren Somatisierungsformen oft übersehen werden. Beispiele für eine entsprechende Differentialdiagnose werden gegeben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Michael B. Buchholz & Günter Reich

Panik, Panikbedarf, Panikverarbeitung

Psyche, 1987, 41(7), 610-640

Zeitgenössische Desintegrationsprozesse werden anhand der Katastrophe im Kernkraftwerk von Tschernobyl und der erworbenen Immunschwäche (AIDS) erläutert. Reaktionen auf diese Themen werden als Verleugnungsformen von katastrophaler Lebensbedrohung und Realangst verstanden. Es wird eine durch die Medien geförderte Verschiebung auf Belangloses konstatiert, die zur Psychologisierung und Individualisierung des sozialen Konfliktes beiträgt. Die Bedrohung ... [ mehr ]

Hansjörg Becker

Der kurze Sommer der Psychoanalyse

Psyche, 1987, 41(3), 254-262

Die 1986 herausgegebenen Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur klinisch-psychosomatischen Forschung an den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland werden im Blick auf die dahinterstehenden gesellschaftspolitischen Intentionen kritisiert. Was vordergründig als Problem von Forschungsstrategien und -methoden, ihrer Effizienz und internationalen Konkurrenzfähigkeit erscheint, wird als Ausdruck eines Credos der instrumentellen Vernunft begriffen, die Menschen und ... [ mehr ]

Hans Becker & Sophinette Becker

Der Psychoanalytiker im Spannungsfeld zwischen innerer und äußerer Realität

Psyche, 1987, 41(4), 289-306

Unter einer historischen Perspektive werden Überlegungen zum Verhältnis der Psychoanalyse zur äußeren Realität angestellt. Anhand von drei kasuistischen Beispielen wird der Frage nachgegangen, wann das Einbeziehen der äußeren Realität den analytischen Prozess behindert und wann es ihn fördert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Thea Bauriedl

Psychoanalyse: Prozeß oder Methode?

Psyche, 1987, 41(10), 936-943

In einer Antwort auf R. Stingls Kritik an dem von der Autorin entwickelten Konzept der Beziehungsanalyse (im gleichen Heft) wird festgestellt, dass es bei diesem Konzept nicht um die Einführung einer neuen Therapiemethode gehe, sondern um die Entwicklung einer Haltung, in der nicht Deutungen, sondern Bedeutungen wichtig werden. Triebkonflikt und Wiederholung der (triangulären) Familienbeziehung machen auf die Begrenzungen des therapeutischen Prozesses aufmerksam ... [ mehr ]

Thomas Auchter

»Sich weigern, Gott zu sein«. Zur Psychoanalyse der Friedlosigkeit

Psyche, 1987, 41(7), 641-673

Aus psychoanalytischer Sicht wird der Begriff der Friedlosigkeit untersucht. Friedlosigkeit wird als zerstörerischer Umgang des Menschen mit sich selbst angesehen, dessen Grundlage in der Unfähigkeit liegt, Hilflosigkeit, Schwäche, Begrenztheit und Vergänglichkeit zu akzeptieren. Angesichts der drohenden Totalvernichtung dienen militärische und psychische Aufrüstung als regressiv-narzisstische Abwehrstrategien gegen die normale Todesangst. ... [ mehr ]

Psyche

41. Jahrgang Heft 1 1987
5,60 €

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Vorträge

Bd. 1., 1916-1917. Werke

Band 1 enthält die Vorträge 1 bis 40 (16.8.1916–23.5.1917) zu Themen aus dem Alltag des Doktors, seinen Vorstellungen zu Gesund- und Krankwerden, die Möglichkeiten des Arztens und die heilenden Kräfte der Natur, zu Themen wie die Wirkung von Assoziationen, Symbolik und Unbewusstes sowie mit Ausflügen in Literatur und Kunst. [ mehr ]

Psyche

40. Jahrgang Heft 12 1986
5,60 €

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Psyche

40. Jahrgang Heft 8 1986
5,60 €

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Psyche

40. Jahrgang Heft 7 1986
5,60 €

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Ursula Kreuzer

Soziale Wirklichkeit und Abstinenz. Über Mißverständnisse einer psychoanalytischen Regel und das Problem von »Bekenntnis-Literatur« (PDF)

psychosozial 30 (1986), 91-97

In einer Replik wird auf den Beitrag von Almuth Massing »Ängste einer Psychoanalytikerin oder der Einbruch von Tschernobyl in ihre professionelle Neutralität« (in Psychosozial 1986, 29) eingegangen. Diese hatte den sozial und politisch ignoranten Charakter psychoanalytischer Theoriebildung und Behandlung beklagt. Dem wird entgegnet, dass die psychoanalytische Abstinenz- und Neutralitätsregel keineswegs zu einer Leugnung realer Bedrohung führe, ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Wider die Selbsterschaffung des Menschen (PDF)

psychosozial 30 (1986), 77-81

Die Gefahren der Gen- und Reproduktionstechniken werden skizziert. Parallelen zur nationalsozialistischen Erb- und Rassenpflege werden aufgezeigt, und vor einem unkritischen technologischen Optimismus wird gewarnt. Eine rein technische Betrachtung der Kinderlosigkeit führe zu einer Vernachlässigung von möglicherweise entscheidenden psychodynamischen Ursachen mit verheerenden Folgen für die beteiligten Personen. Abschließend wird auf weitergehende ... [ mehr ]

Helmut Lukesch

Psychosoziale Aspekte der extrakorporalen Befruchtung und des Embryotransfers beim Menschen (PDF)

psychosozial 30 (1986), 59-76

Soziale und psychologische Aspekte der neuen Reproduktionstechniken werden umfassend diskutiert. Bei der einleitenden Abklärung der Bedeutung der kinderlosen Ehe für die beteiligten Partner, deren Bezugsgruppe und die Gesellschaft, werden auch demographische und bevölkerungspolitische Gesichtspunkte mit einbezogen. Neben medizinischen und psychotherapeutischen Maßnahmen sowie der Adoption, werden die neuen biologischen Reproduktionstechniken, wie ... [ mehr ]

Dieter Beckmann

Entwurf einer kindzentrierten Ethik (PDF)

psychosozial 30 (1986), 44-57

Die Frage nach einer kindzentrierten Ethik führt zur Aufdeckung von Schutzhüllen des Kindes, die sich als unvereinbar mit patriarchalischen Traditionen erweisen und vielmehr matrilineare Strukturen zeigen. Die Schutzhüllen (Gruppe, Arbeit, Fürsorge, Sexualität, Kontrazeption) werden als kulturabhängige Muster kindlicher Bedürfnisse aufgefasst. Sie sind mit den ethischen Maximen der Überschaubarkeit, Gerechtigkeit, Sicherheit, Freiheit und ... [ mehr ]

Herta Däubler-Gmelin

Künstliche Befruchtung - rechtliche Probleme und Herausforderung für den Gesetzgeber (PDF)

psychosozial 30 (1986), 38-43

Der Handlungsbedarf des Gesetzgebers hinsichtlich einer rechtlichen Regelung der mit der künstlichen Befruchtung in Zusammenhang stehenden offenen Fragen wird herausgestellt. Orientierungsgesichtspunkte für mögliche gesetzgeberische Lösungen werden skizziert. Die Überlegungen werden abschließend in Form von Thesen zusammengefasst. Hierbei wird insbesondere vor gentechnischen Eingriffen und der Kommerzialisierung der biologischen ... [ mehr ]

Susanne Quitmann

Künstliche Befruchtung und weibliche Identität oder die künstliche Befruchtung der weiblichen Identität (PDF)

psychosozial 30 (1986), 33-37

Der Zusammenhang zwischen weiblicher Identität und künstlicher Befruchtung wird thematisiert und anhand eines Fallbeispiels verdeutlicht. Die Unhaltbarkeit einer Reduzierung weiblicher Identität auf Mutterschaft wird herausgestellt.

Stichworte: Befruchtung, Selbstkonzept, Geschlechtsrollen, Frauen, Fallbericht

Keywords: Fertilization, Self Concept, Sex Roles, Human Females, Case Report
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Christine Hölzle

Lokalisiertes Leiden. Sterilitätskrise und Reproduktionsmedizin (PDF)

psychosozial 30 (1986), 21-32

Der Anspruch der Reproduktionsmedizin, mit der Einführung neuer Fortpflanzungstechniken das Leiden unfruchtbarer Paare lindern oder verhindern zu können, wird diskutiert. Das Leiden an Unfruchtbarkeit wird als dynamischer Prozess beschrieben. Die typischen emotionalen Reaktionen wie Schock, Verleugnung, Wut und Gefühle von Kontrollverlust, Schuldgefühle, Isolation und schließlich Annahme der Kinderlosigkeit und Unfruchtbarkeit werden als Phasen eines ... [ mehr ]

Peter Goebel

Zum Problemverständnis der heterologen Insemination (PDF)

psychosozial 30 (1986), 16-20

Ausgehend von zwei zurzeit laufenden Untersuchungen über Paare, die eine heterologe Insemination wünschten oder durchführen ließen, wird die Entscheidungsproblematik, die sich aus der unerwarteten Diagnose »Zeugungsunfähigkeit des Mannes« ergibt, dargestellt. Die Diagnose wird als Schicksalsschlag erlebt und erfordert eine Neudefinition der Beziehung und Lebensplanung. Die Lösungsmöglichkeiten bestehen in der Akzeptierung der ... [ mehr ]