psychosozial 22: Ich - 1984. Persönliches, Psychologisches und Politisches zum Orwell-Jahr
Mutterideologie (PDF)
Einige Aspekte einer Geschichte der Mutterideologie werden skizziert. Dabei wird unter anderem auf folgende Bereiche eingegangen: Mystifizierung weiblicher Fruchtbarkeit, Mythos von der »archaischen Mutter«, Kinderwunsch bei Frauen, die Frau als gute Kraft (Fee, Nymphe, Hebamme) und als böse Kraft (Hexe), biologische Funktion der Mutterrolle. Wandlungen der Mutterideologie im Lauf der Geschichte werden beschrieben.
Stichworte: Mütter, ... [ mehr ]
Emotionalität - typisch weiblich? (PDF)
Die Verwendung des Begriffs »Emotionalität« bei der Konzeptualisierung von Geschlechtsunterschieden wird erörtert. Es wird darauf hingewiesen, dass »Emotionalität« als wesentlicher Bestandteil des weiblichen Geschlechtsstereotyps zwei Aspekte enthält: den positiv bewerteten der Wärme und Sensibilität sowie den negativ bewerteten der mangelnden Affektkontrolle, der zugleich mit geringerer Intelligenz in Verbindung gebracht ... [ mehr ]
»Die Zukunft liegt in den Eiern« Thesen zum Wandel des Männerbildes in der Neuen Frauenbewegung (PDF)
Die Wandlungen, die das Männerbild der Frauenbewegung in den letzten fünfzehn Jahren durchgemacht hat, werden skizziert. Nach einer Anfangsphase der misslungenen Auseinandersetzung mit konkreten Männern und einer Anti-Patriarchats-Phase, in der sich Frauen als sanft und zärtlich begriffen und alle Männer als Repräsentanten einer brutalen Übermacht sahen, haben nun einige Feministinnen begonnen, einen differenzierteren Blick auf Männer zu ... [ mehr ]
Sexualität und Menstruation (PDF)
Ergebnisse aus einer Studie an 598 Frauen über das Menstruationserleben werden vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass die Menarche auch heute noch häufig angstvoll erlebt wird und dass negative Gefühle überwiegen. 60 Prozent der befragten Frauen zeigten eine ablehnende Haltung gegenüber der monatlichen Blutung, nur 10 Prozent erlebten sie positiv. Es wird auf das Erleben der ersten Menstruation, auf den Zusammenhang zwischen dem Gebrauch bestimmter ... [ mehr ]
Konflikte werden uns erst bewußt, wenn wir es uns leisten können, sie zu verändern« (Maxie Wander) - Frauen sehen sich und ihre Beziehung nach ihrem Aufenthalt im Gießener
Anhand von Interviews mit sieben ehemaligen Bewohnerinnen eines Frauenhauses werden die Veränderungen, die während des Aufenthalts im Frauenhaus bei den betroffenen Frauen stattfanden, analysiert. Die Frauen stellen dar, wie sie sich und ihre Vorstellungen von einer idealen Frau während ihres Frauenhausaufenthalts erfahren haben, wie sich ihre Beziehungen zu Mitbewohnerinnen und Mitarbeiterinnen gestalteten, welches Verhältnis sie zu ihren Männern ... [ mehr ]
»Das Mutterglück wiedergegeben?« (PDF)
Die Dynamik von Kinderwunsch, Fruchtbarkeit, Partnerschaft und weiblicher Identität wird anhand von zwei Fallbeispielen sterilisierter Frauen mit Kinder- und Refertilisierungswunsch beschrieben. Es wird gezeigt, dass die Auseinandersetzung um ihre basale Fähigkeit oder Unfähigkeit zur Schwangerschaft und zur Mütterlichkeit die Beziehung zur eigenen Mutter mobilisiert. Zum Zeitpunkt des Refertilisierungswunsches soll im ersten Fall ein Kind die idealisierte ... [ mehr ]
Weiblicher Kinderwunsch und Sexualität (PDF)
Einige Reflexionen über den Zusammenhang von weiblichem Kinderwunsch und Sexualität werden angestellt. Die spezifischen Bedingungen der psychosexuellen Entwicklung des Mädchens werden skizziert. Dabei wird besonders auf die Entwicklung des Bewusstseins um die eigene Fruchtbarkeit eingegangen. Es wird analysiert, welchen Einfluss das Vorhandensein effektiver und allgemein zugänglicher Formen der Geburtenkontrolle auf Sexualität und weiblichen ... [ mehr ]
Zur Dynamik des Gegenübertragungstraums
Die diagnostisch-therapeutische Funktion von Träumen, in denen der Analytiker von seinem Patienten träumt, wird erörtert. Träume des Analytikers von seinem Patienten werden als Indiz für ein oft gestörtes Analytiker-Patient-Verhältnis diskutiert, dessen Ursache in einem (gefürchteten oder verleugneten) Kompetenzverlust des Analytikers zu suchen ist. Gegenübertragungsträume werden meist als Ausdruck der Gefährdung des ... [ mehr ]
Erinnerungen vom ersten psychoanalytischen Kongreß in Wiesbaden 1932
Der Autor schildert seine Erinnerungen an den ersten psychoanalytischen Kongress in Wiesbaden 1932. Er geht dabei vor allem auf Begegnungen mit Federn, Weiss, Deutsch, Sterba, Jones und Anna Freud ein. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zum Problem des Todestriebs
Die Problematik der Freudschen Todestrieb-Hypothese wird unter strikter Vermeidung einer biologischen Begründung des Todestriebs diskutiert. Die Äußerungen des Todestriebes werden als immer schon sprachlich vermittelte interpretiert. Dieser von Lacan beeinflusste Interpretationsansatz erlaubt es, Phänomene wie Sadismus, Masochismus und Melancholie theoretisch wie klinisch präziser zu bestimmen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Von Dinosauriern und Miezekatzen
Jüngere Artikel zur Kritik der Psychoanalyse werden referiert. Zahlreiche Angriffe lassen sich auf Missverständnisse zurückführen. Oft wird etwa nicht erkannt, dass die Psychoanalyse sich nur auf einen beschränkten Wirklichkeitsbereich beziehen will und verschiedene logisch unabhängige Theorienebenen und -anteile umfasst. Diese Aspekte werden in der Monogvaphie The Standing of Psychoanalysis von B. A. Farrell (1981) berücksichtigt, ... [ mehr ]
Der »Neubeginn« Michael Balints (1932) aus heutiger Sicht
Eine theoretische Klärung des Begriffs Neubeginn wird versucht, indem dieser Begriff zu Grundstörung, Regression, Agieren und Durcharbeiten in Beziehung gesetzt wird. Dabei wird Neubeginn als ein plötzliches, einmaliges Ereignis entmythologisiert. Die These, dass man den Neubeginn dem Durcharbeiten an die Seite stellen müsse, dass er also, immer wiederkehrend, Teil eines kontinuierlichen, therapeutischen Prozesses sei, wird vorgestellt. Da der ... [ mehr ]
Der Beitrag des Psychoanalytikers zur Übertragung
Der Einfluss, den der Psychoanalytiker als teilnehmender und die wahrgenommenen Phänomene interpretierender Beobachter auf die Übertragung und speziell auf die Übertragungsneurose ausübt, wird untersucht. Dabei wird - entgegen der klassischen Formulierung von der Übertragung als reiner Wiederholung - der Psychoanalytiker als neues Objekt verstanden, das von Anfang an als Subjekt auf die künstliche Übertragungsneurose einwirkt und zu ... [ mehr ]
Aktuelle Probleme der Lehranalyse
Einige aktuelle Probleme der Lehranalyse im Rahmen der Ausbildung zum Psychoanalytiker werden erörtert. Es wird gezeigt, dass eine Lehranalyse sowohl didaktische wie therapeutische Aufgaben erfüllt, sich aber signifikant von einer normalen Patientenanalyse unterscheidet. Da sich die durchschnittlichen Erwartungen an eine Psychoanalyse ebenso wie die psychoanalytische Behandlungstechnik in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt haben, wird gefordert, dem in Theorie ... [ mehr ]
Der Begriff der Vorstellungswelt
Im Zusammenhang mit dem Aufbau des Hampstead-Indexes für psychoanalytisches Fallmaterial, das in erster Linie aus der Hampstead Child Therapy Clinic stammt, wird der Begriff der kindlichen Vorstellungswelt aufgegriffen und in Verbindung mit psychoanalytischen Theorie- und Praxisproblemen gebracht. Dabei werden insbesondere Fragen der Überichentwicklung, der Funktion von kindlicher Phantasie und der Regulierung von Selbstachtung diskutiert. Die theoretischen ... [ mehr ]
Noch mehr Unbehagen...Anmerkungen zu dem Artikel von Wolfram Lüders
Zu der Auseinandersetzung von Wolfram Lüders (im gleichen Heft) mit der von Lohmann 1983 herausgegebenen Streitschrift Das Unbehagen an der Psychoanalyse wird kritisch Stellung bezogen. Dabei wird insbesondere das Argument der Gesellschaftsfeindlichkeit der Psychoanalyse aufgegriffen und diskutiert. Insgesamt wird die Meinung vertreten, ein Ausblenden politischer und zeitgeschichtlicher Zusammenhänge verenge das Gesichtsfeld des Psychoanalytikers in der Arbeit ... [ mehr ]