H. Lincke
Der Ursprung des Ichs
Psyche, 1971, 25(1), 1-30
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Durch die spezifisch menschliche Instinktreduktion, die Lockerung der hereditär fixierten Verknüpfung von Trieb und Objekt, entstand phylogenetisch eine gefährliche Situation. Die menschliche Liebe wurde ambivalent; orale Aggression gegenüber den eigenen Artgenossen mußte gehemmt werden. Lincke konstruiert die phylogenetisch erworbene, ontogenetisch reproduzierte, verinnerlichte Beißhemmung in Analogie zum Untergang des Ödipuskomplexes. So wie dort durch Vaterintrojektion die Latenzphase eingeleitet wird, beschließt die Introjektion des Mutter-Objekts die orale Phase und führt zur Verdrängung des Beutetötungstriebes. In beiden Fällen folgt das aktuelle Erleben des Kindes einem phylogenetisch vorgegebenen Geleise. Das (mütterliche) Basis-Introjekt bildet den innersten Kern des Ichs. Ihm kommt für die frühkindliche Entwicklung strategische Bedeutung zu: es wirkt als Schranke gegen archaische Triebregungen, wird zum Ausgangspunkt der Ich-Es-Differenzierung, der Aufschub- und Verdrängungsmechanismen. Auf der Basis des Introjekts entwickeln sich stabile Objektbeziehungen und das autonome Ich. Das Basis-Introjekt ist die gattungsspezifische Lösung der Probleme, die durch die Grenzverwischung im Bereich der Objektschemata entstanden waren: die Legierung von Erlebtem mit Erbstrukturen.
Lincke, H.
Der Ursprung des Ichs
Mitscherlich, A.
25 Jahre Psyche
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Die Psychotherapie des Waisensyndroms bei kleinen Kindern
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