51000.jpg51000.jpg

Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
11 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51232
Wolfgang Leuschner

Zerhackte Wahrnehmungen - zur technischen Produktion suggestiver Wirkungen des Films

Psyche, 2004, 58(7), 649-659

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Ein Teil der Anziehungskraft und der suggestiven Wirkungen von Film- und Fernsehbildern wird aus mechanisch bzw. elektronisch provozierter Psychologie verstanden. Die Präsentationsdauer der einzelnen Film- und Fernsehbilder entspricht der Darbietungszeit jener ultrakurz präsentierten Diabilder, die bei der Pötzl-Tachistoskopie experimentell genutzt werden, um in Träumen und freien Assoziationen vorbewusst psychische Nachbilder zu erzeugen. Zwar lässt beim Film die rasche Aufeinanderfolge der Einzelbilder die Inhalte und den Bewegungsablauf fotografierter Objekte bewusst werden und wie natürlich erscheinen, die Unterbrechung ist vorbewusst jedoch folgenreich: die stroboskopische Darbietungsweise erregt ansatzweise - wie bei der experimentellen Traumstimulation - innere Nachbild-Affekt-Komplexe, setzt davon allerdings nur den Anteil der Affekte frei. Vergleichbar der Verknüpfung von Tagesrest und Traumwunsch, verbinden sich die so dissoziierten Triebabkömmlinge mit den Filmbildinhalten, die nun zum Ersatz der abgekoppelten inneren Vorstellungsbilder werden, zu einer neuen Erlebniseinheit. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten