Freud in Paris. Eine psychobiographische Studie
Chertok interpretiert, gestützt auf die bisher veröffentlichten Freud-Briefe und andere Zeugnisse, die während dessen Paris-Aufenthalt durchlebte Krise, deren Lösung die Umorientierung seines wissenschaftlichen Interesses auf Psychologie erbrachte, als Konfrontation mit der Sexualität in einer Phase erzwungener Abstinenz (Neurasthenie). Breuer hatte auf die Manifestation der Übertragungsliebe bei seiner berühmten Patientin Anna O. mit einer ... [ mehr ]
Freud und das Kokain
Zu den wichtigsten originalen Leistungen Freuds gehören sein Übergang von der Physiologie zur Psychologie, die Entdeckung des Unbewußten, der Nachweis der Bedeutung der Sexualität für die Ätiologie der Neurosen, die therapeutische Nutzbarmachung der freien Assoziation, die wissenschaftlich fundierte Traumdeutung und seine Selbstanalyse. Üblicherweise betrachtet man den Aufenthalt bei Charcot in Paris (1885/86) als den Beginn dieser ... [ mehr ]
Das Idol
Beschrieben werden die Eigentümlichkeiten eines Patienten, der wegen eines schizophrenen Zusammenbruchs (infolge eines unglücklichen Liebesverhältnisses) in psychoanalytische Behandlung kam. Sein zentrales Problem war die Angst vor Abhängigkeit und die sich daraus ergebende Unsicherheit: Der Autor glaubt, die Krankheitsphänomene dem von Melanie Klein beschriebenen Typus der projektiven Identifikation zuordnen zu können. Der Konkretismus des ... [ mehr ]
Wissenschaftstheoretische und methodologische Probleme der klinisch-psychoanalytischen Forschung. II. Teil
Im Anschluß an Habermas und Popper wird die Verschränkung allgemeiner Theorien, (vor allem der Neurosenlehre) und allgemeiner (kontextgebundener) Interpretationen in der psychoanalytischen Therapie (und ihrer Theorie) diskutiert. Der Wiederholungszwang gestattet es, das psychische System als ein in die Lebensgeschichte eingebettetes repetitives aufzufassen, in dessen Rahmen Motive als Ursachen verkleidet wirksam sind. Die Bewährung der jeweils in Anschlag ... [ mehr ]
Wahrnehmen - Deuten - Erkennen. Wissenschaftstheoretische, psychoanalytische und anthropologische Anmerkungen zum Erkenntnisprozeß
Der szientistische Vorwurf, die Psychoanalyse verfahre unwissenschaftlich, kann nur erhoben werden, solange die Hypothesenbildung als ein vorwissenschaftliches Unternehmen aus der Betrachtung ausgeklammert und Wissenschaftlichkeit mit Objektivierbarkeit gleichgesetzt wird. Im Erkenntnisprozeß verschiedener Disziplinen läßt sich ein identisches allgemeines Schema menschlicher Erfahrung nachweisen. Physikalische Forschung ist durch die Subjekt-Objekt-Relation ... [ mehr ]
Ein Biograph auf Abwegen. Bemerkungen zu dem Buch von Paul Roazen Brother Animal - The Story of Freud and Tausk (Kritische Glosse)
Medizin-psychologische Untersuchungen bei Patienten mit rheumatischen Krankheiten, III. Teil und IV. Teil
Der Beitrag ethno-psychoanalytischer Untersuchungen zur Aggressionstheorie
Die ethno-psychoanalytische Untersuchung der afrikanischen Dogon- und Agni-Kulturen lehrt, daß die psychoanalytische Aggressionstheorie eine kulturspezifische ist. Während die Libidotheorie kaum modifiziert werden mußte, ergaben sich für die metapsychologische Konzeption der Aggression, wie sie von Hartmann, Kris und Loewenstein (1949) entwickelt wurde, interessante Akzentverschiebungen. Bestätigt wurden vor allem die beiden grundlegenden Hypothesen, ... [ mehr ]
Wissenschaftstheoretische und methodologische Probleme der klinisch-psychoanalytischen Forschung. I. Teil
Im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung eigener Forschungen haben die Autoren die Diskussion über den wissenschaftssystematischen Ort und logischen Status der Psychoanalyse aufgearbeitet, um ihren eigenen Standpunkt in diesen Kontroversen zu bestimmen. Ihre Arbeit verknüpft die von Psychoanalytikern vorgenommenen methodologischen Klärungsversuche mit der von Nicht-Analytikern bestrittenen Debatte über den Charakter der Psychoanalyse (science oder ... [ mehr ]
Subjekt gebraucht Subjekt
Aus der Analyse eines vierjährigen Jungen wird eine wichtige Entwicklungsphase vorgestellt. Den Interpretationsrahmen dafür gibt Winnicotts Theorie der Entstehung der Objekt-Wahrnehmung ab, die einleitend referiert wird. Solange die kindliche Allmachtsillusion herrscht, erscheinen auch die menschlichen Objekte subjektiv, sie werden eher gesetzt als gefunden. Dem Übergang zur Anerkennung selbständiger Objekte in einer Nicht-Ich-Welt entspricht intrapsychisch ... [ mehr ]
Balint-Gruppen Arbeit mit Seelsorgern
Die Arbeitsweise und spezifische Zielsetzung sog. Balint-Gruppen wird hier am Beispiel einer Gruppe von Seelsorgern dargestellt, denen es darum geht, die psychoanalytische Wahrnehmung auf ihre seelsorgerische Berufspraxis zu übertragen, um für ihren Umgang mit Menschen ein vertieftes Verständnis zu gewinnen. Indem die Gruppe sich unter Leitung eines Psychoanalytikers auf die situativen Begebenheiten bestimmter Fälle aus dem seelsorgerischen Alltag ... [ mehr ]
Gerechtigkeit und gegenseitige Anerkennung ais Erziehungsziele
Die Autorin erörtert Hauptprobleme der psychoanalytischen Pädagogik und Sozialisationslehre. Die Maximen der Kindererziehung werden häufig einseitig im Hinblick auf die Vater-Kind-Beziehung (der Verinnerlichung von Normen) oder die Mutter-Kind-Beziehung (die Orientierung der Mutter an der kindlichen Selbstregulierung) formuliert. Beide Aspekte dürfen aber nicht mit der Totalität der realen, auf wechselseitige Bedürfnisbefriedigung gestellten ... [ mehr ]
Bilden die langfristig mit den gleichen Rezepten versorgten Patienten eine identifizierbare Gruppe?
Balint berichtet über eine statistische Untersuchung an sog. Repetenten d.h. Patienten mit Dauerrezepturen, deren Resultate im Sinne der patienten-zentrierten Medizin gedeutet werden. Lebensschicksal und Krankheitsverhalten weisen charakteristische Entsprechungen auf: Repetenten heiraten früh, tendieren aber dazu, bald wieder allein zu leben. Ihr psychischer Haushalt weist ein Defizit auf, das sie, nachdem es in der Ehe nicht kompensiert wurde, als organisches ... [ mehr ]
Die funktionelle Sterilität der Frau. Eine Literaturübersicht
Medizin-psychologische Untersuchungen bei Patienten mit rheumatischen Krankheiten, II. Teil
Unsere vierteilige Studie hat einerseits die Konstruktion eines Forschungsmodells zur Klärung psychologischer (e.g. psychosomatischer Zusammenhänge bei somatisch (e.g. rheumatisch) kranken Patienten zum Ziel; andererseits will sie zur Abgrenzung der Begriffe Medizinpsychologie und psychosomatische Krankheiten beitragen. Der vorliegende Teil II zeigt die Anwendung des in Teil I dargestellten Rasters auf zwei Patienten, von denen einer an einer lumbalen Diskushernie und ... [ mehr ]
Zum Verhältnis von Psychoanalyse und psychosomatischer Medizin
Die psychoanalytisch orientierte psychosomatische Medizin laboriert noch immer an der Erklärung des rätselhaften Sprungs vom Psychischen ins Somatische (und zurück). Schneider sieht sie seit einer Reihe von Jahren in einer Entwicklungskrise. Er referiert zunächst die psychosomatischen Auffassungen Freuds und skizziert dann die Auffassungen der gegenwärtig wichtigsten Richtungen. Skeptisch warnt er vor der Psychologisierung aller physiologischen ... [ mehr ]
Verstehende Psychosomatik Ein Stiefkind der Medizin
Die Autoren skizzieren zunächst die fortdauernde Abwehr der verstehenden psychosomatischen Medizin durch die klinische, eine Situation, die sie einem Einpartei-System vergleichen. Die Selbstheilung der durch die derzeitige Ärzteausbildung gesetzten Berufsdeformation, die deren Absolventen für die Sinnhaltigkeit organischer Symptome, für das Unbewußte ihrer Patienten blind macht, ist Voraussetzung für die Entwicklung von Heilungsstrategien für ... [ mehr ]