Katrin Perleberg, Fritz Schütze & Viktoria Heine
Sozialwissenschaftliche Biographieanalyse von chronisch kranken Patientinnen auf der empirischen Grundlage des autobiographisch-narrativen Interviews. Exemplifiziert an der
Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2006, 8(1), 95-145
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Der Beitrag expliziert und erläutert beispielbezogen die grundlagentheoretischen Einsichten in die Entfaltung von Lebensgeschichten (insbesondere von biographischen Prozessstrukturen) und in die für deren Erforschung geeigneten methodischen Grundlagen und Schritte der Erzählanalyse, wie sie in der qualitativen Sozialforschung in den letzten 30 Jahren erntwickelt worden sind. Die Forschungsschritte, die bei der Analyse autobiographisch-narrativer Interviews zur Anwendung kommen, werden besprochen: strukturelle Beschreibung, analytische Abstraktion, kontrastiver Vergleich, Erzeugung eines theoretischen Modells. Dies geschieht auf der empirischen Basis von zwei Einzelfallstudien von Patientinnen mit Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Die besondere Eignung des autobiographisch-narrativen Interviews und der entsprechenden Auswertungsschritte für die Aufdeckung von Beziehungen und Konstellationen in der Lebensgeschichte und in der Lebenssituation der Patientinnen sowie zwischen der Lebensgeschichte und Lebenssituation auf der einen Seite und der Krankheit auf der anderen Seite wird aufgezeigt, die von den Patientinnen nicht bemerkt werden, nicht gesehen werden oder ihnen gar gänzlich unbekannt sind. Hierbei haben Hintergrundskonstruktionen des autobiographischen Stegreiferzählens einen besonderen methodischen Stellenwert.
Stichworte: Autobiographie, Interviews, Qualitative Forschung, Empirische Methoden, Kolitis ulcerosa, Gastrointestinale Störungen, Datensammlung, Erzählen
Keywords: Autobiography, Interviews, Qualitative Research, Empirical Methods, Ulcerative Colitis, Gastrointestinal Disorders, Data Collection, Storytelling
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