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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
40 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53567
E. Kris

Probleme der Ästhetik (1941) (Aus dem Archiv der Psychoanalyse)

Psyche, 1970, 24(11), 841-880

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Die drei Studien von Ernst Kris über die ästhetische Illusion, das Verhältnis von Kunst und Magie und das von Tagtraum und Kunst, die zuerst 1941 in der Int. Zs. f. Psychoanalyse und Imago veröffentlicht wurden, sind später in das erste Kapitel seines (noch unübersetzten) Buches Psychoanalytic Explorations in Art (1952) eingegangen. Das Feld, in dem Kris die ästhetischen Probleme lokalisiert, ist das der angewandten Psychologie oder Anthropologie. Die ästhetische Illusion charakterisiert er als Anteilnahme (etwa am dramatischen Spiel) unter Aufrechterhaltung der Realitätskontrolle durch das Ich. Der bloße Tagtraum wird durch das Hinzutreten des konstitutiven Moments der Form zum Kunstwerk. Die Form aber ist das eigentlich Gesellschaftliche am Kunstwerk. Künstlerische Darstellung diente ursprünglich der magischen Beherrschung und Verewigung von Objekten. Doch schon bei den Idolen (Übergangsobjekten), die aus dem Zusammenhang magischer Praktiken noch nicht herausgelöst werden, geht es nicht um abbildliche Realistik. Künstlerische Darstellung ist Resultat eines Prozesses der Reduktion und geistigen Rekonstruktion des Realen. Beobachtungen des Künstlers werden zu Anlässen für Projektionen (von Problemen und Lösungen). Bilder wie Erzählungen sind Rahmen für die affektiven Reaktionen des Publikums (bzw. der Leser). Wird bei Tagträumen, Träumen, neurotischen Phänomenen und Psychosen das Ich von der Wirksamkeit des Primärprozesses überwältigt, so macht ihn der Künstler sich zunutze (Regression im Dienste des Ichs). Mit den in bestechender Form zutage geförderten unbewußten Wunschregungen verführt er andere – zum Sehen, zum Hören, zur Katharsis.