Triebrepräsentanz, Orientierungsreflex, Alarmreaktion
Unter Rückgriff auf Freud, Pawlow und Selye wird versucht, ein theoretisches Modell der Erklärung psychosomatischer Störungen zu konstruieren, das deren subjektiven und objektiven Determinanten, speziell der subjektiven Konstitution sogenannter Stressoren gerecht wird. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Semiotische Aspekte von Traum und Sprache
Die Strukturierung der Zeichensysteme des Unbewussten bzw. des Traums als der via regia zum Unbewussten und der Sprache wird unter dem Aspekt der (psychischen) Ökonomie analysiert. Als das dynamische Element solcher Strukturierung wird die Interdependenz von psychischer Ökonomie (subjektiver Bedürfnisbefriedigung) und sozialer Ökonomie (objektiver gesellschaftlicher Bedingungen) herausgearbeitet. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Präverbale Strukturen der Logik
Die logischen Strukturen, die dem menschlichen Denken und Handeln zugrunde liegen, entwickeln sich in einem vorgefundenen Kommunikations- oder Beziehungssystem, finden ihren Ausdruck in diesem Kommunikationssystem entsprechenden Zeichen- und Regelungssysteme, sind kodifiziert in der Sprache. Um aufzuzeigen, dass jegliche Logik - auch die Logik psychotischen Denkens - sich in der Dialektik von Lust- und Realitätsprinzip entwickelt, wird versucht, die präverbalen ... [ mehr ]
Illusion und Grundstörung
Balints Theorie der Grundstörung liefert die Möglichkeit, das psychische Geschehen beim Lesen literarischer Texte unter dem Aspekt der Illusionsbildung zu rekonstruieren. Beim Lesen konstituiert sich eine Dualbeziehung auf der Stufe der primären Liebe . Sie ist die Grundbedingung der literarischen Illusion, die gekennzeichnet ist durch ein - im günstigen Fall - harmonisches Einvernehmen des Lesers mit dem Text und durch den Eindruck der Verwischung ... [ mehr ]
Mythologie des imaginären oder imaginäre Mythologie?
Mythen (vom Typus des Ödipus-Mythos) sind ein tradiertes Arsenal von Praxismodellen und Wunschverarbeitungsmustern; sie hatten historisch und haben gegenwärtig sozialisatorische Funktion. Sie erzählen von kulturellen Kämpfen, von Fortschritten und vom Preis des Fortschritts, von der Veränderung von Subjektprofilen. Das psychoanalytische Interesse an Mythen verfehlt in der Regel deren historischen Sinn, die historische Differenz zwischen Mythos und ... [ mehr ]
Der Therapeut als Opfer und Agent wissenschaftlicher Verhältnisse
Der Dialog zwischen den Vertretern tiefenpsychologisch begründeter Therapien auf der einen sowie lerntheoretisch begründeter Therapien auf der anderen Seite ist trotz zunehmender Bemühungen weiterhin sehr schwierig. Es wird aufgezeigt, dass ein epistemologisch begründetes Nicht-Verstehen eine wichtige Ursache für das feindlich gestimmte Klima zwischen den beiden Lagern (dem positivistisch-naturwissenschaftlichen und dem hermeneutischen) darstellen ... [ mehr ]
Literatur als Lebenshilfe
Die auffällige Nähe, die das Werk Thomas Manns zur Psychoanalyse hat, scheint sich auch auf der Rezeptionsebene zu bestätigen. Wie es einen modalen Thomas-Mann-Helden in den Romanen und Erzählungen gibt, so gibt es entsprechend einen modalen Thomas-Mann-Leser. Dieser vermag sich mit seinen Trieb- und narzisstischen Konflikten im (Roman-)Helden wiederzuerkennen, sich mit ihm zu identifizieren. Indem der Leser die Entwicklung der literarischen Gestalten ... [ mehr ]
Die Spiegelfunktion des Kinderanalytikers
Gestützt auf die These Winnicotts, ein kleines Kind könne nur dann ein konsistentes Selbst entwickeln, wenn es in der ersten Lebenszeit durch die Mutter gespiegelt wird, wird die Hypothese entwickelt, dass im Falle einer Störung der frühen Mutter-Kind-Beziehung und damit der Spiegelfunktion der Mutter das Kind in der Psychotherapie eine Übertragungsbeziehung entwickelt, die dem Therapeuten die Spiegelfunktion zuweist. Am Fallbeispiel eines ... [ mehr ]
Unbewusste Wünsche und menschliche Beziehungen
Auf die kontroversen Sichtweisen der Bedeutung der Objektbeziehungen bzw. Triebabfuhrkonflikte für die psychische Entwicklung eingehend wird versucht, die Verbindungsglieder zwischen unbewussten Wünschen einerseits und Objektbeziehungen auf der anderen Seite deutlich zu machen. Es wird dafür plädiert, die auf das Triebabfuhr-Modell gegründete Psychologie durch eine auf die Regulierung von Selbstwertgefühlen bezogene Motivationspsychologie ... [ mehr ]
Voraussetzungen und Konsequenzen der Jungschen Archetypenlehre
Vor dem Hintergrund der offenen Parteinahme C. G. Jungs für den Nationalsozialismus wird dessen Lehre von den Archetypen in ihren philosophiegeschichtlichen und politischen Zusammenhang gerückt. Dabei wird versucht, Jungs ahistorischen Bilder-Kollektivismus als Reaktion eines bürgerlichen Klasseninstinkts auf die sozialen Erschütterungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu demaskieren. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Anatomie oder Konflikt als Schicksal?
In einem Beitrag zur Diskussion um Identitätsunterschiede männlicher und weiblicher Psychoanalytiker werden geschlechtsspezifische Unterschiede gegenüber persoenlichkeits- bzw. konfliktspezifischen Voraussetzungen für weniger bedeutsam erachtet. Von der Beobachtung ausgehend, dass im Wesentlichen Jungen von ihren besorgten Müttern zur kinderpsychoanalytischen Behandlung gebracht werden, wird die These entwickelt, dass die Unterwerfungsanpassung der ... [ mehr ]
Zur ambulanten Psychotherapie mit Delinquenten
Um den spezifischen Problemen einer ambulanten Psychotherapie mit Haftentlassenen gerecht zu werden, wird eine Modifizierung der psychoanalytischen Behandlungstechnik vorgeschlagen. Als charakteristisch für die Entwicklung und Struktur dissozialer Persönlichkeiten wird ein depressiv-narzisstischer Kernkonflikt herausgestellt. Für die Therapie wird zunächst das Problem der Motivationsweckung diskutiert. Ferner erfordert die ambulante Behandlung solcher ... [ mehr ]
Familientherapie
Familientherapie, in den letzten zwanzig Jahren als therapeutische Methode, zugleich als familiendynamische Diagnostik entwickelt, begreift sich einerseits als psychoanalytische Variante therapeutischen Handelns, zum anderen als neues Paradigma: als grundlegende Sichtweise psychischer Störungen. Durch Rekurs auf Freuds Theorie der Familie wird aufgezeigt, dass Familientherapie das entscheidende Moment der Psychoanalyse unterschlägt: die Macht des ... [ mehr ]
Balint-Gruppen mit Klinikärzten
Balint-Gruppen mit Klinikärzten stehen nicht nur wegen der meist kurzfristigen Arzt-Patient-Beziehung, sondern hauptsächlich wegen des hohen psychosozialen Problemdrucks dieser Berufsgruppe vor besonderen methodischen Schwierigkeiten. Anhand der Auswertungsergebnisse einer dreijährigen Arbeit mit Klinikärzten wird gezeigt, dass die spezifischen Widerstände in Gruppen von Klinikärzten eine stärkere Berücksichtigung der ... [ mehr ]
Zur Vernachlässigung der psychoanalytischen Kulturtheorie
Seit der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs ist die psychoanalytische Kulturtheorie deutlich vernachlässigt worden. Als Ursache gilt zumeist die zunehmende Professionalisierung der Psychoanalyse als klinischer Disziplin. Ohne dies zu bestreiten wird versucht, sowohl Professionalisierung wie Vernachlässigung der Kulturtheorie auch unter dem Gesichtspunkt einer Abwehr zu sehen, die, so lautet die zentrale These, in der Verleugnung ... [ mehr ]
Versuch einer transkulturellen Analyse
Anhand der Fallgeschichte eines in die Vereinigten Staaten von Amerika verschlagenen Kuomintang-Offiziers wird verdeutlicht, dass die durch Psychoanalyse erschlossenen allgemein-menschlichen Triebkonflikte und die Formen ihrer Verarbeitung in verschiedenen Kulturen spezifische Gestalt annehmen und - im Fall einer transkulturellen Analyse - auch nur durch den Rückgriff auf die Muttersprache, die Gewohnheiten, Umgangsformen und Alltagsmythologien der Herkunftskultur des ... [ mehr ]
Gibt es einen Unterschied in der Identität von männlichen und weiblichen Psychoanalytikern?
Auf den Unterschied zwischen männlicher und weiblicher psychoanalytischer Identität eigehend wird die psychoanalytische Theorie der Weiblichkeit kritisch diskutiert. Entgegen dem radikalen Wahrheitsanspruch der Psychoanalyse, der diese im Hinblick auf ihre theoretischen Annahmen immer wieder zu Revisionen und Veränderungen zwingt, tendieren die meisten Analytiker dazu, die von Freud entworfene Theorie der Weiblichkeit unkritisch zu akzeptieren. Auf diese ... [ mehr ]
Texte von Alexander Mitscherlich
Anlässlich des Todes von Alexander Mitscherlich werden mehrere Texte des bekannten Psychoanalytikers wiedergegeben, die gegenwärtig nur schwer zugänglich beziehungsweise noch unveröffentlicht und für die intellektuelle Physiognomie des Autors charakteristisch sind. Es handelt sich dabei um die Arbeiten: (1) Geschichtsschreibung und Psychoanalyse. Bemerkungen zum Nürnberger Prozess (1945). (2) Wissenschaft ohne Menschlichkeit (1947) (zusammen ... [ mehr ]
Traum und Selbst
Die Bedeutung der Widersprüche zwischen Selbstbild und realem Selbst für Traumverständnis und Traumanalyse wird diskutiert. Es wird erläutert, dass das Selbst den kreativen Aspekt der Handlungsfähigkeit eines Subjekts repräsentiert. Aus dieser Perspektive wird der manifeste Traum als Interpretation der Selbstverfassung des Träumers begriffen. Deutungen unter dem Aspekt des Selbst konfrontieren den Patienten mit der Art und Weise, wie er ... [ mehr ]
Das Ich und die Realität
In der psychoanalytischen Theorie der Ichentwicklung galt lange Zeit, dass der frühen libidinösen Beziehung des Kindes zur Mutter eine feindselige Realität in der Gestalt des Vaters als einer drohenden Instanz (Kastrationsdrohung) gegenüberstehe. Der primäre kindliche Narzissmus, der noch keine Scheidung von Ich und Objekt kennt, musste dem (durch den Vater repräsentierten) Realitätsprinzip geopfert werden. Es wird dagegen ausgeführt, ... [ mehr ]
Psychoanalyse in Hitlerdeutschland
Anhand der vorliegenden Literatur wird zu rekonstruieren versucht, in welchem Sinne davon gesprochen werden kann, die Psychoanalyse sei von den Nazis vernichtet worden bzw. sie sei von den nicht emigrierten Mitgliedern der alten Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft über die Jahre der Diktatur hinweggerettet worden. Im historischen Rückblick wird aufgezeigt, dass die nicht emigrierten deutschen Psychoanalytiker nach der Machtergreifung Hitlers mehrheitlich zur ... [ mehr ]
Psychoanalyse und psychoanalytische Identität
Auf die heutige gesellschaftliche Repräsentanz der Psychoanalyse eingehend wird für die Rückkehr zu Freuds Ansatzpunkt in der psychoanalytischen Theorie und Forschung plädiert - dem grundsätzlichen Widerspruch zwischen Individuum und Gesellschaft. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Psychoanalyse, die in ihrer Theorie und Praxis die von Freud intendierte Dialektik von kritischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Realität einerseits ... [ mehr ]
Psychoanalytisch orientierte Mal- und Musiktherapie im Rahmen stationärer Psychotherapie
Vorgestellt werden die Möglichkeiten einer psychoanalytisch orientierten Mal- und Musiktherapie im Rahmen stationärer Psychotherapie. Es geht dabei um die Nutzung der Dimension präsentativer Symbolisierungen zur Vergegenständlichung von Selbst- und Objektimagines und von Affektlagen. Vor allem bei Patienten mit frühen Störungen kann mit Hilfe der bildnerisch-musikalischen Übergangsobjekte eine Stärkung kreativer Ichfunktionen ... [ mehr ]
Der Aufstieg ins Bürgertum und sein Preis
Das Werk des Schriftstellers Charles Dickens lässt sich psychoanalytisch bzw. psychohistorisch als Kompromissbildung zwischen bewusster Intention und unbewussten Wünschen und Schuldgefühlen lesen. Der Widerspruch zwischen bewussten und unbewussten Einflüssen auf das erzählerische Werk Dickens resultiert aus der Tatsache, dass Dickens eine noch gleichsam vorkapitalistische Kindheit durchlebte, die sich mit seinem späteren Aufstieg ins ... [ mehr ]