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21 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2004
Bestell-Nr.: 21029
»Freie Assoziation«
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Thomas N. Gilmore

Zur Psychodynamik von Führungswechseln (PDF)

Freie Assoziation 2004, 7(2), 21-41

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Führungswechsel sind fast immer mit komplexen Verhaltensänderungen verbunden; sie betreffen die Führungskräfte ebenso wie ihre Mitarbeiter und nicht zuletzt auch die Beziehungen zwischen ihnen. Da Führungswechsel in der Managementliteratur kaum beschrieben werden, liegt die Annahme nahe, dass der mit solchen Endsituationen verbundenen Problematik auch in der Praxis weithin ausgewichen wird (Gilmore & Austin 1993; Sonnenfeld 1988; Gilmore 2000; Schall 1977). Dabei ist die Art und Weise, wie Arbeitssituationen in Organisationen beendet werden, ausgesprochen wichtig. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Dynamik der Verleugnung von Endsituationen, der Angst davor, zur »lahmen Ente« zu werden, sowie den Phantasien darüber, auch nach dem Weggang noch Kontrolle über die Organisation ausüben zu können. Dieser Artikel greift auf zwei Fallstudien zurück. Die Hauptstudie befasst sich mit einem politischen Wechsel, bei dem ein leitender Manager einer Stadtverwaltung seine Sorge, zur »lahmen Ente« zu werden, erfolgreich überwand und so dazu in der Lage war, eine Reihe produktiver Gespräche mit seinen Mitarbeitern sowie seinen Stellvertretern und deren Teams zu führen. Der zweite Fall handelt vom Weggang einer Leiterin der Pflegeabteilung eines Kinderkrankenhauses, in dessen Folge der COO (Chief Operating Officer) die Stellvertreter als Gruppe aufforderte, eine Übergangsstruktur auszuarbeiten. Zum Abschluss diskutiert der Beitrag einige Charakteristika, die in Übergangsräumen wünschenswert sind und es sowohl der Führungskraft als auch dem zurückbleibenden Team erlauben, die notwendige Trauerarbeit zu leisten. Dabei geht es um die Schatten, die vorherige Endsituationen auf die derzeitige Situation werfen sowie um die Rücknahme von Projektionen und eine realistische Einschätzung der Zukunft für Mitarbeiter und die Organisation als Ganzes.

Abstract:
The ending of a leader’s tenure stirs up complex dynamics in both leaders and followers and in their interactions. The topic of leadership exit accounts for a tiny fraction of the writings on entry and mid-tenure leadership challenges, suggesting a collective avoidance of thinking, experimenting and even writing about endings (Gilmore & Austin, 1993; Sonnenfeld, 1988; Gilmore, 2000; Schall, 1997). Yet endings matter. When leaders leave abruptly without adequate containment or working through of relationships and learnings, the organization often loses significant knowledge and relationships that are resources for the mission. This paper explores the dynamics of denial in thinking about endings, fear of being a lame duck, fantasies of control beyond one’s tenure in outgoing leaders, and in followers passivity and disengagement and nostalgia as a defense against the uncertainties of the future. The paper presents two cases. The lead case is in a context of a political transition in which the commissioner was able to overcome his concern about being a »lame duck« to have a productive set of conversations on transitions and endings with each of his major deputies and their units. A second case involves a vice president of nursing’s departure in which the COO asked the nursing directors as a group to suggest how to cope with the interim structure. The paper concludes with some desirable features of transitional spaces that can help both leaders and followers do the necessary ending work. It discusses working through shadows of previous endings, reclaiming projections and thinking realistically about individual and organizational futures. Svetlana Boym’s work (2001) on nostalgia helps differentiate adaptive from maladaptive responses to the discontinuities in the narratives of their lives experienced by both leaders and followers around exits.