Rolf Fetscher

Das Selbst und das Ich

Psyche, 1981, 35(7), 616-641

Es wird versucht, die Begriffe Selbst und Ich in der psychoanalytischen Theorie voneinander abzugrenzen. Auf der Basis der Annahme, dass der Ich-Begriff des Strukturmodells nicht alle psychischen Phänomene (insbesondere solche der allgemeinen psychoanalytischen Entwicklungspsychologie) erklären kann, wird das Verhältnis von Ich und Selbst dergestalt erörtert, dass dieses durch vorstellungsmäßige Repräsentanzen ausgezeichnet ist, ... [ mehr ]

Irene Fast & Morton Chethik

Depersonalisierungs- und Derealisierungserlebnisse bei Kindern

Psyche, 1981, 35(8), 718-732

Um eine bessere begriffliche Klärung des Phänomens zu erreichen, werden drei Fallbeispiele von Depersonalisierungserlebnissen bei Kindern untersucht. Es wird darauf hingewiesen, dass Kinder ebenso wie Erwachsene den Verlust des Realitätsbewusstseins beschreiben, ohne dass die Fähigkeit zur Realitätsprüfung gestört ist. Es wird der Zusammenhang von Depersonalisierungserlebnissen mit einem narzisstisch erlebten Objektverlust aufgezeigt, ... [ mehr ]

Christof Eschenröder

Symptomorientierte und ursachenorientierte Therapiemethoden - ein unvereinbarer Gegensatz?

Psyche, 1981, 35(9), 840-848

Metzgers Kritik an der Verhaltenstherapie (Psyche 1979, 33 (1)) wird referiert und als einseitig und tendenziös zurückgewiesen. Dabei werden die folgenden Punkte diskutiert: (1) Der Zusammenhang zwischen Symptomen und Lebensproblemen, (2) die Ziele der Verhaltenstherapie, (3) die Effekte von Selbstsicherheitstrainings und (4) die Beziehung zwischen Therapeut und Klient in der Verhaltenstherapie. Abschließend wird dafür plädiert, konkurrierende ... [ mehr ]

Mario Erdheim

Freuds Größenphantasien, sein Konzept des Unbewussten und die Wiener Decadence

Psyche, 1981, 35(10), 857-874

Die wesentlichen Voraussetzungen für die Entdeckung des Unbewussten durch Freud werden analysiert. Dabei wird einerseits auf Freuds Verflechtung mit seiner Zeit eingegangen. So werden die politische Verunsicherung des Bürgertums, die eine allgemeine Kritik an den herrschenden Werten förderte, ebenso die für die Wiener Decadence charakteristische Betonung des Individuellen und Affektiven sowie die Hinwendung zum Irrationalen als entscheidende Grundlagen ... [ mehr ]

Mario Erdheim

Freuds Größenphantasien, sein Konzept des Unbewussten und die Wiener Decadence

Psyche, 1981, 35(11), 1006-1033

Die Analyse der wesentlichen Voraussetzungen für die Entdeckung des Unbewussten durch Freud wird fortgeführt (erster Teil in Psyche 1981, 35 (10)). Es wird die ursprüngliche, die Entdeckung des Unbewussten erst ermöglichende Strategie Freuds gegenüber dem um die Jahrhundertwende in Wien herrschenden Zeitgeist in der Decadence aufgezeigt. In der Gegenüberstellung mit Schnitzler, Hofmannsthal und Mach, die damals Positionen vertraten, die auch ... [ mehr ]

Rudolf Ekstein & Thor Nelson

Die Geburt des psychotherapeutischen Dialogs

Psyche, 1981, 35(4), 319-337

In der Schilderung der analytisch orientierten Psychotherapie eines sechsjährigen schizophrenen Mädchens wird versucht, die Befreiung des Selbst von psychopathologischen Zügen mit Hilfe des therapeutischen Dialogs aufzuzeigen. Dabei wird vor allem die Entstehung des psychotherapeutischen Dialogs durch geduldige und einfühlsame Zurückhaltung des Therapeuten dargestellt, der das gestörte Verhalten und die Phantasien der Patientin als ihre ... [ mehr ]

Anita Eckstaedt

Eine klinische Studie zum Begriff der Traumareaktion

Psyche, 1981, 35(7), 600-610

Anhand der Falldarstellung eines Kindheitsschicksals aus der Kriegszeit wird der Aufbau einer neurotischen Traumareaktion aufgrund der Trennung von Ereignis und dazugehörigem Affekt vorgestellt und diskutiert. Aus unbewussten Schuldgefühlen, überlebt zu haben, wird erklärt, dass durch Kriegsereignisse schwer traumatisierte Menschen die Wahrnehmung ihres Beschädigtseins abwehren. In diesem Zusammenhang wird auf die zweiphasige Abwehr in der ... [ mehr ]

Jörg Drews

Ein Kratersturz ins Unbewusste

Psyche, 1981, 35(12), 1103-1121

Es wird gezeigt, in welcher Weise Arno Schmidt sich die Kenntnis der Psychoanalyse, besonders der Symboltheorie, für Aufbau und Textur seines Romans Kaff auch Mare Crisium zunutze machte. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Peter Dettmering

Narzisstische Konfiguration in Robert Musils »Der Mann ohne Eigenschaften«

Psyche, 1981, 35(12), 1122-1135

Die von Robert Musil im Mann ohne Eigenschaften und in früheren Erzählungen gestaltete Seelenproblematik wird als narzisstische Störung charakterisiert. Bedroht von regressiven Wünschen nach symbiotischer Verschmelzung mit den geliebten Personen schützen Musils Helden sich durch Zweiteilung ihres Seelenlebens in Intellektualität und Emotionalität (Ratio und Mystik). Der ersehnten Objektliebe nähern sie sich durch Vermittlung von ... [ mehr ]

Johannes Cremerius

Die Präsenz des Dritten in der Psychoanalyse

Psyche, 1981, 35(1), 1-41

Diskutiert wird der seit einigen Jahren schwelende Konflikt zwischen denen, die krankenkassenfinanzierte psychoanalytische Behandlungen befürworten, und denen, die diese Regelung mit der Begründung ablehnen, sie sei mit den Heilungszielen der Psychoanalyse unvereinbar. Dabei wird ausgeführt, dass die reine Analyse, von der Freud sprach, eine normative Vorstellung ist, die von der Realität psychoanalytischer Behandlungen permanent dementiert wird: Die ... [ mehr ]

Johannes Cremerius

Die ödipal verkleidete präödipale Liebe oder Feydeaus professionelles Missverständnis

Psyche, 1981, 35(3), 253-267

In einer detaillierten Analyse von E. Feydeaus Roman Fanny aus dem Jahre 1858 wird aufgezeigt, dass sich hinter der zeittypischen ödipalen Dreiecksgeschichte, die Feydeau erzählt, in Wahrheit ein präödipaler Text verbirgt. Die Verkleidung der Präödipalität, deren relative Autonomie auch Freud erst spät entdeckte, im Gewand der Ödipalität wie deren diskrete lebensgeschichtliche Bedeutungen werden als Hinweis sowohl auf den ... [ mehr ]

Luc Ciompi

Psychoanalyse und Systemtheorie - ein Widerspruch?

Psyche, 1981, 35(1), 66-86

Ausgehend von einer Gegenüberstellung wichtiger Elemente der psychoanalytischen Theorie und der allgemeinen Systemtheorie wird für eine Synthese beider Denkmodelle, eine psychoanalytische Systemtheorie , plädiert. Deren Vorteile werden im Hinblick auf die Trieb-, Ich- und Narzissmustheorie, besonders aber am Beispiel der Familiendynamik aufgezeigt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Janine Chasseguet-Smirgel

De Sade: Der Körper und der Mord an der Realität

Psyche, 1981, 35(3), 237-252

Auf der Suche nach der unbewussten Bedeutung von de Sades Interesse, das direkt auf den Körper abzielt, wird versucht, die latente körperliche Bedeutung bestimmter Partien des Werks herauszuarbeiten, in denen der Körper nicht offen, sondern verschleiert dargestellt wird. Mit dem Ziel, die Form des Werks selbst, seinen Aufbau und seine Beziehungen zum Körper zu klären, wird vor allem auf Die 120 Tage von Sodom Bezug genommen, in denen de Sades Welt ... [ mehr ]

Anne E. Brauneck

Das Unbewusste und die Affekte

Psyche, 1981, 35(11), 1034-1054

Von einer Darstellung der Affektlehre Freuds ausgehend wird versucht, die Beziehungen zwischen dem Unbewussten und den Affekten zu klären. Dabei wird das Unbewusste (der Primärprozess) im Wesentlichen mit den Affekten - dem gegenstandslosen Fühlen - identifiziert. So wird eine Verbindung hergestellt zwischen psychoanalytischer Theorie und Gefühls- bzw. Wahrnehmungspsychologie. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Hermann Argelander

Was ist eine Deutung?

Psyche, 1981, 35(11), 999-1005

Die Deutung wird als eine besondere Form des Erklärens von diesem formal-inhaltlich abgegrenzt. Erklärungen fragen nach den Ursachen eines Verhaltens, sie objektivieren, Deutungen fragen nach den Motiven eines Handelns, sie subjektivieren. Deuten gehört zum Alltagsverhalten, die psychoanalytische Ausbildung vermag es nur zu kultivieren. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Toni M. Alston

Patienten aus dem Milieu kultureller Armut

Psyche, 1981, 35(4), 353-368

Vorgestellt werden Probleme von Menschen, die aus einem Milieu kultureller Armut stammen und in Aufbauprogrammen für den Besuch amerikanischer Colleges vorbereitet werden sollen. Anhand von Falldarstellungen aus begleitenden Psychotherapien mit solchen Patienten wird aufgezeigt, dass für den Übergang zur Universitätskultur (1) die Bereitschaft zur kulturellen Veränderung, (2) die Verarbeitung des Kulturschocks und (3) die Zeitdauer der ... [ mehr ]

Psyche

35. Jahrgang Heft 1 1981

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PSYCHE Jahrgang 35 (1981)

Paket mit allen Heften des Jahrgangs

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Herausgegeben von Wolfram Groddeck

Der Pfarrer von Langewiesche

Diese Novelle von 1909 schildert die exemplarische Entwicklung eines Konflikts zwischen persönlicher Moral und gesellschaftlichen Normen. Mit psychologischer Genauigkeit in der Darstellung der Hauptperson und großer schriftstellerischer Ausdruckskraft zeigt Groddeck die beiden Felder, in denen er reüssieren wird: den Konflikt des Menschen verstehen und schriftstellerisch arbeiten zu wollen. Das Buch erschien fünf Jahre vor Beginn der Groddeck-Werkausgabe als singuläre Publikation. [ mehr ]

Psyche

34. Jahrgang Heft 12 1980

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Psyche

34. Jahrgang Heft 11 1980

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Horst-Eberhard Richter

Sind wir unfähig zum Frieden? (PDF)

psychosozial 8 (1980), 103-117

Zwischen der Bedrohlichkeit der Weltlage und der Politik der Großmächte zeigt sich ein bedenkliches Missverhältnis, das zu schlimmsten Befürchtungen auf seiten der Bevölkerung berechtigt und normalerweise Angst und Widerstand provozieren müsste. Stattdessen werden Ängste weitgehend auf vergleichsweise harmlose Risiken verschoben. Psychosoziale Ursachen für dieses Phänomen werden diskutiert und ein Ausbrechen aus den fatalen ... [ mehr ]

Irene Raehlmann

Verminderung negativer Wechselbeziehungen zwischen Arbeitswelt und den anderen Lebensbereichen« - eine Aktionsrichtung im Forschungsprogramm »Humanisierung des Arbeitslebens

psychosozial 8 (1980), 63-100

Das staatliche Forschungsprogramm »Humanisierung des Arbeitslebens« sieht die Aktionsrichtung »Verminderung negativer Wechselbeziehungen zwischen Arbeitswelt und den anderen Lebensbereichen« vor. Da dieser Wirkungszusammenhang weder in theoretischer noch in empirischer Hinsicht erschöpfend geklärt ist, wird nach dem Beitrag von im Rahmen dieses Programms geförderten Projekten gefragt. Vor dem Hintergrund bisher entwickelter Konzepte ... [ mehr ]