Assistierter Suizid und Autonomie - ein Widerspruch? (PDF)
In verschiedenen Ländern wird ein »Recht auf assistierten Suizid« angenommen und rechtlich garantiert. Dies wird begründet mit der Annahme, Wünsche nach assistiertem Suizid seien wohlüberlegte, autonome und selbstbestimmte Entscheidungen. Der vorliegende Artikel stellt das vorherrschende Autonomieverständnis anhand grundlegender Erkenntnisse der Anthropologie, Kulturanthropologie, Psychoanalyse, Tiefenpsychologie, Entwicklungspsychologie, ... [ mehr ]
Handlungsmacht von Vertragsarbeitenden im Ostberlin der späten DDR (PDF)
Der vorliegende Aufsatz verfolgt die These, dass DDR-Vertragsarbeitende aktive Subjekte mit eigenständiger Handlungsmacht waren. Trotz staatlicher Restriktionen gelang es ihnen, Agency über das für sie vorgesehene Maß hinaus zu entwickeln, indem sie Kritik an ihren Lebensumständen übten, durch individuelle Handlungen Restriktionen unterliefen oder sich innersowie außerhalb staatlicher Strukturen organisierten. Ausgewählte Beispiele ... [ mehr ]
Migrantische Perspektiven auf Leben und Arbeit in der DDR in den 1980er-Jahren (PDF)
Abgesehen von den sowjetischen Besatzungstruppen, stellten Arbeitsmigrant:innen die größte Minderheit ohne deutschen Pass in der DDR dar. Auf Grundlage zwischenstaatlicher Verträge reisten bis 1989 knapp 130.000 Männer und Frauen aus außereuropäischen Ländern ins sozialistische Deutschland ein, um landesweit in der Produktion zu arbeiten. Um deren Perspektive sichtund hörbarer zu machen, legt der Beitrag sein Augenmerk beispielhaft auf ... [ mehr ]
Eigenwilligkeit, Vulnerabilität und Intersektionalität in der DDR (PDF)
Der Artikel beleuchtet die lesbisch-bisexuellen Lebensund Gefühlswelten der Künstlerin Gabriele Stötzer in der unabhängigen Kunstszene der Deutschen Demokratischen Republik aus der theoretischen Perspektive der »Eigenwilligkeit« nach Sara Ahmed. Das Ergebnis ist eine biografische Momentaufnahme, die die ambivalenten Erfahrungen von Eigenwilligkeit und Anpassung, Körperlichkeit und Verletzlichkeit sowie Repression und Handlungsmacht ... [ mehr ]
Der Umgang mit Schuld in der Aufarbeitung der SED-Diktatur am Beispiel der halleschen IM-Liste (PDF)
Im Sommer 1992 wurde in Halle an der Saale eine Liste von rund 4.500 registrierten Inoffiziellen Mitarbeiter:innen der Staatssicherheit veröffentlicht. Anhand dieses Ereignisses wird die Aufarbeitung der DDR-Geschichte im Hinblick auf den Umgang mit Schuld beleuchtet. Im Rahmen von problemzentrierten Interviews wurden Hallenser:innen zu ihrer Meinung über die Veröffentlichung und ihren Reflexionen zum Thema Schuld in der SED-Diktatur befragt. Die Befragten zeigten ... [ mehr ]
Operative Psychologie (PDF)
Dieser Beitrag rekonstruiert die Entstehung und Entwicklung des Lehrstuhls für Operative Psychologie an der Juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Der Untersuchungsgegenstand wird am Überschneidungspunkt von psychologischer Wissensproduktion und den gesteigerten Erfordernissen der geheimdienstlichen Ausbildung verortet. Auf der Grundlage von archivierten Schulungsmaterialien, Abschlussarbeiten, Dissertationen und Personalakten der ... [ mehr ]
»Die ›freischaffende‹ Arbeitsweise des Psychologen zu beseitigen« (PDF)
Der Beitrag nähert sich der Rolle der Pädagogischen Psychologie im Schulwesen der DDR aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive. Dazu untersucht er die Einbindung von Psycholog:innen in Pädagogische Kreiskabinette ab 1974 anhand von Verwaltungsschriftgut des Ministeriums für Volksbildung. Das Ministerium schuf die neuen Stellen und versah die Pädagogische Psychologie mit dem Auftrag, pädagogische Prozesse zu verbessern und junge Menschen ... [ mehr ]
Editorial (PDF)
Drei Generationen Hebammenalltag
Wie hat sich die Gebärkultur in Deutschland seit den 1960er Jahren verändert? Vor welche Herausforderungen sehen sich Hebammen heute angesichts der zunehmenden Medikalisierung und Technisierung der Geburt gestellt? Um diesen und weiteren Fragen nachzugehen, lässt Marita Metz-Becker Hebammen aus drei Generationen zu Wort kommen. Dabei zeigt sich, dass die Hebammen die moderne Geburtsmedizin nicht nur als Fortschritt begreifen, sondern durchaus kritisch diskutieren und auch deren gesamtgesellschaftliche Auswirkungen im Blick haben. [ mehr ]
psychosozial 169: Erinnerung im Widerspruch - Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR
Die DDR ist Geschichte, doch die Erinnerung an sie bleibt lebendig, widersprüchlich und konfliktgeladen. Diese Widersprüchlichkeit geht nicht nur auf die unterschiedlichen biografischen Hintergründe der Menschen zurück, die in der DDR lebten, sondern beruht auch auf einer stetigen Weiterentwicklung in der öffentlichen Erinnerungskultur in Deutschland nach 1989. Die Autor*innen des Themenschwerpunktes setzen sich aus unterschiedlichen wissenschafts- und sozialgeschichtlichen Perspektiven mit den Widersprüchen in der Erinnerung an die DDR auseinander. [ mehr ]
Fehlendes Endlichkeitsbewusstsein und die Krisen im Anthropozän (PDF)
Die Beiträger*innen ermöglichen einen transdisziplinären Blick, der den Zusammenhang gegenwärtiger Krisen wie Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch, Klimawandel und soziale Verwerfungen mit einem fehlendem Endlichkeitsbewusstsein erkennbar macht. Sie regen zur Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit an und bieten Ansätze zur gesellschaftlichen und politischen Veränderung.
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Drei Generationen Hebammenalltag (PDF)
Wie hat sich die Gebärkultur in Deutschland seit den 1960er Jahren verändert? Vor welche Herausforderungen sehen sich Hebammen heute angesichts der zunehmenden Medikalisierung und Technisierung der Geburt gestellt? Um diesen und weiteren Fragen nachzugehen, lässt Marita Metz-Becker Hebammen aus drei Generationen zu Wort kommen. Dabei zeigt sich, dass die Hebammen die moderne Geburtsmedizin nicht nur als Fortschritt begreifen, sondern durchaus kritisch diskutieren und auch deren gesamtgesellschaftliche Auswirkungen im Blick haben. [ mehr ]
Das Elend der Verschickungskinder (PDF)
Zwischen den 1950er und 1990er Jahren wurden in Westdeutschland zwischen acht und zwölf Millionen Kinder auf kinderärztliches Anraten und auf Kosten der Krankenkassen ohne Eltern zur »Erholung« verschickt. Die institutionelle Gewalt, die sich hinter verschlossenen Türen ereignete, reichte von Demütigungen über physische Gewalt bis hin zu sexuellem Missbrauch. Betroffene leiden noch heute an den Folgen der erlittenen Traumata. Anja Röhl gibt den Verschickungskindern eine Stimme und möchte die Träger ehemaliger Verschickungsheime in die Verantwortung nehmen. [ mehr ]
Das Elend der Verschickungskinder
Zwischen den 1950er und 1990er Jahren wurden in Westdeutschland zwischen acht und zwölf Millionen Kinder auf kinderärztliches Anraten und auf Kosten der Krankenkassen ohne Eltern zur »Erholung« verschickt. Die institutionelle Gewalt, die sich hinter verschlossenen Türen ereignete, reichte von Demütigungen über physische Gewalt bis hin zu sexuellem Missbrauch. Betroffene leiden noch heute an den Folgen der erlittenen Traumata. Anja Röhl gibt den Verschickungskindern eine Stimme und möchte die Träger ehemaliger Verschickungsheime in die Verantwortung nehmen. [ mehr ]
Behindertenpädagogik - Vierteljahresschrift für Behindertenpädagogik und Integration Behinderter in Praxis, Forschung und Lehre (PDF)
Die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift Behindertenpädagogik befasst sich mit behindertenpädagogischen Problemen der Erziehung und Bildung und des Unterrichts an Vorschulen, allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, Hochschulen und Fachhochschulen sowie in der Erwachsenenbildung. Sie wird vom Landesverband Hessen e.V. im Verband Sonderpädagogik e.V., Fachverband ... [ mehr ]
»Ein Statement setzen, das ist uns wichtig!« (PDF)
Behindertenpädagogik in Hessen (PDF)
Behinderung und passives Wahlrecht (PDF)
Der folgende Artikel bezieht sich auf das passive Wahlrecht, welches in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen verankert ist. Auf diesem Hintergrund untersuchte das Projekt Disabled in Politics, welche Faktoren für Menschen mit Behinderung in der Schweiz den Zugang zu politischen Ämtern sowie die politische Arbeit beeinflussen. Es wurden 41 qualitative Leitfadeninterviews mit Politiker*innen mit Behinderung geführt und mit qualitativer ... [ mehr ]
Rehistorisierung in der Schule (PDF)
Obwohl in den letzten Jahren ein gestiegenes Bewusstsein für die Lebenssituation von Schüler*innen mit Gewalterfahrungen, Traumata, Verhaltensauffälligkeiten oder psychischen Erkrankungen wahrzunehmen ist, stellen Ansätze der rehistorisierenden Diagnostik, die genau diese Gruppen adressieren, im schulischen Kontext eher eine Ausnahme dar. Der durch Wolfgang Jantzen geprägte Begriff der ›Rehistorisierung‹ wurde zunächst in ... [ mehr ]
Fachberatung mit Rehistorisierender Diagnostik in institutionellen Lebenswelten (PDF)
In der Zusammenarbeit mit Menschen, die als verhaltensauffällig und (schwer) geistig behindert gelten, stehen wir als pädagogisch Tätige immer wieder in der Gefahr, uns durch je aktuell extrem wirkendes Ausdrucksverhalten eine dahinter liegende soziale Entwicklungssituation nicht (mehr) präsent zu machen. Der Beitrag zeigt an zwei Beispielen auf, welche Möglichkeiten es in institutionellen Lebenswelten gibt, die von Wolfgang Jantzen entwickelte ... [ mehr ]
(Inklusive) Diagnostik als dialektischer Prozess (PDF)
Der Beitrag befasst sich mit dem grundlegenden Problem von Diagnostik, wenn diese ihren Erkenntnisbereich auf die Ebene des Individuums einschränkt und damit bestehende Probleme getrennt von ihrem Problemzusammenhang untersucht. Die in der Folge entstehende Reduktion sozialer Relationen auf ein Individuum sowie die Verdinglichung einer Person als Ur-Sache, zeigt sich verantwortlich für problematische Tendenzen wie Defizitorientierung, Pathologisierung und ... [ mehr ]