Gallus Kollektivpraxis

Kollektivpraxis Gallus (PDF)

psychosozial 9 (1981), 7-28

Es wird die Arbeit einer Kollektivpraxis (zwei praktische Ärzte, fünf Arzthelferinnen) vorgestellt, in deren Rahmen dem Gespräch mit dem Patienten besondere Bedeutung zukommt. Anhand von Erfahrungsberichten der einzelnen Mitarbeiter wird der Versuch, ein neues Rollenverhalten zwischen Patient und Arzt oder Arzthelferin aufzubauen, verdeutlicht, und es wird auf Schwierigkeiten mit dieser »Gesprächssprechstunde« eingegangen.

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Horst-Eberhard Richter(Hg.)

psychosozial 1/81: Neue Praxismodelle im Gesundheitswesen

(4. Jg., Nr. 9, 1981, Heft I)

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Siegfried Zepf, Hans W. Künsebeck & Nicola Sittaro

Untersuchungen zum Selbstwertgefühl von Patienten mit Colitis ulcerosa

Psyche, 1981, 35(2), 142-156

Es wird eine Untersuchung zum Selbstwertgefühl sowie zu den Objektbeziehungen von Patienten mit Colitis ulcerosa referiert. Einer Gruppe von 47 Colitis-ulcerosa-Patienten wurde ebenso wie einer (entsprechend zusammengestellten) Kontrollgruppe von Gesunden ein spezifisch entwickeltes Polaritätsprofil vorgelegt. Die These, dass Colitis-ulcerosa-Patienten durch ein labiles Selbstwertgefühl und durch die Suche nach einem Muttersubstitut (in den ... [ mehr ]

Frederick Wyatt

Kritik und Ideologie oder das Unbehagen an der Psychoanalyse

Psyche, 1981, 35(4), 369-375

In einer Stellungnahme zu zwei Rezensionen von Parin und Rotter (Psyche 1980, 34 (7)) wird die unreflektierte Ideologieträchtigkeit der zugrundeliegenden Erikson-Kritik beklagt. Sachlich wird vor allem auf lückenhafte Informationen und mangelnde Repräsentativität der angeführten Textstellen abgehoben. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Helmut Thomae & Roderich Hohage

Zur Einführung einiger Kasuistischer Mitteilungen

Psyche, 1981, 35(9), 809-818

Auf die verschiedenen Darstellungsformen in der Literatur über psychoanalytische Therapie eingehend wird für eine Wiederbelebung der kasuistischen Mitteilung plädiert. Im Überblick über die Geschichte der Psychoanalyse wird die Tradition dieses Darstellungstyps verdeutlicht, der die Lücke zwischen den seltenen großen Fallgeschichten und den in theoretischen Darlegungen eingeblendeten illustrativen Fallskizzen geschlossen hat. Die ... [ mehr ]

Helm Stierlin

Die »Beziehungsrealität« Schizophrener

Psyche, 1981, 35(1), 49-65

Vorgestellt wird der familientherapeutische Ansatz zum Verständnis und zur Behandlung von Schizophrenie. In diesem Rahmen wird vor allem auf die Aufgabe des Therapeuten eingegangen, den malignen Clinch , zu dem die Interaktionen der Familienangehörigen entartet sind, aufzubrechen, das heißt die indiskutablen Familiengeheimnisse, Delegationen, Loyalitäten, Kränkungen und Ausbeutungssituationen zur Sprache zu bringen, um auf diesem Wege die ... [ mehr ]

Ernst K. Specht

Der wissenschaftstheoretische Status der Psychoanalyse

Psyche, 1981, 35(9), 761-787

Auf den Streit um den Status der Psychoanalyse als Wissenschaft eingehend, wird am Beispiel der Traumdeutung zu zeigen versucht, dass es sehr wohl Falsifikationsbedingungen und Beurteilungskriterien gibt, denen gemäß in der Psychoanalyse Theorien und Deutungen überprüft werden können. Wenn auch das von Freud entwickelte Verfahren der Traumdeutung sich in den Rahmen der von Wissenschaftstheoretikern am Beispiel der Naturwissenschaften abgelesenen ... [ mehr ]

Harry Slochower

Zur Ichfunktion des Selbstmords in der Literatur

Psyche, 1981, 35(12), 1077-1102

Der literarisch gestaltete Selbstmord wird gedeutet als Ausbruch der Heldinnen und Helden aus einer sozial ausweglosen, nicht lebenswerten Situation, als Durchbruch zu Selbstbestimmung - in Gestalt der Verwerfung der gebotenen Lebensmöglichkeiten. Der Selbstmord erscheint so als ein reflexiver Akt, der unter Umständen auch dazu taugt, ein Kollektiv aus seinem verhängnisvollen Schlaf aufzuschrecken. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Christel Schöttler

Zur Behandlungstechnik bei psychosomatisch schwer gestörten Patienten

Psyche, 1981, 35(2), 111-141

Beschrieben wird ein (über acht Jahre mit zwölf Patienten erprobtes) zweistufiges therapeutisches Verfahren, das für Kranke geeignet ist, die - auf der Basis einer Grundstörung - schwerste psychosomatische Symptome zeigen. Die erste Etappe der Behandlung zielt darauf ab, den Patienten durch geduldige Stützung ein Nachreifen zu größerer Ichstärke zu ermöglichen. Dies wird als Voraussetzung für eine anschließende ... [ mehr ]

Heinz G. Schott

»Traumdeutung« und »Infantile Cerebrallähmung«

Psyche, 1981, 35(2), 97-110

Freuds Abhandlung über Die infantile Cerebrallähmung (von 1897), die auf klinischer Beobachtung basiert, und seine Traumdeutung (von 1900), die auf psychologischer Selbstbeobachtung beruht, werden miteinander verglichen, um über die Entwicklung der Freudschen Theorie Aufschluss zu gewinnen. Es wird gezeigt, dass Konzepte wie die Unterdrückung primitiverer Systeme durch hoeherentwickelte (und die Möglichkeit des Durchbruchs des unterdrückten ... [ mehr ]

Roy Schafer

Handeln in der psychoanalytischen Deutung und Theorie

Psyche, 1981, 35(10), 875-926

Die Freudsche Metapsychologie wird einer kritischen Analyse unterzogen. Dabei wird aufgezeigt, dass deren naturwissenschaftlicher Determinismus ungeeignet ist, Begriffe wie Wahl , Absicht , Bedeutung und Erfahrung im Rahmen des psychoanalytischen Prozesses angemessen zu berücksichtigen. Dagegen wird der Begriff des Handelns ins Zentrum metapsychologischer Überlegungen gerückt, ein Begriff, der nicht im (engen) Sinne motorischen Verhaltens, sondern ... [ mehr ]

Anne M. Sandler

Frühkindliches Erleben und Psychopathologie der Erwachsenen

Psyche, 1981, 35(4), 305-318

Es wird aufgezeigt, wie die Mechanismen und Phantasien, die in der frühen Kindheit zur Bewältigung von Konflikten, Angst, schmerzlichen Erfahrungen und Bedrohung entwickelt wurden, das spätere Erleben prägen. Dabei wird betont, dass die vergangenen Erfahrungen jedoch niemals in reiner Form wiederbelebt werden können, weil das erinnerte Geschehen im Laufe der verschiedenen Entwicklungsstadien von dem reifenden psychischen Apparat umorganisiert worden ... [ mehr ]

Lutz Rosenkötter & Marieluise von Schweinichen

Psychoanalyse als Teil der sozialen Krankenversicherung

Psyche, 1981, 35(1), 42-48

Vereinbarungen über das Honorar und die Handhabung der Honorarzahlung wurden stets als wichtiger Teil der psychoanalytischen Situation angesehen. Es wird daher untersucht, wie die deutschen Psychoanalytiker psychoanalytische Behandlungen als Leistungen der sozialen Krankenversicherung einschätzen, da der Patient hierbei das Honorar nicht selbst zahlt, sondern die Behandlung als Naturalleistung erhält. In einer schriftlichen Umfrage wurden 190 Mitglieder der ... [ mehr ]

Lutz Rosenkötter

Die Idealbildung in der Generationenfolge

Psyche, 1981, 35(7), 593-599

Die Gefolgschaft gegenüber dem Nationalsozialismus wird als Korruption des Ichideals interpretiert, und es werden die Spätfolgen für die Ichidealbildung der heutigen Generation untersucht. Besondere Bedeutung wird dabei der Tatsache zugesprochen, dass sich die meisten Beteiligten nach Kriegsende der inneren Verarbeitung ihrer Hörigkeit entzogen und sich gegenseitig in der Verleugnung ihrer Vergangenheit bestärkten. Anhand zweier Fallskizzen wird ... [ mehr ]

Herbert Rosenfeld

Zur Psychopathologie und psychoanalytischen Behandlung einiger Borderline-Patienten

Psyche, 1981, 35(4), 338-352

Es werden einige Aspekte der Psychopathologie und Behandlung von Borderline-Zuständen insbesondere bei schwer traumatisierten Borderline-Patienten beschrieben. Hierzu werden zunächst einige neuere Arbeiten über Borderline-Persönlichkeitsstörungen, vor allem die Veröffentlichungen von Otto Kernberg, kurz referiert, und es wird auf die Konfusions- oder Verwirrungszustände eingegangen, die einen wichtigen Anteil der ... [ mehr ]

Udo Rauchfleisch

Zum Agieren »dissozialer« Persönlichkeiten

Psyche, 1981, 35(6), 527-543

Es wird auf die für dissoziale Persönlichkeiten spezifischen Aspekte des Agierens eingegangen, und es werden einige therapeutische Konsequenzen abgeleitet. Die erhöhte Neigung zum Inszenieren psychischer Konflikte in sozialen Beziehungen als ein typisches Merkmal dissozialer Persönlichkeiten wird als therapeutisch nur schwer handbares Phänomen beschrieben. Anhand von Fallbeispielen wird aufgezeigt, welch unterschiedliche Funktionen das Agieren ... [ mehr ]

Horst Petri

Aspekte familiärer Gewalt

Psyche, 1981, 35(10), 927-962

Anhand einer empirischen Studie wird das Ausmaß familiärer Gewalterfahrungen bei vier verschiedenen Probandengruppen in Zusammenhang mit Affekt- und Abwehrvorgängen untersucht. 127 normale, 126 neurotische und 63 psychotische Erwachsene sowie 61 strafgefangene Jugendliche bearbeiteten einen Fragebogen zu Erfahrungen mit Schlägen in der Kindheit. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Gewalt einen besonders traumatischen Einfluss auf die psychosoziale ... [ mehr ]

Werner Obermeit

Die Wirklichkeit des Fiktiven

Psyche, 1981, 35(3), 193-208

Es wird das Verhältnis des Psychoanalytikers und Wissenschaftlers Sigmund Freud zur Literatur untersucht. Freuds Aufgreifen von Themen und Begriffen der romantischen Literatur, die er zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung machte, wird als Grundlage für die Beziehungen zwischen Literatur und Psychoanalyse gesehen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Traumdeutung als Modell der Literaturdeutung, die Traumarbeit als Analogon der Arbeit der dichterischen ... [ mehr ]

Tilmann Moser

Spaziergänge eines Borderline-Patienten?

Psyche, 1981, 35(12), 1136-1160

Anhand von Buchzitaten wird zu belegen versucht, dass es sich bei Gregor Keuschnig, dem Helden von Peter Handkes Die Stunde der wahren Empfindung , um einen typischen Borderline-Patienten handelt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Arnold H. Modell

Die »bewahrende Umwelt« und die therapeutische Funktion der Psychoanalyse

Psyche, 1981, 35(9), 788-808

Es wird versucht, eine Theorie der therapeutischen Funktion der Psychoanalyse im Hinblick auf die Behandlung von narzisstischen Charakterstörungen zu entwerfen. Das für die klassische Analyse unerlässliche therapeutische Bündnis als Grundlage für verändernde Deutungen kann bei narzisstischen Charakterstörungen, deren Ursache vor allem im Versagen der ursprünglichen bewahrenden Umwelt gesehen wird, erreicht werden, indem der ... [ mehr ]

Arthur Mitzman

Sartres Flaubert

Psyche, 1981, 35(3), 268-298

In einer Untersuchung der Flaubert-Studie Jean-Paul Sartres wird nachzuweisen versucht, dass dieser die Entwicklung Flauberts zum Künstler zu sehr unter dem Aspekt des väterlichen Fluchs sieht, dem der junge Flaubert durch die Schöpfung eines künstlichen Universums zu entgehen trachtete. Demgegenüber wird aufgezeigt, dass die entscheidenden Wendepunkte in Flauberts Leben und Werk von der inzestuös geprägten Beziehung zu seiner Schwester ... [ mehr ]

Margarete Mitscherlich-Nielsen

Die Vergangenheit in der Gegenwart

Psyche, 1981, 35(7), 611-615

Am Beispiel des Films Spiel um Zeit - das Mädchenorchester in Auschwitz wird aufzuzeigen versucht, dass die krankhaften und grausamen Ideale der Hitlerzeit auf wohlangesehenen Traditionen, Idealen und typischen Verhaltensweisen einer autoritätsgläubigen und ordnungsbesessenen Gesellschaft fußten. Ebenso wird auf die aus dem Zwang zur Unterordnung entstehende Mischung von Idealisierung und Aggression eingegangen. Im Ausweichen vor der Konfrontation mit ... [ mehr ]

Hans G. Metzger

Sprachverwirrung und Konzeptlosigkeit

Psyche, 1981, 35(9), 849-850

Im Rahmen der Kritik an einer Replik von Eschenroeder (im gleichen Heft) auf den Aufsatz Selbstkontrolle und Selbstsicherheitstraining (Psyche 1979, 33 (1)) wird die Beziehung von Psychoanalyse und Verhaltenstherapie diskutiert. Am Beitrag Eschenroeders wird vor allem kritisiert, dass er auf einer pragmatisch-bewusstseinspsychologischen und technik-immanenten Ebene antwortet und die psychoanalytische Kritik übersieht, wodurch er das Diskussionsangebot nicht aufnimmt. ... [ mehr ]

Gunter Mecke

Der Jäger Gracchus: Kafkas Geheimnis

Psyche, 1981, 35(3), 209-236

Am Beispiel der Erzählung vom Jäger Gracchus wird eine neue Art, Kafka zu lesen, vorgestellt. Gestützt auf die Briefsammlungen werden Kafkas Erzählung und Romane als Kryptogramme verstanden. Sein Werk wird philologisch-kryptographisch entschlüsselt und, unterstützt durch die psychoanalytische Methode, als verschlüsselte künstlerische Mitteilung der Lebenserfahrungen eines Grenzgängers zwischen Homo- und Heterosexualität ... [ mehr ]