Betty Joseph

Über Verstehen und Nicht-Verstehen

Psyche, 1986, 40(11), 991-1006

Technische Schwierigkeiten bei der Behandlung von Patienten, die in der schizoid-paranoiden Position fixiert und zu wirklichem Verstehen kaum in der Lage sind, werden diskutiert. Der Analytiker kann der Gefahr, durch die omnipotenten Phantasien des Patienten zum Mit-Agieren in der Übertragung verführt zu werden, durch Einstellung auf die Wellenlänge des Patienten begegnen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Robert Heim

Archäologie und Teleologie des unbewußten Wunsches

Psyche, 1986, 40(9), 819-851

Der Stellenwert einer Theorie des Wunsches in der Freudschen Psychologie wird erörtert. Dabei wird im Hinblick auf Lacan, Hegel, Benjamin und Bloch die anthropologisch bedeutsame Differenz von Bedürfnis und Begehren herausgearbeitet. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Paul Harmat

Leben und Werk von Imre Hermann

Psyche, 1986, 40(7), 640-651

Der Lebenslauf und die theoretischen Interessen (Trieb- und Denkpsychologie) des Ferenzi-Schülers Imre Hermann, der 1984 im Alter von 94 Jahren in Budapest gestorben ist, werden skizziert. Der Einfluss historischer Ereignisse auf das Werk Hermanns und die Entwicklung der Psychoanalyse in Ungarn werden aufgezeigt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Yiannis Gabriel

Unbehagen und Illusionen in der psychoanalytischen Kulturtheorie

Psyche, 1986, 40(1), 21-48

In einer Diskussion der psychoanalytischen Kulturtheorie wird untersucht, ob Freuds Diskurse über Kultur lediglich die speziellen Bedingungen seiner historischen Epoche und seines kulturellen Milieus spiegeln oder ob sie darüber hinaus auf alle Kulturen gleichermaßen anwendbar sind. Es wird gezeigt, dass verschiedene Kulturen jeweils ihre eigenen Mischungen von Unbehagen und Illusionen entwickeln und dass dies das Ergebnis bestimmter Zwänge ist, die ... [ mehr ]

Peter Fischer

Familienauftritte

Psyche, 1986, 40(6), 527-556

In einer psychoanalytischen Interpretation von Goethes Werther wird unter Berücksichtigung bislang wenig beachteter Forschungsarbeiten nachgewiesen, dass die Figur Werthers nicht den jugendlichen Rebellen repräsentiert, sondern eher einen schwächlichen, tatenarmen Gefühlsmenschen, dessen schließlicher Selbstmord als narzisstische Regression, als Rückkehr in ein infantiles Paradies gedeutet wird. Die von Werther angebetete Lotte erscheint als ... [ mehr ]

Gottfried Fischer

Empirische Forschung zur Wirkung von Traumata bei Kindern und Jugendlichen

Psyche, 1986, 40(2), 145-161

Die These, der Mensch unterliege weder den sozialen Einflüssen seiner Umgebung noch leide er unter der dauerhaften Auswirkung von frühen Traumen ( elastic mind movement ), die in der Bundesrepublik Deutschland vor allem vom Verhaltensbiologen H. J. Hemminger vertreten wird, wird unter Hinweis auf empirische Forschungsergebnisse und auf die psychoanalytische Traumaforschung kritisiert. Dazu werden insbesondere Untersuchungen über die Auswirkungen von ... [ mehr ]

Mario Erdheim

Das Verenden einer Institution

Psyche, 1986, 40(12), 1092-1104

Negative Folgen einer zunehmenden Institutionalisierung in der historischen Entwicklung der Psychoanalyse für deren aufklärerisches Potential werden erörtert. Ein grundlegendes strukturelles Dilemma wird darin gesehen, dass Psychoanalyse in dem Maße, in dem sie sich institutionalisiert, die in ihr enthaltene Tendenz zur Kulturkritik korrumpiert. Diese gegen die linke und aufklärerische Tendenz der Psychoanalyse gerichtete Entwicklung kann nur durch ... [ mehr ]

Kurt R. Eissler

Moses Flüche am Berg Ebal

Psyche, 1986, 40(1), 1-20

Folgen eines Atomkriegs und mögliche Maßnahmen zur Verhinderung einer nuklearen Katastrophe werden erörtert. Ein Atomkrieg wird für unausweichlich gehalten. Als eine Maßnahme zu seiner Verhinderung wird vorgeschlagen, allen Angehörigen der Nation, die die erste oberirdische Atomexplosion auslöst, kollektiv die Todesstrafe anzudrohen. Eine entsprechende Resolution wäre von der Vollversammlung der Vereinten Nationen zu verabschieden. ... [ mehr ]

Kurt R. Eissler

Sic gloria ingenii. Die Inschrift am Freud-Denkmal in Wien

Psyche, 1986, 40(12), 1139-1144

Ausgehend von der fehlerhaften Inschrift am Freud-Denkmal in Wien, wo über dem Namen Freuds fälschlicherweise die Inschrift Die Stimme der Vernunft ist leise statt des richtig zitierten Die Stimme des Intellekts ist leise steht, werden Reflexionen über Fehlleistungen angestellt. Außerdem wird erörtert, ob Freuds persönliche Einstellung gegenüber dem Intellekt eher optimistisch oder pessimistisch war. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle ... [ mehr ]

Helmut Dahmer

Siegfried Bernfelds Freud-Studien

Psyche, 1986, 40(12), 1109-1129

Auf der Grundlage der 1981 erstmals in deutscher Übersetzung erschienenen Freud-Studien von Siegfried und Suzanne Cassirer Bernfeld werden drei Fragen erörtert: (1) Was für eine Art Wissenschaft ist die Psychoanalyse? (2) In welchem Verhältnis steht sie zu den geistigen Strömungen des 19. Jahrhunderts? (3) Wieso stand Bernfeld zur offiziellen Psychoanalyse in exzentrischer Position ? Dabei wird insbesondere auf Bernfelds kritische Einstellung zum ... [ mehr ]

Johannes Cremerius

Spurensicherung. Die »Psychoanalytische Bewegung« und das Elend der psychoanalytischen Institution

Psyche, 1986, 40(12), 1063-1091

Am Beispiel der Geschichte von Laien- und Lehranalyse wird die Transformation der Psychoanalytischen Bewegung in Strukturen machtpolitischer Institutionalisierung nachgezeichnet. Verdeutlicht wird dabei, inwieweit zentrale Positionen der Psychoanalyse nicht in der Sache begründeten und sie verfremdenden Reglementierungen geopfert werden. Die Revision dieser als Deformation verstandenen Entwicklung wird gefordert, vor allem im Rahmen des Zulassungsverfahrens zum ... [ mehr ]

Gernot Böhme

Freuds Schrift »Das Unbewußte«

Psyche, 1986, 40(9), 761-779

Freuds Konzept des Unbewussten wird anhand seiner Schrift Das Unbewusste erläutert. Es wird betont, dass Freuds Stellung zur neuzeitlichen Philosophie dadurch gekennzeichnet ist, dass er deren Identifizierung von Seele und Bewusstsein zerstörte und dass er, anders als seine Vorläufer bei der Formulierung einer Philosophie des Unbewussten (Schelling, Herbart, von Hartmann, Nietzsche), nicht einfach die Existenz eines Anderen der Vernunft konstatierte, ... [ mehr ]

Werner Bohleber

Zur Geschichte der Psychoanalyse in Stuttgart

Psyche, 1986, 40(5), 377-411

Die Entwicklung der Psychoanalyse und ihrer Institutionen in Stuttgart von ihren dortigen Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis in die fünfziger Jahre wird geschildert. Anhand von Textauszügen aus Publikationen und noch nicht veröffentlichten Dokumenten wird gezeigt, in welchem Ausmaß an der ideologisch revidierten Psychoanalyse des Göring-Instituts auch noch in den Nachkriegsjahren festgehalten wurde. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle ... [ mehr ]

Harold Bloom

Grenzbegriffe, Interpretation und jüdisches Erbe bei Freud

Psyche, 1986, 40(7), 600-616

An Freuds Triebbegriff, den er als Grenzkonzept zwischen Innen- und Außenwelt versteht, wird gezeigt, wie stark Freud jüdischer Denktradition verhaftet war. Einerseits war Freud aufgrund seiner Wissenschaftsgläubigkeit und seines Materialismus auf die Außenwelt orientiert (Realitätsprinzip), andererseits aufgrund seiner Leidenschaft fürs Interpretieren auf die Innenwelt. Dieser grundlegende spekulative Dualismus jüdischer Tradition ... [ mehr ]

Günther Bittner

Vernachlässigt die Psychoanalyse den Körper?

Psyche, 1986, 40(8), 709-734

Die Rolle des Körpers in der Psychoanalyse wird erörtert. Es wird gezeigt, dass körperliches Geschehen und Erleben auf vielfältige Weise sowohl in die Theorie wie in die klinische Praxis der Psychoanalyse Eingang gefunden haben, wobei freilich das Körperliche nie nur an sich , vielmehr in seiner psychologischen Bedeutung wahrgenommen werde. Es wird konstatiert, dass die Psychoanalyse dem Körper einen komplizierteren Ort zuweist als die ... [ mehr ]

Hermann Beland, Wolfgang Loch, Margarete Mitscherlich-Nielsen, Rolf Vogt, Gottfried Appy & Klaus Kennel

Podiumsdiskussion: Psychoanalyse unter Hitler - Psychoanalyse heute

Psyche, 1986, 40(5), 423-442

Angeregt durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen zum Thema Psychoanalyse und Nationalsozialismus in den Jahrgängen 1982 und 1983 der Zeitschrift Psyche wurde eine Podiumsdiskussion durchgeführt, über die nach einem kurzen Überblick über das Thema in Form von Einzelbeiträgen berichtet wird. Im Vordergrund der Beiträge stehen (1) psychoanalytische Interpretationen des Nationalsozialismus, (2) Definitionen der Psychoanalyse als ... [ mehr ]

Martin Bartels

Der Gang in die Wildnis als Weg zu sich selbst?

Psyche, 1986, 40(1), 69-84

Der Stellenwert der Psychoanalyse im Werk des Ethnologen H. P. Dürr wird kritisch diskutiert. Hinter Duerrs These, man müsse, um den modernen Selbstverlust zu überwinden, die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation lebenspraktisch überschreiten, wird eine Denkweise vermutet, die mit einem Begriff von K. Löwith als katastrophische Denkweise bezeichnet wird. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Johannes Cremerius

Spurensicherung. Die »Psychoanalytische Bewegung« und das Elend der psychoanalytischen Institution

Psyche, 1986, 40(12), 1063-1091

Am Beispiel der Geschichte von Laien- und Lehranalyse wird die Transformation der Psychoanalytischen Bewegung in Strukturen machtpolitischer Institutionalisierung nachgezeichnet. Verdeutlicht wird dabei, inwieweit zentrale Positionen der Psychoanalyse nicht in der Sache begründeten und sie verfremdenden Reglementierungen geopfert werden. Die Revision dieser als Deformation verstandenen Entwicklung wird gefordert, vor allem im Rahmen des Zulassungsverfahrens zum ... [ mehr ]

Roy C. Calogeras & Luciano Berti

Der traumatisierte Therapeut

Psyche, 1986, 40(11), 971-990

Anhand der Supervision eines Erstinterviews, in dem der Therapeut in einem Gegenübertragungskonflikt das Gefühl der Rollenumkehr zwischen sich und seinem Patienten entwickelte, wird die Diskussion der Gegenübertragung rekapituliert. Es wird darauf hingewiesen, dass bestimmte Formen der Gegenübertragung hypnoseähnliche Züge annehmen können, die therapeutische Ichspaltung auflösen und den therapeutischen Prozess blockieren. (c) ... [ mehr ]

Gernot Böhme

Freuds Schrift »Das Unbewußte«

Psyche, 1986, 40(9), 761-779

Freuds Konzept des Unbewussten wird anhand seiner Schrift Das Unbewusste erläutert. Es wird betont, dass Freuds Stellung zur neuzeitlichen Philosophie dadurch gekennzeichnet ist, dass er deren Identifizierung von Seele und Bewusstsein zerstörte und dass er, anders als seine Vorläufer bei der Formulierung einer Philosophie des Unbewussten (Schelling, Herbart, von Hartmann, Nietzsche), nicht einfach die Existenz eines Anderen der Vernunft konstatierte, ... [ mehr ]

Michael B. Buchholz

Psychoanalytische und familiendynamische Aspekte der Lernbehinderung

Psyche, 1986, 40(3), 263-278

Psychoanalytische Interpretationen von Lernbehinderung werden vorgestellt. Diese betrachten Lernbehinderungen nicht isoliert als kognitive Teilleistungsschwäche, sondern immer als Resultat der affektiven Dynamik in der familiären Beziehungsstruktur. Anhand von Beispielen aus der familientherapeutischen Praxis werden Zusammenhänge zwischen Individuation, Körpererleben und Lernfähigkeit aufgezeigt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Werner Bohleber

Zur Geschichte der Psychoanalyse in Stuttgart

Psyche, 1986, 40(5), 377-411

Die Entwicklung der Psychoanalyse und ihrer Institutionen in Stuttgart von ihren dortigen Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis in die fünfziger Jahre wird geschildert. Anhand von Textauszügen aus Publikationen und noch nicht veröffentlichten Dokumenten wird gezeigt, in welchem Ausmaß an der ideologisch revidierten Psychoanalyse des Göring-Instituts auch noch in den Nachkriegsjahren festgehalten wurde. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Harold Bloom

Grenzbegriffe, Interpretation und jüdisches Erbe bei Freud

Psyche, 1986, 40(7), 600-616

An Freuds Triebbegriff, den er als Grenzkonzept zwischen Innen- und Außenwelt versteht, wird gezeigt, wie stark Freud jüdischer Denktradition verhaftet war. Einerseits war Freud aufgrund seiner Wissenschaftsgläubigkeit und seines Materialismus auf die Außenwelt orientiert (Realitätsprinzip), andererseits aufgrund seiner Leidenschaft fürs Interpretieren auf die Innenwelt. Dieser grundlegende spekulative Dualismus jüdischer Tradition ... [ mehr ]

Günther Bittner

Vernachlässigt die$Psychoanalyse den Körper?

Psyche, 1986, 40(8), 709-734

Die Rolle des Körpers in der Psychoanalyse wird erörtert. Es wird gezeigt, dass körperliches Geschehen und Erleben auf vielfältige Weise sowohl in die Theorie wie in die klinische Praxis der Psychoanalyse Eingang gefunden haben, wobei freilich das Körperliche nie nur an sich , vielmehr in seiner psychologischen Bedeutung wahrgenommen werde. Es wird konstatiert, dass die Psychoanalyse dem Körper einen komplizierteren Ort zuweist als die ... [ mehr ]