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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
414 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: September 2003
ISBN-13: 978-3-89806-247-3
Bestell-Nr.: 247

Der 11. September

Psychoanalytische, psychosoziale und psychohistorische Analysen von Terror und Trauma

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

9/11. – Dieses Datum markiert einen tiefen Einschnitt im Welt- und Selbstverständnis Amerikas und lässt auch die übrige Welt nicht unberührt. Seit den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington steht fest, dass die Bedrohung durch den Terrorismus in der globalisierten Welt eine nie gekannte Dimension erreicht hat und die Angst vor neuen Terroranschlägen wächst. Welche psychologischen, ökonomischen, religiösen, kulturellen und politischen Ursachen hat dieser Terrorismus? Wie funktioniert die Psyche von Selbstmordattentätern? Wie gehen die Angehörigen der Opfer mit dem erlittenen Trauma um? Welche Antworten findet Amerika auf die kollektive Demütigung? Welche psychologischen Auswirkungen haben die Terroranschläge global gesehen? Solchen Fragen gehen Autorinnen und Autoren aus Amerika, Israel und Deutschland in diesem Band nach. Sie stellen Überlegungen zur psychischen Struktur der Selbstmord-Attentäter an und arbeiten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Selbstmord-Attentätern vom 11. 9. und den palästinensischen Selbstmord-Attentätern heraus.

Mit Beiträgen von M. Altmeyer, L. Janus, C. Büttner, H.-J. Wirth, U. Schultz-Venrath, R. Haubl, L. V. Strauss, K. Röckerath, T. Auchter, W. Bohleber, J. S. Piven, S. Erlich, J. Döser, V. D. Volkan, D. S. Schechter, S. W. Coates, E. First, C. Anzieu-Premmereur, B. Brosig, E. Brähler, H.-E. Richter, G. Brockhaus, N. Sznaider, H. Segal


Inhalt

Terrorismus, Krieg und Tod
Martin Altmeyer:
Nach dem Terror, vor dem Kreuzzug. Spekulationen über das Böse und seine Quellen
Ludwig Janus: Psychohistorische Überlegungen zum 11. September in New York
Christian Büttner: Mit Gewalt ins Paradies. Einige psychologische Anmerkungen zu Terror und Terrorismus
Hans-Jürgen Wirth: Macht, Narzissmus, Destruktivität. Individuelle und kollektive Aspekte in der Politik
Ulrich Schultz-Venrath und Rolf Haubl: Globalisierung und Terror – (Un-) bewältigter Neid als Ursprung von Krieg oder Zivilisation?
Laura Viviana Strauss, Klaus Röckerath: Die Wirklichkeit sehen. Destruktion und Re-Konstruktion von Narrativen angesichts der Bilder des 11. September

Terrorismus und Terrorist
Thomas Auchter:
Angst, Hass und Gewalt. Psychoanalytische Überlegungen zu den Ursachen und Folgen des Terrors
Werner Bohleber: Kollektive Phantasmen, Destruktivität und Terrorismus
Jerry S. Piven: Terrorismus als Religionsersatz
Shmuel Erlich: Trauma, Terror und Identitätsbildung
Johannes Döser: Zur Psychogenese der terroristischen Entschlossenheit
Vamik D. Volkan: Die innere Welt des Fundamentalisten/Terroristen. Der Aufbau mittelöstlicher Selbstmordattentäter

Der Terror und seine traumatischen Folgen
Daniel S. Schechter, Susan W. Coates, Elsa First:
Beobachtungen von akuten Reaktionen kleiner Kinder und ihrer Familien auf die Anschläge auf das World Trade Center
Christine Anzieu-Premmereur: New York nach dem 11. September 2001
Shmuel Erlich: Die Arbeit des Psychoanalytikers in Zeiten des Terrors. Konzeptuelle Wegkreuzungen: Überlegungen zum psychoanalytischen Raum

Nationale und internationale Folgen und Folgerungen aus dem 11. September
Burkhard Brosig und Elmar Brähler:
Die Angst vor dem Terror im Spiegel deutscher Repräsentativerhebungen
Elmar Brähler, Horst-Eberhard Richter: Einstellungen zu Juden, Amerikanern und Arabern und andere politische Einstellungen in Deutschland – Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Frühjahr 2002
Gudrun Brockhaus: Die Reparatur der Ohnmacht – Zur politischen Psychologie des 11. Septembers
Nathan Sznaider: Holocausterinnerung und Terror im globalen Zeitalter
Hanna Segal: Hiroshima, der Golfkrieg und der 11. September
Horst-Eberhard Richter: Warum Krieg?

»Die Beiträge des Buches ›Der 11. September‹ helfen dem Leser, die tödliche Spirale von Machtdemonstrationen und Ohnmachtserfahrungen, die derzeit die Welt beherrschen, besser zu verstehen  ...«

Angela Hanke, PSYCHE

»Die Autoren dieses Bandes liefern wertvolle Zeugnisse aus erster Hand. Insofern wendet er sich nicht nur an das Fachpublikum, sondern bietet auch Zeitgeschichte, Politik und Psychologie interessierten Kreisen eine Fülle von Informationen  ...«

, Gießener Anzeiger

»Hier wird ein Buch vorgelegt, das einem zentralen Wunsch der Menschen nach dem 11. September nachkommt, nämlich Worte für das Trauma zu finden und zu zeigen, wie unterschiedlich, unsicher und verängstigt auch immer, das Leben auf keinen Fall ohne das Trauma des 11. Septembers, aber dennoch mit der Möglichkeit zur Menschlichkeit weitergehen kann
 ...«

Eva Sabel, Sozialpsychiatrische Information

»Die unterschiedlichen theoretischen Ausgangspunkte und Perspektiven tragen der Komplexität des 11. September Rechnung. So gibt es zwar viele Überschneidungen in den Beiträgen, sie verdichten sich aber zu einem umfassenden, wenn auch erschreckenden Bild des Anschlags, aber auch der Welt, in der er geplant und durchgeführt werden konnte
 ...«

Sascha Karminski, Zeitschrift für Politische Psychologie

»Eine Zusammenfassung? Ernest Becker stellte fest, dass die meisten Gewalttaten in der Geschichte begangen wurden, um das Böse auszumerzen. Das besprochene Buch handelt von der Anstrengung der Alternative dazu: sich mit dem Bösen zu beschäftigen  ...«

Andrea Eckert, Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 3/2005

»Ganz so kritisch oder aufdeckend – wie man es von den investigativen oder imperialismuskritischen Einwänden gegen die Instrumentalisierung der Massenmorde vom 11.09. kennt – wird es dann doch nicht, denn die verschiedenen Beiträge bewegen sich nicht auf einer gemeinsamen politischen Linie, sondern bringen die professionelle Betroffenheit der therapeutischen Szene zum Ausdruck  ...«

Johannes Schillo, Außerschulische Bildung 1-2006

» ...«

Ulrike Schmitzer, Österreichischer Rundfunk ORF-Ö1 - Dimensionen

»Der nun erschienene Sammelband ›Der 11. September‹ erweist sich als wegweisender Beitrag zur psychoanalytischen Aufarbeitung von Terror und Trauma  ...«

Klaus Englert, Neue Zürcher Zeitung (NZZ)