Hartmut von Hentig

Gruppen-Verführung (PDF)

psychosozial 6 (1980), 79-98

Es wird festgestellt, dass in zunehmendem Maße eine Bereitschaft zu beobachten sei, sachliche Probleme als Probleme von Personen und ihren Beziehungen zueinander umzudeuten und sie dadurch zu relativieren. Die gleichzeitige Anlehnung an Gruppen fördere die Tendenz, sich der Verantwortung zu entziehen. In der Verwischung der Bereiche Pädagogik, Therapie und Politik, in der gesellschaftlichen Ausweitung des »therapeutischen Prinzips« liege eine Gefahr ... [ mehr ]

Ursula Müller

Kooperation in der psychozialen Versorgung - hinderliche Rahmenbedingungen (PDF)

psychosozial 6 (1980), 57-75

In der Zusammenarbeit von Personen, die in der psychosozialen Versorgung tätig sind, ergeben sich bisweilen Hemmnisse, die ihre Ursache in der Struktur des Versorgungsnetzes haben. Für das Beratungswesen charakteristisch ist die gesetzlich verankerte Dominanz der freien Wohlfahrtsverbände über die öffentliche Sozialhilfe, die mit dem Problem einer fehlenden öffentlichen Kontrolle bei den ersteren und der Gefahr einer die Beratungstätigkeit ... [ mehr ]

Horst Bohling

Psychosoziale Arbeitsgemeinschaften: Entwicklungsstand, Probleme und Grenzen eines Reformprojekts (PDF)

psychosozial 6 (1980), 30-56

Unter soziologischem Gesichtswinkel wird die bisherige Entwicklung von »Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften« zur Verbesserung der regionalen psychosozialen Versorgungssituation resümiert. Nach einer kurzen einleitenden Zustandsbeschreibung kommen Probleme zur Sprache, die sich aus der jeweiligen Initiierungsdynamik einer »Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft« ableiten. Schließlich wird die entwicklungsinterne Problemsicht von ... [ mehr ]

Josef Kleinschnittger, Monika Reimitz & Hans-Jürgen Wirth

Neuland - Psychosoziale Hilfe und Selbsthilfe in der Provinz (PDF)

psychosozial 6 (1980), 14-29

In ländlichen, psychosozial unterversorgten Gebieten geben häufig Bezugs- und Vertrauenspersonen aus den Gemeinden, wie Pfarrer, Gemeindehelferinnen, Lehrer, Ärzte, als einzige Unterstützung und Hilfe bei psychosozialen Krankheiten und Konflikten. Sie können zudem eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Ratsuchenden und Beratungs- und Therapieeinrichtungen, die fast nur in Städten angesiedelt sind, einnehmen. In Ergänzung zur Psychosozialen ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PDF)

psychosozial 6 (1980), 7-13

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Albrecht Köhl(Hg.)

psychosozial 2/80: Psychosoziale Arbeitsgemeinschaften

(3. Jg., Nr. 6, 1980, Heft II)

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Psyche

34. Jahrgang Heft 4 1980

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Psyche

34. Jahrgang Heft 3 1980

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Psyche

34. Jahrgang Heft 2 1980

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Ambros Uchtenhagen

Psychiatrie-Reform in Italien - geht es auch ohne Krankenhäuser? (PDF)

psychosozial 5 (1980), 143-149

Zielsetzung und unmittelbare Auswirkungen der Psychiatriereform in Italien werden angerissen, und eine Vergleichsuntersuchung von Patienten eines Triester Spitals und der Zürcher Psychiatrischen Universitätsklinik wird referiert. Zwar sprechen die Ergebnisse hinsichtlich der Resozialisierung der Patienten für die Überlegenheit des Reformmodells; die Überflüssigkeit des psychiatrischen Krankenhauses wird damit aber nicht als belegt angesehen. Seine ... [ mehr ]

Annegret Overbeck

Suizid in der Schule. Dokumentation einer sozialtherapeutischen Krisenintervention in einem Studienseminar (PDF)

psychosozial 5 (1980), 125-137

Nach einer Übersicht über die Entwicklung der Selbstmordraten in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere bei Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen, werden Aufzeichnungen vorgelegt, die anlässlich einer Krisenintervention in einem Ausbildungsseminar für Studienreferendare entstanden sind. Die Dokumentation enthält das Einleitungsreferat der Autorin, die erste öffentliche Stellungnahme des Studienseminars und das von der Autorin ... [ mehr ]

Rudolf Nykrin

Das Teen-Girl - Überlegungen zu einem Phänomen der Jugend-Medien-Szene (PDF)

psychosozial 5 (1980), 94-124

Über die Jugendzeitschrift »Bravo« wird anhand einer Analyse ihrer Aufmachung, Tendenz und psychologischen Wirkungsweise sowie des Berichts einer »Bravo«-Leserin über Erfahrungen, die sie anlässlich der »Teen-Wahl 1977« gesammelt hat, informiert. Es wird die These vertreten, dass »Bravo« im Gegensatz zu anderen Erziehungsinstitutionen zentrale Wünsche und Bedürfnisse von Jugendlichen anspreche. Darauf ... [ mehr ]

Hans Schaefer

Die Utopie des vollkommenen Wohlbefindens. Kritische und kritisierte Medizin in den Wirren der Zeit (PDF)

psychosozial 5 (1980), 83-93

Die Vorstellung von Humanität und menschlichem Wohlbefinden ist in der gegenwärtigen Gesellschaft geprägt durch die Menschenrechtsdeklaration und die Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation. Hinsichtlich des ethischen Fundaments dieser Rechte und Definitionen wird festgestellt, dass sie in Reaktion of historische Entwicklungen eine Utopie enthalten, die das subjektive Recht von Individuen betont. Durch die Dynamik der Wohlstandsgesellschaft ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Lernziel Solidarität (PDF)

psychosozial 5 (1980), 66-82

Die zunehmende Bedeutung von Verweigerung und Ausstieg in der heutigen Jugend wird als symptomatisch für einen gemeinsamen Konflikt der Gesamtgesellschaft angesehen. In dieser Absetzbewegung spiegele sich äußerlich ein alle betreffender Selbstentfremdungsprozess, dessen Bedeutung verdrängt werde. Lernziele für Kinder zu definieren setze jedoch voraus, eigene Defizite und Veränderungsbedürfnisse zu erkennen. Nirgends würden die ... [ mehr ]

Günther Bittner

Gruppendynamik - ein ziemlich sicherer Weg, sich selbst zu verfehlen (PDF)

psychosozial 5 (1980), 41-65

Es wird festgestellt, dass gruppendynamische Therapien der Humanistischen Psychologie (etwa nach Perls, Rogers, Cohn) eine illusionäre, bestenfalls partikulare Selbsterfahrung vermitteln. Die Apolitie dieser gruppendynamischen Selbsterfahrungskulte hänge zusammen mit einem verkürzten Selbst-Begriff, dessen transphänomenale Dimension keine Rolle mehr spiele. Aus psychoanalytischer Sicht bedeute dagegen die »Suche nach dem Selbst« immer zugleich: ... [ mehr ]

Elisabeth Troje

Pädagogik, Psychotherapie, Politik: Wo findet die Konfrontation statt? (PDF)

psychosozial 5 (1980), 20-40

Wichtiger als die Fronten zwischen den Berufsgruppen und zwischen den Bereichen der Pädagogik, der Psychotherapie und der Politik werden die Fronten innerhalb dieser Bereiche. In der psychoanalytisch orientierten Psychotherapie ist die klassische Front zwischen Therapeut und Patient das Ergebnis der Aufspaltung eines Entwicklungsprozesses in zwei Rollen. Ihr therapeutisches Bündnis jedoch stellt eine neue Front her, die zu den Gesunden, Normalen. In der ... [ mehr ]

Hartmut von Hentig(Hg.)

psychosozial 1/80: Selbsterfahrung, Wohlbefinden, Sozialität in Pädagogik und Therapie

(3. Jg., Nr. 5, 1980, Heft I)

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Horst U. Ziolko & Veronika Hückel

Umbilicophilie

Psyche, 1980, 34(12), 1105-1122

Es wird gezeigt, dass der Nabel (als auffälliger, verschieden gestalteter, beiden Geschlechtern gemeinsamer Körperteil) libidinös besetzt werden kann und sich besonders zur symbolischen Darstellung der primären Geschlechtsorgane und zur phantastischen Bearbeitung der Kastrationsangst eignet. Dazu werden klinische Beispiele und Belege aus der mythologischen und ethnologischen Literatur vorgestellt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Rolf Vogt

Organisation, Theorie und Technik eines psychoanalytischen Beratungsprojekts zur Ausbildung von Psychologiestudenten

Psyche, 1980, 34(1), 24-53

Ein Lehrangebot des Psychoanalytischen Instituts der Frankfurter Universität, das dazu dienen soll, die Beratungskompetenz angehender Diplompsychologen zu verbessern, wird vorgestellt. In Anlehnung an die (anspruchsvollere) Konzeption der Fokaltherapie wird das szenische Angebot des Beratungssuchenden als Beratungsthema formuliert und in (maximal) zehn Beratungsstunden durchgesprochen. Die Spezifik des Verfahrens und die besonderen Schwierigkeiten, mit denen der ... [ mehr ]

Helmut Thomae

Auf dem Weg zum Selbst

Psyche, 1980, 34(3), 221-245

In der psychoanalytischen Theoriegeschichte wurde die Triebtheorie - als umfassender, metapsychologischer Interpretationsrahmen - durch die Strukturtheorie, diese durch die Ich-Psychologie abgelöst. Gegenwärtig dominieren Selbst- und Narzissmustheorien. In der gegenwärtigen Beachtung des Selbst -Begriffs (der bei Freud synonym mit Ich oder Person gebraucht wurde) wird eine ganzheitliche Reaktion auf die ich-psychologische Aufteilung der personalen ... [ mehr ]

Helmut Thomae

Über die Unspezifität psychosomatischer Erkrankungen am Beispiel einer Neurodermitis mit zwanzigjähriger Katamnese

Psyche, 1980, 34(7), 589-624

Im Gegensatz zu den Spezifitätshypothesen, deren bekannteste Form im Werk Franz Alexanders vorliegt, wird hier die Hypothese einer unspezifischen Psychosomatogenese vertreten. Zur Illustration dient die Krankengeschichte eines Mannes, der zunächst acht Jahre lang (konventionell und erfolglos) wegen seiner Neurodermitis behandelt worden war und infolge psychoanalytischer Intervention inzwischen zwanzig Jahre beschwerdefrei ist. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle ... [ mehr ]

Peter Stadler

Psychologische Grammatik

Psyche, 1980, 34(11), 997-1021

Die Frage nach dem Charakter der Freudschen Metapsychologie, nach der Bedeutung des Begriffs vom Seelenapparat , wird - im Anschluss an Wittgenstein - dahingehend beantwortet, dass es sich um eine formalisierte Normalsprache handelt. Die Formalisierung der Umganssprache wird als keineswegs gleichbedeutend mit der Entscheidung für den nomothetischen Typus von Wissenschaft angesehen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Joseph Sandler & Walter G. Joffe

Zur Depression im Kindesalter

Psyche, 1980, 34(5), 413-429

Die Depression im Kindesalter ist bisher vorwiegend nach Analogie der Melancholie der Erwachsenen aufgefasst worden. Gestützt auf eine Untersuchung von 100 Patienten wird eine neue Deutung der depressiven Reaktion von Kindern entwickelt. Depression im Kindesalter erscheint danach als ein spezifischer Reaktionsmodus (in der Art der Angst), mit dem Kinder auf Entbehrungszustände (letztlich auf Diskrepanzen zwischen dem aktuellen und dem idealen Zustand des Selbst) ... [ mehr ]

August Ruhs

Die Schrift der Seele

Psyche, 1980, 34(10), 885-909

Vorgestellt werden die wichtigsten Theoreme von Jaques Lacan: Die Entstehung des Ichs im Spiegelstadium , die Verbindung der Lehre vom Unbewussten mit der Sprachwissenschaft (Saussure, Jakobson) und die These vom Primat der Signifikanten, die Wunsch-Theorie. Abschließend wird auf Lacans Verhältnis zu Freud und zu anderen psychoanalytischen Theorien eingegangen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]