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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
25 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51251
Mechthild Zeul

»Momente der Begegnung« in einer Traumabehandlung

Psyche, 2004, 58(7), 583-607

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Die schwere Traumatisierung des in dieser Langzeitanalyse vorgestellten heute knapp 59-jährigen Patienten, der sich seit zehn Jahren in psychoanalytischer Behandlung befindet, ist kumulativen Ursprungs: Sie ist Folge einer affektiv abwesenden präverbalen Mutter-Beziehung und einer schweren sexuellen Verführungsproblematik. In der Nachzeichnung des Behandlungsverlaufs wird beschrieben, dass es über lange Strecken darum ging, zwischen der vom Patienten unbewusst vorgenommenen Verwechslung von Sexualität und Zärtlichkeit zu differenzieren, die von ihm angebotene Sexualisierung nicht als ödipale Übertragung zu deuten, sondern zunächst das nicht symbolisierte frühe Trauma mangelnder mütterlicher Zuwendung im Prozessgeschehen ihrer gemeinsamen impliziten Beziehung in Momenten der Begegnung im Blick zu behalten. Erst nachdem die stabilisierende therapeutische Wirkkraft des impliziten Interaktionsgeschehens zwischen Patient und Analytikerin ausreichend zur Entfaltung gekommen war, konnte mit der Rekonstruktions- und Deutungsarbeit der sexuellen Traumatisierung des Patienten begonnen werden. Es wird deutlich gemacht, dass Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse auf Momenten der Begegnung aufruhen, durch diese gespeist werden und ihre Verankerung in der Authentizität der Begegnung zwischen Analytikerin und Patient erfahren. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten