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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
22 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51160
Joel Whitebook

Wissenschaft und Religion: Zur Problematik von Objektivität und Kritik der Psychoanalyse

Psyche, 2006, 60(9-10), 1018-1039

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Die neuen Theoretiker in der Psychoanalyse nutzten die Argumente der postmodernen Philosophen zur erfolgreichen Kritik der wissenschaftlichen, dogmatischen und autoritären Elemente im herrschenden psychoanalytischen Establishment. In diesem Zusammenhang wird es für problematisch gehalten, dass diese Theoretiker im Dekonstruktivismus stecken geblieben sind und weiter gegen Objektivismus, Szientismus und Autoritarismus angehen, als wäre das Argument nicht bereits Sieger. Es wird für einen neuen rekonstruktiven Schritt plädiert, bei dem die Begriffe Objektivität , Wissenschaft und Autorität nach der Kritik des Objektivismus, Szientismus und Autoritarismus neu überdacht werden müssen. Außerdem wird die Auffassung vertreten, dass der Aufstieg des Postmodernismus und das weltweite Aufblühen der Religionen nicht nur in einem zeitlichen, sondern auch logischen Zusammenhang steht: Mit der Diskreditierung der Idee von Objektivität und Wissenschaft haben die Postmodernisten die Idee von Kritik selbst untergraben. Und indem sie Wissenschaft auf ein Sprachspiel unter anderen reduziert haben, ist ihr Privileg gegenüber Religion obsolet geworden. Unter Rückgriff auf die postmoderne Kritik an der Aufklärung wird von vielen Anti-Säkularisten der Trugschluss gezogen, die Meta-Kritik an der Religion würde die Geltung der religiösen Position wieder errichten. Bei aller Anerkennung der Grenzen der aufklärerischen Behandlung der Religion - einschließlich der Freuds - wird demgegenüber darauf beharrt, dass angesichts der irrationalen Kräfte, die in der postmodernen Welt entfesselt worden sind, epistemologische Reife immer noch ein Erfordernis ist. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten
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