Die übertragungsfreie Beziehung in der psychoanalytischen Situation
Die Autoren plädieren dafür, den realen Beziehungen zwischen Therapeut und Patient in der analytischen Situation in stärkerem Maße Rechnung zu tragen, die im Banne einer puristischen Konzentration auf Übertragungsphänomene häufig unberücksichtigt (und therapeutisch ungenutzt) bleiben. Anhand von Fallepisoden zeigen sie, daß die psychoanalytische Interaktion immer auch eine wirkliche ist, nicht nur ein Schattenspiel und seine ... [ mehr ]
Über Erschrecken, Fallengelassenwerden und objektlose Reaktion
Ausgehend von dem seinerzeit von A. Balint beschriebenen frühen Trauma des Fallengelassenwerdens wird die psychologische Bedeutung der Stell- und Lagereflexe, insbesondere der Bogengangs- und der Schreckreaktion beim jungen Säugling (Moro-Reflex) als früheste, objektlose Formen der Abwehr untersucht. Schreckreaktionen des Erwachsenen werden als Regressionen auf diesen Reaktionstypus interpretiert. Abschließend werden verschiedene theoretische Folgerungen, ... [ mehr ]
Gestaltdynamik und Ich-Psychologie
Das Prinzip der Ordnung des Erlebens nach Gestalt-Kriterien wird auf Probleme der analytischen Ich-Psychologie angewendet. Die Annahme einer gestalthaften Ordnung auch des Verdrängten entstammt der Einsicht, daß das Verdrängte aus infantilen (ehemals bewußten oder vorbewußten) Vorstellungsinhalten besteht. Demnach ist von zwei Gestaltordnungen auszugehen, einmal der des hochdifferenzierten, reifen Ichs und zum anderen von der (im Verdrängten ... [ mehr ]
Zur Psychodynamik des Syndroms der primär-bedingten Infantilität
Anhand von Fallbeispielen und in Begriffen der Repräsentanzentheorie wird die ätiologische Ergänzungsreihe analysiert, die zu primär-bedingter Infantilität führt. Hereditäre, kongenitale oder traumatische Schädigung eines (motorischen oder sensorischen) Ich-Apparats löst häufig ein Interaktionsmuster aus, das den funktionalen Ausgleich des Defekts verhindert und dem geschädigten Kind den Weg zur Autonomie verlegt; ... [ mehr ]
Über den Zugang zu frühen unbewußten Persönlichkeitsanteilen
Die Autorin schlägt vor, die analytische Grundregel zu spezifizieren, um die Aufmerksamkeit der Patienten von vornherein auf die in frühester Kindheit erworbenen präverbalen bzw. averbalen Empfindungen zu lenken, die sich sonst nur unter Schwierigkeiten verbalisieren lassen. Die relative Unzugänglichkeit jener frühkindlichen Empfindungswelt wird auf die Wirkung des von S. Lustman beschriebenen Selbstschutz Mechanismus des Nicht-Wahrnehmens, das dem von ... [ mehr ]
Die Funktion innerer Objekte
Stierlin plädiert dafür, das Konzept der inneren Objekte, mit dem vor allem M. Klein und Fairbairn produktiv gearbeitet haben, im Rahmen der Freudschen Strukturtheorie beizubehalten, ohne die Einseitigkeiten und Revisionen dieser Autoren zu übernehmen. Er unterscheidet drei wesentliche Funktionen der inneren Objekte : die referierende (wobei die inneren Objekte in der Art einer Kartei der Einordnung neuer Wahrnehmungen dienen), die gyroskopische (die für die ... [ mehr ]
Die Psychotherapie des Waisensyndroms bei kleinen Kindern
Es handelt sich um einen Erfahrungsbericht über langjährige psychotherapeutische Arbeit mit Kleinkindern, die das sog. mütterliche Deprivationssyndrom (Hospitalismus) zeigen. Adäquate Befriedigung seiner symbiotischen Bedürfnisse und das daraus erwachsende Sicherheitsgefühl bilden beim gesunden Kind die Basis für die Weiterentwicklung zu größerer Autonomie. Die von Bowlby und Robertson beschriebenen drei Stadien des Hospitalismus ... [ mehr ]
Probleme des Abschlusses der psychoanalytischen Therapie
Der häufig beobachteten, übertriebenen Skepsis von Psychoanalytikern gegenüber den Resultaten ihrer therapeutischen Arbeit, die sich gelegentlich als Nachforschungsangst äußert, liegt wahrscheinlich ein perfektionistischer Anspruch (der sich aus verschiedenartigen Motiven speisen kann) zugrunde. Eine realistische Vorstellung von den Behandlungszielen und die Besprechung dieser Behandlungsziele mit dem Patienten in den ersten Sitzungen der analytischen ... [ mehr ]
Selbstanalyse als Ziel der psychoanalytischen Behandlung
Patienten kommen häufig mit der Erwartung in die Analyse, daß sie lediglich Assoziationen zu liefern haben, während die Aufgabe der Deutung und Heilung dem Therapeuten zufällt. Aufgabe des Psychoanalytikers ist es, sie aus dieser passiven Erwartungshaltung herauszuführen, Indoktrination zu vermeiden und Selbsterkenntnis zu fördern. Die Kur soll es dem Patienten ja ermöglichen, sich selber weiter zu analysieren. Ein wichtiges Kriterium ... [ mehr ]
Der Ursprung des Ichs
Durch die spezifisch menschliche Instinktreduktion, die Lockerung der hereditär fixierten Verknüpfung von Trieb und Objekt, entstand phylogenetisch eine gefährliche Situation. Die menschliche Liebe wurde ambivalent; orale Aggression gegenüber den eigenen Artgenossen mußte gehemmt werden. Lincke konstruiert die phylogenetisch erworbene, ontogenetisch reproduzierte, verinnerlichte Beißhemmung in Analogie zum Untergang des Ödipuskomplexes. So ... [ mehr ]
Die Theorie der Symbolik (Teil I) (Aus dem Archiv der Psychoanalyse)
Jones grenzt Symbole (im psychoanalytischen Sinn) von anderen Formen indirekter Darstellung ab. Er stützt sich dabei auf Vorarbeiten von Rank, Sachs und Ferenczi. Charakteristisch für die Symbolik sind die Darstellung von unbewußtem Material, weitgehende Konstanz der Bedeutungen, Unabhängigkeit von rein individuellen Faktoren, Verwurzelung in der Entwicklungsgeschichte, sprachlicher Zusammenhang zwischen Symbol und Symbolisiertem, Parallelen zwischen ... [ mehr ]
Symbol und Objekt
Beres versteht die spezifisch menschliche Fähigkeit zur Symbolbildung als eine Ichleistung, deren Resultate immer bewußt sind, gleichviel ob sie auf bewußte Bezugsobjekte oder auf unbewußte seelische Repräsentanzen verweisen. Die Symbolbildung ist kein regressives Phänomen, obwohl einmal gebildete Symbole nicht nur der realitätsgerechten, sondern auch der Abfuhr im Rahmen des Primärprozesses dienen können. Die psychoanalytische ... [ mehr ]
Symbol, Sprachverwirrung und Verstehen
In Rezeption neuerer sprachphilosophischer Untersuchungen (E. Cassirer, S. Langer u.a.) wird eine Revision der (Jonesschen) psychoanalytischen Theorie der Symbolbildung vorgelegt, die die Symbolisierung als eine – unbewußte Reize verarbeitende – Ichleistung faßt. Den bewußten Repräsentanzen (Symbolen) werden die verdrängt-unbewußten, exkommunizierten Repräsentanzen (Klischees) gegenübergestellt. Verdrängung wird als ... [ mehr ]