Anna Elisabeth Landis

Die Dialektik als unbekanntes Bekanntes in Gerhard Schneiders »Aporie-These«

Psyche, 2008, 62(5), 498-500

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Joachim Küchenhoff

Julia Kristeva verstehen

Psyche, 2008, 62(2), 206-213

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Mark Solms

Freud und Bullitt: Rekonstruktion einer Zusammenarbeit

Psyche, 2008, 62(1), 62-80

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Leon Wurmser

Scham, Rache, Ressentiment und Verzeihung

Psyche, 2008, 62(9-10), 962-989

Eine relativ typische Abfolge von stark pathogenen Affektzuständen wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert: (1) Beziehungstraumata von Beschämung und Sich-verraten-Fühlen; (2) Wunsch nach Vergeltung; (3) oft lange anhaltende Bebrütung der aus Hilflosigkeit und Ohnmacht blockierten Rachewünsche in Form eines giftigen Ressentiments; (4) Ausbrechen der Rachsucht und der sadistischen Freude daran, anderen Scham und Qual zuzufügen ... [ mehr ]

Herbert Will

Über die Position eines Analytikers, der keiner Schule entstammt. Eine Fallstudie zum Verhältnis von privater und öffentlicher Theorie

Psyche, 2008, 62(1), 1-27

In der Diskussion über die Pluralität psychoanalytischer Positionen verschiebt sich derzeit die Perspektive von den offiziellen Theorien hin zu den einzelnen Analytikern, ihren Ausgangspunkten und Arbeitsweisen. Angeregt durch eine Veranstaltung über Psychoanalytische Schulen im Vergleich, nimmt der Autor diesen Perspektivwechsel auf und versucht, seine eigene Position zu bestimmen, die nicht durch eine spezifische Schulentradition geprägt wurde. Er ... [ mehr ]

Joel Whitebook

Jakob Freuds ambivalentes Vermächtnis

Psyche, 2008, 62(12), 1187-1203

Es wird zu zeigen versucht, dass die Vorstellung eines gottlosen Juden kein Widerspruch in sich ist, wie Kritiker häufig argumentieren, sondern ein Konzept, das sich durchaus einleuchtend erläutern lässt. Grundlage ist dabei die Beschreibung der ambivalenten Botschaft, die Jakob Freud seinem Sohn Sigmund mit dem Geschenk der Philippsonschen Bibel zuteil werden ließ. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Herman Westerink

Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Mythologie. Der Einfluß von Heymann Steinthals Völkerpsychologie auf die angewandte Psychoanalyse

Psyche, 2008, 62(3), 290-311

Ausgehend von der These, dass die Kultur- und Religionsschriften S. Freuds und C. G. Jungs nicht nur aus der Anwendung psychoanalytischer Methoden und Theorien auf religionswissenschaftliches und völkerpsychologisches Material resultieren, sondern dass dieses Quellenmaterial auch einen prägenden Einfluss auf einzelne psychoanalytische Religionsschriften, auf Debatten in der psychoanalytischen Bewegung und auf immer wiederkehrende Themen ausgeübt hat, wird der ... [ mehr ]

Heinz Weiss

Groll, Scham und Zorn. Überlegungen zur Differenzierung narzißtischer Zustände

Psyche, 2008, 62(9-10), 866-886

Aus psychoanalytischer Perspektive wird versucht, Groll, Scham und Zorn als narzisstische Zustände anhand der Rolle des Blicks zu differenzieren. Während im Groll der Blick anklagend von unten nach oben gerichtet ist, sieht sich der Beschämte einem Objekt gegenüber, das in demütigender Absicht auf ihn herabblickt. Im Zorn hingegen ist der Blick verurteilend von oben nach unten gerichtet. Alle drei Gefühlszustände können zum ... [ mehr ]

Heidi Staufenberg

Bewegung und Bedeutung. Aus einer psychoanalytisch-psychotherapeutischen Behandlung eines sogenannten »ADHS-Kindes«

Psyche, 2008, 62(7), 654-672

In der gegenwärtigen kontroversen Diskussion um die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) verbinden sich die deskriptive psychiatrische Diagnose AD(H)S und die medizinisch-physiologische Annahme einer funktionellen Störung des dopaminergen Systems zu einem imaginären Wissen , worum es sich bei ADHS handle. Infolge dieses biologistischen Denkens scheint, gleichsam automatisch, die Frage nach der psychodynamischen Situation des ... [ mehr ]

Burkard Sievers

Die psychotische Organisation: Eine sozioanalytische Perspektive

Psyche, 2008, 62(6), 581-602

Zu Beginn des Beitrags erläutert der Autor seine sozioanalytische Perspektive von Organisationen, um danach kurz die Erfahrung in einer Tavistock-Konferenz zu beschreiben, die in hohem Maße durch organisatorische Verrücktheit geprägt war. Anschließend stellt er sein Verständnis der psychotischen Organisation dar und zeigt einige der Denker und Quellen auf, die ihn zu diesem Begriff veranlasst haben. Der nächste Teil enthält einige ... [ mehr ]

Konrad Schüttauf

Die zwei Gesichter der Scham

Psyche, 2008, 62(9-10), 840-865

Ursprünge und Formen der Scham werden aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Zunächst wird betont, dass Scham nicht in erster Linie als intrasubjektives, sondern als intersubjektives Geschehen, als Drama der Enthüllung und Verwerfung vor dem Blick des Anderen zu verstehen ist. Zwei Formen der Scham werden unterschieden, die Scham der passiven Enthüllung und die Scham der scheiternden Hybris . Um den inneren Zusammenhang beider zu ... [ mehr ]

Ann Kathrin Scheerer

«Mein Baby wird keine Probleme machen...« Konfliktdiagnosen im Zusammenhang mit früher außerfamiliärer Betreuung

Psyche, 2008, 62(2), 118-135

Ausgehend von der Beobachtung der polarisierten öffentlichen Diskussion über die Krippenbetreuung, die ihr verschiedene Funktionen (wie Frühförderung des Kleinkindes oder Ermöglichung mütterlicher Berufstätigkeit) zuschreibt und die von unterschiedlichen Frauen-, Mütter- und auch Väter-Bildern ausgeht, wird die Funktion der Krippe ausschließlich dahingehend definiert, die frühe Trennung von Mutter und Kind zu ... [ mehr ]

Silke Schauder

Befreit Hamlet! Eine neue Sicht der »Sphinx der modernen Literatur«

Psyche, 2008, 62(5), 452-475

Der Essay bietet eine kritische Zusammenfassung verschiedener psychoanalytischer Interpretationen von Hamlet, darunter die des französischen Psychoanalytikers Pierre Bayard (Enquête sur Hamlet, 2002), der mit detektivischer Akribie den Helden als Schuldigen überführt. Shakespeares Theaterstück gilt als Höhepunkt des Paradoxons und der Ambiguität, die viel zu seiner bis heute ungebrochenen Faszination beitragen. Statt willkürlich zu ... [ mehr ]

Christa Rohde-Dachser

Sexualität als inneres Theater. Zur Psychodynamik der Hysterie

Psyche, 2008, 62(4), 331-355

Hysterie wird aus psychoanalytischer Sicht als eine pathologische innere Organisation an der Schwelle zur symbolischen Ordnung verstanden, in der Phantasmen, die um die unsichtbare Urszene kreisen, dazu dienen, die Trennung der Mutter-Kind-Einheit zu verleugnen. Das Kind identifiziert sich dabei wechselnd projektiv mit Vater und Mutter als Protagonisten der Urszene. Das damit verbundene Gefühl der Erregung überdeckt die katastrophischen Ängste, die die ... [ mehr ]

Diana Pflichthofer

Performanz in der Psychoanalyse: Inszenierung - Aufführung - Verwandlung

Psyche, 2008, 62(1), 28-60

Der Begriff der Performanz und des Performativen wird seit geraumer Zeit in den Kultur- und Geisteswissenschaften diskutiert. In der vorliegenden Arbeit soll gezeigt werden, inwieweit das Konzept der Performanz für das psychoanalytische Verständnis hilfreich sein könnte. Diese Sichtweise legt die Rollen von Zuschauer und Akteur - und das gilt auch für die psychoanalytische Situation - nicht mehr eindeutig fest, ohne eine bestehende Asymmetrie ... [ mehr ]

Marion M. Oliner

Die Psychoanalyse: ein Zimmer ohne Aussicht?

Psyche, 2008, 62(11), 1122-1147

Der problematische Stellenwert der äußeren Realität in der psychoanalytischen Theorie und Praxis wird erörtert. Kollegen, die über Traumata schreiben, behandeln historische Ereignisse so, als traten diese in der Analyse an die Stelle von persönlichen Motiven und Konflikten. In der Fachliteratur wird das traumatische Geschehen so dargestellt, als halte es das Individuum besetzt, ähnlich der Vorstellung, von den historischen Ereignissen ... [ mehr ]

Andreas Odenthal

Rituelle Erfahrung - Rituelle Praxis: Psychoanalytische und theologische Überlegungen zur Feier des christlichen Gottesdienstes

Psyche, 2008, 62(12), 1204-1229

Menschen brauchen Rituale und bilden sie aus, auch im religiösen Kontext. Welche Bedeutung aber haben Rituale für das Seelenleben? Im Beitrag werden Psychoanalyse und Theologie in ein interdisziplinäres Gespräch gebracht, um auf dieser Grundlage eine Theorie des christlichen Gottesdienstes zu erarbeiten, die mit der Annahme des seelisch Unbewussten arbeitet. Ausgehend von einer erneuten Lektüre des Freudschen Garnrollenspiels und der Theorie ... [ mehr ]

Frank Matakas

Zur Behandelbarkeit der Schizophrenie

Psyche, 2008, 62(8), 735-770

Die Frage der Behandelbarkeit der Schizophrenie wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Im ersten Teil wird die Psychodynamik der Schizophrenie unter Zuhilfenahme der bestehenden psychoanalytischen Theorien beschrieben. Als spezifische Störung bei der Schizophrenie erweist sich eine Ich-Schwäche, die sich besonders in Beziehungskonflikten manifestiert und die zur Desintegration der psychischen Prozesse führt. In der psychotischen Regression ... [ mehr ]

Stephan Marks & Heidi Mönnich-Marks

Nationalsozialismus und Schamabwehr

Psyche, 2008, 62(9-10), 1015-1038

Das 1998 gegründete Forschungsprojekt Geschichte und Erinnerung wird dargestellt. In diesem Projekt wurden Interviews mit Anhängern des Nationalsozialismus durchgeführt und tiefenhermeneutisch ausgewertet. Ziel war es herauszufinden, was die aktiv am Nationalsozialismus Beteiligten zu ihren Taten fähig machte. Das methodische Vorgehen (Analyse der Gegenübertragungen) und die Forschungsergebnisse werden zusammengefasst. Besonders eingegangen wird ... [ mehr ]

Christian Maier

Stupor und Haß in der Gegenübertragung - als Resonanz der Psychose

Psyche, 2008, 62(8), 771-797

Anhand einer psychoanalytischen Behandlung eines damals 27-jährigen Mannes mit einer schizophrenen Psychose wird dargestellt, wie die mächtigen emotionalen Bewegungen, die die Psychose erzwingen, Ausdruck in der Gegenübertragung finden, wenn die intrapsychischen psychodynamischen Gegebenheiten in interaktionelle Vorgänge verwandelt werden. Stupor und Hass werden dabei als Abkömmlinge von in den Analytiker hineinprojizierten, weil verworfenen ... [ mehr ]

Annegret Mahler-Bungers

Eros im Dienste des Thanatos? Der (Liebes-)Tod in Venedig

Psyche, 2008, 62(5), 429-451

Es wird eine Lektüre von Thomas Manns Erzählung Der Tod in Venedig unter dem Gesichtspunkt von Freuds Todestrieb- und Narzissmustheorie versucht im Kontext der Philosophie des fin de siècle, die sowohl Thomas Manns als auch Freuds Denken beeinflusst hat. Dabei wird über eine Betrachtung des Todestriebkonzepts und seiner symbolischen Realisierungen in der Novelle hinaus das Zusammenspiel von Eros und Thanatos in Thomas Manns Stil, in dem sich der ... [ mehr ]

Franz Maciejewski

Das Unbewußte in der Kultur. Von der Schwierigkeit, die psychoanalytische Kulturtheorie (Freud) in eine kulturwissenschaftliche Gedächtnistheorie (Assmann) zu überführen

Psyche, 2008, 62(3), 235-252

Vor dem Hintergrund einer rettenden Kritik der späten Moses-Arbeit von S. Freud wird Jan Assmanns Vorschlag, das Konzept des kulturellen Gedächtnisses um den Begriff des Unbewussten zu erweitern, diskutiert. Mit Assmann wird der historisch nicht haltbare Moses-Mord als Zentralmoment jüdischer Religionsgeschichte preisgegeben, an seine Stelle jedoch - hier Freud weiterführend - die Beschneidung als traumatisch wirkende Gründungsgewalt in ihr Recht ... [ mehr ]

Christiane Ludwig-Körner

Psychoanalyse und Frühpädagogik

Psyche, 2008, 62(2), 171-181

Am Beispiel des neu eingerichteten Studiengangs Bachelor of Arts: Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit an der Fachhochschule Potsdam wird zu zeigen versucht, dass die Psychoanalyse einen solchen Studiengang mit einem ganz eigenen Profil ausstatten kann. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]