Dr. phil. habil. Gerhard J. Suess

1956   2024

Gerhard J. Suess war seit 2003 Professor für Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Bereits in seinem Psychologiestudium hat er diese beiden Schwerpunkte gewählt und war als wissenschaftlicher Assistent von Prof. Dr. Klaus Grossmann an der Universität Regensburg sowie von Prof. Dr. Alan Sroufe an der University of Minnesota aktiv an drei Längsschnittstudien zur Bindungsentwicklung und Entwicklungspsychopathologie beteiligt. Die Anwendung daraus gewonnener Erkenntnisse in Beratung und Therapie bildeten einen Schwerpunkt seines beruflichen Wirkens. Für ihn passte die Beschreibung »science-practitioner«, die nicht nur das Grenzgängertum zwischen den Welten der Wissenschaft und der Praxis, sondern auch die Übersetzungsarbeit bezeichnet, die letztlich die Praxis durch Evidenzbasierung voranbringen soll. Während er nach seiner Promotion in leitender Funktion in der Jugendhilfe/Erziehungsberatung tätig war und auf diesem beraterisch/therapeutischen Erfahrungshintergrund die Übersetzungsarbeit leistete, war er anschließend wieder mehr im Wissenschaftlichen Bereich tätig, jedoch nebenberuflich als Leiter der Beratungsstelle »nullbisdrei« immer noch in der Praxis aktiv verankert. Seit 2004 leitete er eine multizentrische Interventionsstudie auf dem Gebiet der »Frühen Hilfen« zur Unterstützung von hoch belasteten Eltern und war an diesbezüglichen Weiterbildungsprogrammen (www.steep-beratung.de) sowie an der Psychotherpeuten-Ausbildung beteiligt. Er war Field Faculty Member am Center of Early Education and Development der University of Minnesota und Peer-Reviewer für die Zeitschrift »Attachment and Human Development«. Suess war verheiratet und hat 2 Töchter.

Suess, G.J. & Sroufe, J. (2005): Clinical Implication of The Development of the person. Attachment and Human Development. Vol 7 No 4, pp. 381-392.

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Bücher

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Bindungstheorie und Familiendynamik

Anwendung der Bindungstheorie in Beratung und Therapie

Die Bindungsforschung hat die engen Grenzen der Grundlagenforschung hinter sich gelassen: Ausweitungen der Mutter-Kind-Dyade auf Beziehungen im gesamten Familiensystem, von der frühen Kindheit auf die gesamte Lebensspanne, von der Grundlagenforschung zur Anwendung in Beratung und Therapie kennzeichnen die fachliche Entwicklung. Die Chance auf Integration unterschiedlicher therapeutischer Methoden führt zur Anwendung der Bindungstheorie gerade innerhalb des Gesundheits- und des Jugendhilfebereiches.
In theoretischen und praktisch orientierten Ausführungen werden die Entwicklung der Bindungsforschung, neue Befunde und wesentliche Konzepte ihrer Anwendung in Beratung und Therapie von Kindern, Jugendlichen und Eltern vorgestellt und diskutiert.

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Wege zur Sicherheit

Bindungswissen in Diagnostik und Intervention

Eine Bestandsaufnahme des aktuellen Standes bindungsorientierter Therapiekonzepte aus Jugendhilfe und Gesundheitswesen: Neben der Vorstellung neuer diagnostischer Verfahren werden aktuelle Interventionskonzepte, besonders die videogestützte Beratung und Therapie von George Downing und das Frühinterventionsprogramm von Bob Marvin, erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht. Interessante Fallberichte runden die Darstellungen ab.

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Frühe Hilfen

Die Anwendung von Bindungs- und Kleinkindforschung in Erziehung, Beratung, Therapie und Vorbeugung

Mit dem vorliegenden Buch wird die Brauchbarkeit der Bindungstheorie als Anleitung zum helfenden Handeln dokumentiert. Die Bandbreite der Beiträge reicht von einer neuen Sichtweise von Kindheit, Psychopathologie und Prävention über Therapie und Beratung bei Kindern, Eltern sowie Erwachsenen in unterschiedlichen Settings bis zur Fremdunterbringung von Kindern.