Repräsentanzen der Shoah
Im Zentrum der (auto-)ethnografischen Studie von Alina Brehm stehen die Interaktionen, Identitätskonstruktionen und affektiven Atmosphären in einem Café für Shoah-Überlebende. Wie wird dort mit den Nachwirkungen des Leids, das überlebt wurde, umgegangen? Die Autorin beschreibt die Gegenwärtigkeit der Shoah im Leben der Überlebenden und reflektiert zugleich ihre eigene affektive Teilhabe als nichtjüdische deutsche Forscherin an der Atmosphäre des Cafés. Wie wirken die kaum symbolisierbaren »Repräsentanzen der Shoah« im Café, im Leben der Überlebenden und in der (Forschungs-)Beziehung zwischen der Autorin und ihnen? [ mehr ]
Das Paddock-Puzzle
Las Vegas, 1. Oktober 2017: Ein 64-jähriger, wohlhabender Immobilienbesitzer schießt aus zwei Hotelfenstern in eine Menschenmenge. 58 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Der psychologische Abschlussbericht des FBI hält fest: Es gibt kein Motiv. Doch die Familiengeschichte des Massenmörders lässt daran zweifeln – und keine Tat ist ohne Ursache. Ein sozialpsychologischer Blick in Stephen Paddocks Umfeld liefert plausible Hypothesen und einleuchtende Puzzleteile für die Tatgenese und offenbart, wie mehrere dysfunktionale Generationen am psychischen Zustand des sich unerkannt psychisch radikalisierenden Attentäters mitwirkten. [ mehr ]
Das (Corona-)Kreuz - ein Ärgernis und eine Torheit? (PDF)
Psychotherapeutische Kompetenz in der kognitiven Verhaltenstherapie mit pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz (PDF)
»Tele.TAnDem« ist eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz, für die in Wirksamkeitsstudien bereits positive Effekte nachgewiesen werden konnten. In der vorliegenden Arbeit wird die therapeutische Kompetenz in der Durchführung von »Tele.TAnDem« als wichtige Prozessvariable und Komponente der Behandlungsintegrität untersucht. Anhand von Daten aus einer ... [ mehr ]
Mentalisierung im Alter (PDF)
Mentalisieren ist das Vergegenwärtigen eigener und fremder mentaler Zustände. Es spielt sowohl bei der Affektregulation als auch in sozialen Interaktionen eine bedeutsame Rolle. Dieser Artikel behandelt die Frage, ob und wie sich die Mentalisierungsfähigkeit im Alter verändert und welche Auswirkungen dies auf den Alltag und das Wohlbefinden älterer Menschen hat. Dazu werden zunächst Studien beschrieben, die Mentalisierungsfähigkeit ... [ mehr ]
Alterspsychotherapie: Rousseau als Patient (PDF)
Im psychodynamischen Verständnis von krankheitswertigen neurotischen und Persönlichkeitsstörungen werden heute neben dem Typus der posttraumatischen Störung vor allem konfliktneurotische und persönlichkeitsstrukturelle Störungen unterschieden. Zur Veranschaulichung einer strukturellen Störung wird eine literarische Selbstbeschreibung herangezogen, die Bekenntnisse von J. J. Rousseau. Sein umfangreicher Lebensbericht lässt den ... [ mehr ]
Junge Alte in helfenden Berufen (PDF)
Der Autor schildert seine Assoziationen zur ambivalenten Position der jungen Alten in der Coronapandemie. Er exemplifiziert seine Hypothese, dass sich diese Alten im Spannungsfeld von heldenhaftem Altruismus und egoistischer Drückebergerei bewegen.
Abstract:
The author describes the ambivalent position of younger Seniors during the corona pandemic in the tension field between heroic altruism and egoistic shirking. [ mehr ]
Reaktionen auf die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen (PDF)
Internationale Untersuchungen belegen, dass Alter, Geschlecht und Selbstbild Unterschiede im Umgang mit der Pandemie bedingen. Unerwartet waren für die Bundesrepublik sowohl das »Hamstern« zu Beginn des ersten Lockdowns als auch die im Vergleich zu anderen europäischen Ländern anhaltend deutlich geringeren Infektionsraten. Die heute Älteren erlebten im großen Umfang das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Nachkriegszeit und haben ihre ... [ mehr ]
Hochaltrige in Coronazeiten (PDF)
Der Autor stellt die These auf, dass der Umgang Hochaltriger mit der Pandemie der Haltung entspricht, die Hochaltrige im Allgemeinen zum Leben haben. Aufgrund eigener Erfahrungen als Hochaltriger beschreibt er konkret, wie Corona sein Leben verändert hat, und kommt zum Fazit, dass es sowohl zu schmerzlichen Einschränkungen als auch zu reifungsfördernden Veränderungen kommen kann.
Abstract:
As the author suggests, the attitude of the very old ... [ mehr ]
Psychoanalytische Gedankensplitter zur Coronakrise (PDF)
Die Überlegungen verstehen sich nicht als theoretisch fundierter Text, auch nicht als empirische Untersuchung über die Settingveränderungen der psychoanalytischen Praxis im Rahmen der gegenwärtigen Pandemie. Sie versuchen vielmehr, eher assoziativ und klinisch-vignettenartig die Eingriffe und Settingmodifikationen zu reflektieren, die sich im Rahmen der Coronakrise ereignen. Virologische und psychoanalytische Begriffe wie binding domain, Aerosol und ... [ mehr ]
Gegenwärtigkeit in Zeiten der Pandemie (PDF)
Nach klinischen Vignetten mit Träumen während der Pandemie wird diskutiert, wie sich das pandemische Geschehen, das sowohl Patientinnen als auch Analytikerinnen gleichermaßen betrifft, auf Fragen der ödipalen Übertragung/Gegenübertagung auswirkt und ob die Geschlechter unterschiedlich belastet sind. Die Frage, wie wir als Analytikerinnen gegenwärtig bleiben können, unser Setting und unsere psychoanalytische Haltung aufrechterhalten ... [ mehr ]
Editorial (PDF)
Psychotherapie im Alter Nr. 71: Corona auf und jenseits der Couch, herausgegeben von Christiane Schrader, Almuth Sellschopp und Astrid Riehl-Emde (PDF)
Die Veränderungen der äußeren und klinischen Realität durch die Pandemie erzeugten unter Therapeutinnen und Therapeuten das Bedürfnis, dem Austausch hierüber Raum zu geben. Dieses Diskussions- und Reflexionsbedürfnis wuchs mit der Notwendigkeit, nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch in der klinischen Arbeit der Gefährdung durch das Virus zu begegnen, ohne das Verständnis dadurch angestoßener unbewusster Prozesse zu ... [ mehr ]
supervision - Mensch Arbeit Organisation: Recht behalten ist auch keine Lösung - Differenzverträglichkeit (PDF)
Für Berater_innen ist der Umgang mit Differenzen selbstverständlich und nicht selten sind sie mit der Heilserwartung konfrontiert, diese zu »beseitigen«. Die Autor_innen des Heftes erschließen aus unterschiedlichen theoretischen und praktischen Perspektiven die Bedeutung der Differenzverträglichkeit in arbeitsweltlichen Zusammenhängen. Die Haltung und das Handwerk der Berater_innen greift an dieser Stelle weit aus in die Philosophie. Und: Wenn es um Respekt und Streitlust in einer polarisierten (Arbeits-)Welt geht, offenbart sich Beratung als eminent politisch. [ mehr ]