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Buchreihe: Diskurse der Psychologie
ISSN: 3053-5255
ca. 350 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2026
ISBN-13: 978-3-8379-3492-2
Bestell-Nr.: 3492
https://doi.org/10.30820/9783837964288

Affekte und Emotionen in sozialen Konflikten

51,31 €
Produkt Verfügbarkeitsdatum: 01.05.2026
Soziale Konflikte sind unvermeidbar und gehören zu unserem alltäglichen Zusammenleben. Sie sind integraler Bestandteil der Entwicklung unserer persönlichen Identität wie auch demokratischer Aushandlungsprozesse. Sie können konstruktiv oder destruktiv sein, offen ausgetragen oder unterdrückt werden. Konflikte zu verstehen, zu erklären und bestenfalls zu lösen, beschäftigt Wissenschaft wie Praxis.

Dies verdeutlichen Autor*innen aus Wissenschaft, Beratung und Kulturarbeit mit empirischen sowie anwendungsorientierten Konfliktanalysen. Die Spannweite reicht vom lokalen Nachbarschaftsstreit oder Fragen der sozialen Inklusion obdachloser Personen über öffentliche Auseinandersetzungen um Moscheebauten in Deutschland und andere spannungsreiche Aspekte postmigrantischer Gesellschaften bis hin zu Konflikten in Umsiedlungsprojekten in Marokko. Im Fokus steht stets die Bedeutung starker Affekte und Emotionen in Konfliktdynamiken.

Mit Beiträgen von Beyza Bağcı, Raffael Beier, Johannes Ebner, Juliana Ferreira da Silva, Ornella Gessler, Marguerite Hennch, Jörg Hüttermann, Hannah Kernbach, Susan Klimczak, Robert Montau, Verena Muckermann, Pia Niederhoff, Patrick Ritter, Alexis Rodríguez Suárez, Julia Rosenzweig, Anisa Scharmann, Bent Schiemann, Arist von Schlippe, Klaus Schmidt, Jürgen Straub, Piotr Suder, Dilek Tepeli, Astrid Utler und Lilly Wirth
Soziale Konflikte, Krisen und Meinungsverschiedenheiten sind Teil unseres täglichen Zusammenlebens. Sie sind Teil unserer persönlichen Identität und prägen unsere Gesellschaft. Ohne sie lassen sich weder demokratische Aushandlungsprozesse in pluralistischen Ordnungen noch Identitätsbildungsprozesse von Individuen und Gruppen hinreichend verstehen. Konflikte können produktiv oder destruktiv sein. Sie können offen thematisiert und ausgetragen oder verschwiegen und unterdrückt werden. Sie lassen sich nicht völlig aus der Welt schaffen.

Die in diesem Heft veröffentlichten Beiträge aus Wissenschaft, Mediation und Beratung sowie Kulturarbeit bieten exemplarische Einblicke in die Vielfalt aktueller Konfliktforschung. Einige verdeutlichen die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis. Neben theoretisch und methodisch versierten Konfliktanalysen finden sich anwendungsorientierte Reflexionen und spannende Praxisberichte. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung starker Affekte und Emotionen für die Entstehung, den Verlauf und die mögliche Eskalation von Konflikten, aber auch für deren Bearbeitung und Transformation. Nicht zuletzt lokale, psychosoziale Konflikte führen uns vor Augen, dass Menschen Vernunft- und Gefühlswesen sind. Konfliktanalysen müssen Affekte und Emotionen einbeziehen. Wer Konflikte bearbeiten und lösen will, muss Gefühlsarbeit leisten, initiieren oder begleiten. Wer das vernachlässigt, verliert sich in rationalistischen Illusionen.