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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
26 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51215
Johanna Bossinade

Vom Ethos und dem Ort der Psychoanalyse darin

Psyche, 2004, 58(7), 608-633

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Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern es ein aus der Theorie und Praxis der Psychoanalyse selbst abgeleitetes psychoanalytisches Ethos geben kann. Als maßgebliche ethikgeschichtliche Zäsur wird der Entwurf eines formalen Sittengesetzes in I. Kants Kritik der praktischen Vernunft (1788) angenommen. Was der Option eines genuin analytischen Ethos widerstrebt, ist das Element der Destruktivität, das sich im psychischen Prozess gegen andere wenden kann. Lacans sprach- und zeichenorientierte Ethik des Begehrens stellt einen hilfreichen Zugang zur Erkundung des Problems dar. Als Schwierigkeit von Lacans Ansatz wird jedoch erkannt, dass das Begehren darin unspezifisch bleibt. Es ist nicht auszuschließen, dass es Begehrensvarianten gibt, in denen das autonome Wesen des mitmenschlichen Anderen negiert wird. Als mögliche Lösung wird eine Ethik der Anerkennung erwogen, deren psychisches Fundament in der aktiven Auseinandersetzung des Subjekts mit dem sexualsymbolischen Pakt der Eltern gesehen wird. Unter dieser Bedingung ist eine zwischenmenschliche Alterität vorstellbar, die als unhintergehbar gelten kann und so den Leitpunkt für ein ethisch bestimmtes analytisches Handeln abgibt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten